Dienstag, 9. Februar 2021

Myeongdong Hamburger-Toast (myeongdong haembeogeo toseuteu)

Momentan habe ich mal wieder so eine ausgeprägte Burger- und Sandwichphase. Auf der Suche nach Inspiration bin ich dann auf diesen interessanten Streetfood-Klassiker aus Korea gestoßen. Mit "interessant" meine ich hier natürlich tatsächlich "mein Interesse weckend" und nicht etwa die "kleine Schwester" von schrecklich. Man könnte den Myeongdong Hamburger-Toast (명동 햄버거 토스트) als koreanischen Versuch ansehen, sich mit der Hamburgerkultur des Westens auseinanderzusetzen. Das stimmt sicher, tut dem Burger-Toast aber irgendwie auch Unrecht, denn eigentlich ist es schon etwas Eigenständiges. Aber wenn die Einheimischen das Burger nennen und damit glücklich sind, wer bin ich denn, dass ich ihnen widerspreche?


Gemüse spielt in Korea eine große Rolle und eine Mahlzeit ohne - und sei es nur etwas Kimchi - ist undenkbar. So auch hier, denn die Scheibe Schinken fällt kaum ins Gewicht und kann für eine vegetarische Variante bedenkenlos weggelassen werden. Die Hauptrolle spielt der Patty und da soll mir noch mal einer kommen und sagen, auf pflanzlicher Basis wären die langweilig. Völliger Quatsch. Gemüsepattys sind genau so lecker, wie ihr sie macht. Und dieser ist großartig, eben weil er das Gemüse nach Gemüse schmecken lässt und es nicht zwingt, sich als Rindfleischimitat der Lächerlichkeit preisgeben zu müssen.   


Für vier Toasts:
Eins vorweg: dies ist nicht der Versuch, ein 3 Sterne-Menü nachzukochen, sondern authentisches Streetfood zu Hause zuzubereiten. Wer sich also an fertigem Weißbrot, gekaufter Mayonnaise oder Ketchup aus der Quetschflasche stört, braucht ab hier gar nicht mehr weiterlesen. Oder er folgt den Links in der Zutatenliste um zu sehen, dass ich es auch ohne gekaufte Sachen könnte. Wollte ich hier aber bewusst nicht.

Apropos kaufen - wie man sieht, beinanhaltet die Liste nichts exotisches. Man kann alle Ingredienzien problemlos in jedem Einkaufsladen um die Ecke bekommen "und das für Pfennige", wie Clemens Wilmenrod gesagt hätte..


Karotten und Zwiebeln schälen und zusammen mit Kohl und Frühlingszwiebel fein stifteln. In eine Schale geben, mit Salz und Pfeffer würzen und die Eier(ohne Schale natürlich) gut unterheben.


Butter in einer entsprechend großen Pfanne erhitzen - eine plancha wäre perfekt, ich nehme aber meine Paellapfanne - und die Gemüsemischung hineingeben. mit einem Spachtel in eine viereckig Form bringen.


Nach drei, vier Minuten auf mittlerer Hitze sollte die Unterseite fest geworden sein. Wir zerteilen das Omelette nun in vier Stücke.


Die werden, unter Zugabe weiterer Butter, gewendet und auch von der anderen Seite goldbraun angebraten.


Die Brotscheiben mit etwas Butter anrösten.


Schinken leicht braten.


Die jeweils untere Brotscheibe mit ein wenig Zucker bestreuen und einen Gemüsebratling auflegen. Auch diesen leicht zucken. Dann folgen der Schinken, eine Scheibe Käse ... 


... und nach Wunsch Mayonnaise und Ketchup. Senf wäre auch nicht falsch.


Man kann da jetzt noch ein wenig rohe Kohlraspeln drüberstreuen.


Nun jeweils eine weitere Scheibe Brot als Deckel auflegen. Burger-Sandwich in der Mitte durchteilen und fertig.


Wie gesagt, man kann den Schinken weglassen und dann ist das vegetarisch, ohne dass man etwas vermissen würde. Es schmeckt ein wenig wie guter Coleslaw auf Toast. Sicher auch kalt ein Genuss, so als Snack beim Picknick, für unterwegs oder in der Frühstückspause. Gutes Streetfood halt, aber eben auch vergleichsweise gesund. Ich finde das richtig Klasse.
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Flashback:




Heute vor zwei Jahren: Nashville Hot Chicken

2 Kommentare:

  1. Gute Idee, werde gleich mal ein Kastenweißbrot vorbestellen!
    Ich bin ja keine, die Ketchup, Mayo und Senf selber produziert und habe auch kein Problem mit Fertigprodukten.
    Inzwischen kaufe ich beide Produkte von Byodo (Bioladen) und die schmecken richtig gut. Mein Asialaden hat die japanische Mayo, hast du die schon mal probiert?

    Bin schon gespannt auf das Rezept mit dem Chili Öl. Dafür fehlt mir noch die zweite Sorte, aber in einem der großen Läden hier bekomme ich die sicher.

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    1. Kewpie? Die ist in Japan ja Kult. Habe ich noch nicht probiert, aber es kursieren ja Rezepte dafür im Internet. Sicher eine gute und auch authentische Sache.

      Was Fertigprodukte anbelangt, ist das so eine Sache. Wenn ich Streetfood nachkoche, will ich auch, das es so schmeckt. Aber wenn ich zum Beispiel Hummer mit Limettenmayonnaise mache, würde ich den ganzen Weg gehen und alles selbst machen.

      Falls du die Er Jing Tiao suchst, die habe ich von https://www.spicyelement.com.

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