Sonntag, 13. Mai 2018

Jamaican Jerk Marinade Ribs and Chicken


Ich bin ja immer auch bemüht, exotische Kühen Küchen vorzustellen, dann aber auch, so authentisch wie möglich. Jetzt habe ich mich mal ein wenig in der Karibik, genauer gesagt Jamaica, herumgetrieben, zumindest virtuell. Dort wird auch gern über offenem Feuer gegart, sprich gegrillt. An sich schon mal sehr sympathisch und auch von der Würzung her sehr spannend. Wenn man von jamaikanischer Küche spricht, geht es meist um "Jerk". Das klingt zwar wie ein oft anzüglich gebrauchtes englisches Verb, ist hier aber als Hauptwort der Name einer kulinarischen Lebensweise. Jerks gibt es einmal als Gewürzmischung - hatten wir hier auch schon oft - oder eben als Marinade, die dann von Natur aus eher Saucencharakter hat. Und Feuer. Halleluja!


Die Marinade hält im Kühlschrank normalerweise mindestens einen Monat, also mach ich gleich mehr. Ich habe ein 700 Millilter Schraubglas verwendet, also sollte das so in etwa ein halber Liter sein. 
  • 2 Zwiebeln
  • 3 Knoblauchzehen
  • ein paar Zweige Thymian
  • 1 daumengroßes Stück Ingwer
  • 3 Habaneros (gelb, ideal wären jedoch Scotch Bonnet)
  • 1 TL Pimentkörner
  • 1/2 TL Zimt
  • 1 TL brauner Zucker
  • Muskat
  • Salz
  • Pfeffer
  • Öl 
Das sind Grundwerte und man kann  sich gerne nach Gusto näher herantasten. Fakt ist, dass alle authentisch wirkenden Rezepte jamaikanischer Herkunft betonten, dass der Zimt eine wohlige Wärme liefern soll, aber auf keinen Fall geschmacklich dominieren darf. Auch der Zucker soll nicht für Süße sorgen, sondern als Geschmacksverstärker, beziehungsweise "Geschmacksausgleicher" dienen. Das kann er sehr gut: zarte Aromen anheben und an stärkere anpassen, so dass alles runder schmeckt.



In vielen fertigen Produkte wird noch "browning" verwendet. Das ist im Prinzip Zuckercoleur. Der einzige Grund, sowas ins Essen zu packen, ist die Farbe. Kann man machen, braucht man aber auch nicht wirklich, also lasse ich - so wie viele andere Rezepte-Ersteller auch - das weg. Dadurch ist mein Jerk heller, aber nicht weniger geschmackvoll.



Zwiebeln, Ingwer und Knoblauch schälen und mit den restlichen Zutaten mit Öl pürieren. 


Vorhin vergessen:
  • 1 Bund Frühlingszwiebeln
Die kommen nun auch dazu und werden mitpüriert.


Nun haben wir eine Basisversion. Für die extended version habe ich nun noch
  • 3 EL Sojasauce
  • Saft einer halben Limette 
hinzugefügt. Aus den Rezepten konnte ich nicht ersehen, ob helle oder dunkel Sojasauce verwendet wird, also habe ich beide Sorten halb und halb gemischt.

Statt Limette wären auch andere Zitrusfrüchte, wie Orangen denkbar. Ich habe auch Rezepte gelesen, wo Mango- oder Papayapulp hinzugefügt wurden.
 


So sieht dass dann aus. Erdnussbutterbraun. Mit "Browning" dann eher haselnusscremefarbend. Aber egal welche Farbe, da steckt, wie gesagt, ordentlich RUMMS hinter.


Probiere ich gleich mal aus. Hähnchenflügel, Bauchfleisch, Hähnchenbrustfilet und Spareribs sind hier dankbare Kandidaten.


Bei den Rippen entferne ich die Silberhaut von der Knochenseite. Muss man nicht, kann man aber. So kann die Marinade besser einziehen.

Mit einem dünnen Messer am Knochen entlang unter die Silberhaut fahren, Messer drehen und die Schicht so am Ende des Rippenstrangs lösen.



Im Normalfall lässt sich die sehnige Haut nun im Ganzen gut abziehen.



Rippen in einzelne Sektionen schneiden.


In Salzwasser etwa 30 Minuten weich kochen.


Mit drei Esslöffeln Marinade verrühren und über Nacht ziehen lassen.


Nun noch grillen ...


... und unfallfrei verzehren.


Super zartes Fleisch mit tollem Aroma. Und gar nicht mal so scharf, wie vermutet.


Auch das Hühnchen - hier Wings - macht sich so sehr gut. Man gut, dass ich mehr Marinade gemacht habe, so habe ich noch was für die Tage über. Vielleicht bin ich der schlechteste Koch karibischer Küche, von dem ihr gehört habt, aber hey! immerhin habt ihr von mir gehört [insert: "schmunzelner Smiley"]. Erstaunlicherweise passt hier auch der Rezeptgeburtstag im "Flashback" dazu. Zufälle gibts ...
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Flashback:





Heute vor einem Jahr: Schweinebauch Cajun Style

4 Kommentare:

  1. Die Sauce, Marinade wird sich gemerkt!
    Bei mir auf dem Balkon gedeihen Habanero Hot Chocolate, extrem feurig-schar, Trinidad Chili Fortdo, Sorte dazu kommt, im letzten Jahr hatte ich nur eine es war Zitronen Chili die aber null nach Zitrone geschmeckt hat, eher nach Curcuma.
    Viele Grüße,
    Jesse-Gabriel

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    1. Dann mal viel Spaß damit. ANd it burns, burns, burns, the ring of fire. ;)

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    2. Werde ich zum fermentieren verwenden und dann mixen.
      Ich hoffe es kracht nur einmal,grins.

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    3. Ach, so scharf ist das gar nicht. ;)

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