Dienstag, 22. Mai 2018

Pizza mit Spargel und Champignons


Mittlerweile hängt mein Gesicht in allen Postämtern und Tankstellen Neapels, versehen mit der Unterschrift "Lasst den bloß nicht rein, der macht dumme Sachen mit Pizza". Natürlich weiß ich, dass nach Margherita und Marinara die Aufzählung aller sinnvollen Pizzen dieses Universums beendet ist, aber mal ganz ehrlich, wie langweilig wäre das denn für einen Blog? Also lassen wir den Kanon mal Kanon sein und backen dann halt apokryph weiter. Zum Glück muss ich nicht wie Da Vinci in Spiegelschrift schreiben oder Angst haben, auf dem Scheiterhaufen zu landen. Allerhöchstens in einem Pizzaofen, aber nur, wenn sie mich in Neapel tatsächlich erwischen. ;) Und während die einen noch nachschlagen, was "apokryph" bedeutet und die anderen nur "hä?" denken, darf der Rest gerne schon mal weiterlesen.


Eigentlich sollte es Spargelrisotto geben, aber es war noch Pizzateig von vorgestern im Kühlschrank. Dazu hatte ich natürlich Spargel vorrätig, in diesem Fall in weiß und violett. Das ist aber Geschmackssache.


Beim Spargel wird einfach nur das untere, holzige Ende abgeschnitten, der Weiße wird auch noch geschält. Dies geschieht immer in eine Richtung, vom Kopf zum Ende.

Den weißen Spargel blanchiere ich außerdem auch noch für drei Minuten in gezuckertem Salzwasser.


Zum Thema Pizzabacken habe ich hier schon so ziemlich alles gesagt, trotzdem hier noch mal mit konkreten Mengenangaben.

Teig für 3 Pizzen à 30 cm:
  • 500 g Mehl (405, 550 oder gemischt, ideal italienisches Tipo 0 und Tipo 00)
  • 3 g Hefe
  • 275 g Wasser
  • 12 g Salz
  • 1 EL Olivenöl
Das sollte für drei Rohlinge von 250 bis 270 Gramm reichen.

Auch bei der Sauce gibt es jetzt genaue Werte. 
500 ml passierte Tomaten
  • 1 TL Salz
  • 1 TL Pfeffer
  • 1 TL Zucker
  • 1 TL Oregano 
Verrühren, abschmecken fertig. Wie man oben sieht, ist weniger mehr. Die Pizza soll nicht in Sauce schwimmen, ein wenig davon genügt.


Belegen. Hier mit Parmesan (auch nicht zu viel), Spargel, Pilzen und Zwiebeln. Dazu wäre das Brät einer Salsicce nicht verkehrt, stattdessen habe ich etwas Rinderhackfleisch mit Salz, Pfeffer, Oregano und Knoblauch vermengt und daumennagelgroße Bällchen auf dem Teigfladen verteilt.

Ich habe es vorgestern schon geschrieben, dass beim Einschießen der Pizza mit der Schaufel auf den heißen Stein der Belag oft unschön verrutscht. Das passiert im Pizzablech aber nicht, dafür wird der Boden nicht so schön. Als Kompromiss gebe ich die Pizza erst für eine Minute mit Blech auf den Stein.



Dann, wenn der Teig schon etwas fest geworden ist, transferiere ich sie auf den Schieber und gebe sie noch einmal für zwei Minuten direkt auf den Stein. 


Das Ergebnis kann sich sehen lassen.


Dünner Boden, knuspriger Rand - so muss Pizza aussehen, ganz unabhängig vom Belag. Da kann man auch in Neapel nicht meckern. Ist zwar keine Steinofenqualität, aber näher kommt man zu Hause ohne solche Öfen nicht ran.
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