Sonntag, 22. Juni 2025

Gan Bian Siji Dou - gebratene grüne Bohnen


Ich bin mal wieder schwer begeistert. Vermutlich langweile ich euch mittlerweile, aber ich kann es auch nicht ändern: die Küche der chinesischen Provinz Sichuan hat mich süchtig gemacht. Umso mehr freut es mich, wenn ich mal wieder ein für mich neues Rezept aus dieser Region entdecke. Diesmal bin ich auf Gān biān sìjì dòu (干煸四季豆) gestoßen. Das sind vom Namen her ganz schnöde gebratene grüne Bohnen, simpel gemacht, aber trotzdem geschmacklich ganz weit vorne. 


Ich war allein zu Hause, also habe ich nur eine Portion gemacht. Dazu brauche ich:
  • 200 g grüne Bohnen
  • 80 g Schweinebauch (ohne Haut und Knochen)
  • 2 Knoblauchzehen
  • 3 cm Ingwer
  • 2 EL Sichuanpfefferkörner
  • 2 EL Ya Cai
  • 1 Handvoll getrockndete rote Chili (mild)
  • 1 EL dunkler chinesischer Essig (Chinkiang)
  • Salz
  • Öl
Sichuanpfeffer gibt es mittlerweile in gut sortierten Supermärkten. Normalerweise ist er rot, mit zitroniger Note. In Sichuan nimmt man aber auch gerne die grüne Variante, die ein eher mentholiges Aroma hat. Den habe ich hier auch genommen. Dafür muss man aber sehr wahrscheinlich eine Asia-Marke aufsuchen oder eben den roten nehmen, was auch völlig in Ordnung ist.

Ya Cai ist ein fermentierter Senfkohl. Man bekommt ihn in Asia-Märkten. Man könnte als Ersatz ungewürztes und abgespültes Sauerkraut nehmen.


Das Schweinefleisch würfeln und grob hacken.



Knoblauch und Ingwer schälen, dann fein hacken.  Die Enden der Bohnen abschneiden und die Schoten in der Mitte durchbrechen. So kann man besser feststellen, ob die grünen Kerle nach faserige Fäden haben, die dann entfernt werden sollten. Chilischoten mit einer Schere halbieren und die Kerne herausrieseln lassen. Die brauchen wir nicht. Wenn trotzdem welche in der Schote bleiben, ist das aber auch kein Problem.


ÖL in einem Wok knallheiß weden lassen und einen halben Teelöffel Salz hinzufügen.


Bohnen hineingeben und pfanenrühren.


Nach vier, fünf Minuten sollte die Haut des Gemüses Blasen werfn und leichte Röstspuren zeigen. Herausnehmen und beseite stellen.


Nun das Schweinefleisch zwei Minuten unter ständigem Rühren garen.


Knoblauch, Ingwer, Senfkohl und Sichaunpfeffer hinzufügen und eine halbe Minute durchschwenken.


Chili dazugeben und ebenfalls anbraten.


Bohnen zurück in den Wok geben, großzügig salzen - wenn man möchte, gibt man noch eine Prise Hühnerbrühepulver dazu - und den Essig vom Wokrand her angießen. Fertig.


Dazu esse ich weißen Jasminreis. Das ist natürlich ein Gericht, das dafür gemacht ist, mit Stäbchen gegessen zu werden. Damit pickt man sich Bohnen und Fleisch heraus und isst sozusagen um die Aromaten herum. 


So sollen die Bohnen aussehen. Angeröstet und leicht schrumpelig.


Den Chili kann man natürlich auch mitessen, er ist aber vermutlich noch hart und bringt kein wirklich gutes Mundgefühl mit sich. Er bringt auf jeden Fall auch so genug wohlige Schärfe, die wunderbar mit dem prickelenden Kribbeln des Sichuanpfeffers harmoniert. Ich liebe das. Da die Gattin nicht so gerne Schwein isst, werde ich das sicher noch mal mit Hähnchenschenkelfleisch machen. Das Gericht gehört auf jeden jetzt schon zu meinen Sichuan-Favoriten.
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Flashback:



Heute vor zwei Jahren: Ma Yi Shang Shu - Ameisen im Baum

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