Dienstag, 4. August 2015

Abenteuer Wildnis IX - Von Paarden und Krabben


Kurzes Update der letzten Tage: heute - als ich diese Zeile schreibe auch schon wieder gestern - gab es einen schnellen Salat, auf den ich gleich noch zurückkommen werde.


Am Sonntag wurde wieder gegrillt, diesmal unter anderem Cevapcicis. Die haben irgendwie ziemlich rasch Feuer gefangen. Ich kann nur vermuten, dass das Rinderhack hier fetthaltiger ist und deshalb auf die Beigabe von Öl hätte verzichtet werden können. Ist aber auch egal, geschmeckt haben sie trotzdem und Röstaromen schaden ja bekanntlich nie.


Für den Salat habe ich einfach Reste von Satay-Spießen - muss ich hier für jedes Grillen machen - genommen und in Streifen geschnitten. Oben sieht man die Reste einer Räucherwurst.


Ganz banal: Romasalatherzen, rote Paprika, Möhre und Tomaten, ...




Ein paar Nordessekrabben dazu - die waren auch noch übrig - und fertig ist die Angelegenheit. Ein leichtes Essen, denn wir wollen die armen Paarden (=Pferde) ja nicht überfordern.


Diesen Gesellen hätte man auch kochen können. Er hatte aber Glück und wurde nach eingehender Inspektion und Foto sofort wieder in die Freiheit entlassen. Eine halbe Stunde keschern hätte heute übrigens genug Garnelen für einen großen Krabbencocktail gebracht.


Nun aber zu den Paarden. Hier hat sich der alte Mann ein Exemplar der Familie "Equidae", genauer gesagt der Rasse "Islandpferd" ausgesucht. Nicht zum Kochen, sondern zum Reiten. Das hatte der alte Mann in einem Anflug von Leichtsinn der reitbegeisterten Kleinen nämlich versprochen und Versprechen muss man halten. Außerdem muss ein echter Cowboy auch reiten können.


Vermutlich würde ein größeres Getier besser zu mir passen, aber als Anfänger muss man auch die Fallhöhe berücksichtigen. In weiser Voraussicht hab ich vor dem Urlaub abgespeckt, man will sich ja auch gerade im Ausland nicht dem Vorwurf der Tierquälerei aussetzen. Mein Ross hörte (oder auch nicht) übrigens auf den Namen "Hünar". Das ist genauso wie das Tier isländisch. Alle Pferde auf diesem Reiterhof sind von dieser Rasse und tragen auch dementsprechende Namen.


Bei Pferden ist zunächst wichtig, dass man beim Aufsteigen die horizontale Ebene beachtet. Vorne ist, wo Futter hineingelangt, hinten, wo es wieder herauskommt. In Fahrtrichtung zum Sitzen zu kommen, ist hierbei übrigens äußerst vorteilhaft. Hat man seinen Platz auf dem Rücken des Reittiers gefunden, beginnt dann die vertikale Ebene an Bedeutung zu gewinnen. Hier ist es ratsam, das Pferd unter sich zu behalten und nicht darunter zu rutschen. Mit der Zeit bekommt man ein Gefühl dafür und kann den Ausritt sogar genießen. Leider hat man keine Zeit, denn in den ersten drei Minuten meines Reiterlebens ging es gleich in flotter Gangart - und ich meine wirklich flott, nämlich Galopp - durch ein Waldstück in Richtung Strand. In den nächsten zwei Sunden haben wir dann so ziemlich alle Gangarten ausprobiert. Tölt - eine Spezialität der Isländer und wer Genaueres wissen möchte, muss wahlweise die Kleine oder Wikipedia fragen - war diesmal aber nicht dabei.


Die Kleine (hinten) und die beste Freundin. Ich vermute, die Frucht meiner Lenden schaut deshalb so traurig aus der Wäsche, weil der Ausritt hier schon vorbei ist. Der Schecke heißt übrigens Skjóni und ist der Vater von Findur, der hier hinter ihm reitet.

Mir geht es übrigens wieder erwarten gut, nur das Knie schmerzt ein wenig. Das Ganze hat sogar riesig Spaß gemacht und ich überlege, ob ich nicht vielleicht die Mädels öfter mal zum heimischen Reiterhof begleiten sollte, um für das nächste Jahr ein wenig mehr Praxis zu erlangen. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen