Dienstag, 8. Mai 2018

Linguine mit Spargel und rotem Pesto

Der Zeitreisende (so sei er der Einfachheit halber genannt) erläuterte uns einen obskuren Sachverhalt. Seine grauen Augen glänzten und funkelten, und sein sonst meist blasses Gesicht war lebhaft gerötet.
So beginnt die deutsche Übersetzung des genialen Romans "Die Zeitmaschine" von H. G. Wells aus dem Jahre 1895, der letztlich auch für die Steampunk-Welle unserer Zeit verantwortlich ist und in der Verfilmung mit Rod Taylor (1960) auch cineastisch einen Meilenstein darstellt. Nun hat ja nicht jeder ein Zeitreisegerät in der heimischen Garage parat und auch ich habe nichts dergleichen vorzuweisen, trotzdem ist es mir gelungen, das Raum-Zeit-Kontinuum zumindest partiell aus den Angeln zu heben. Gestern war vorgestern und heute ist gestern - so oder so ähnlich müsste man das beschreiben, denn der Spieß vom Montag war eigentlich schon Sonntag und die Pasta hier ist auch vom Vortag. So einfach kann Zeitreisen sein und lecker obendrein. Wenn ich jetzt noch erwähne, dass das Pesto noch von Donnerstag ist, dieser Artikel aber erst in der Zukunft veröffentlicht wird, die, wenn ihr das lest schon längst Gegenwart und *schwupps* Vergangenheit ist ...

So, bevor ich jetzt hier noch durch Null teile, das ganze Zeitgefüge aus den Fugen gerät und sich das Universum so in Wohlgefallen auflöst, höre ich lieber auf damit.

Es ist ja gar nicht schlimm, dass ich mal ausnahmsweise einen Pfeil von gestern im Köcher habe (normalerweise geht hier alles "live" raus), denn heute war partout keine Zeit zum Kochen. Ich arbeite ohnehin an einer Ganztagsschule, dann hatten wir heute Konferenzen bis in den späten Nachmittag, anschließend die einstündige Heimfahrt und zum krönenden Abschluss abends noch Schulelternratssitzung in der Bildungsanstalt der Sous-Chefin - mehr als eine hastig heruntergeschlungende Gyros Pita ist da nicht drin.


Für drei Portionen:
  • 12 Stangen mitteldicker Spargel - gerne gemischt
  • 100 g Pancetta oder mild geräucherter Bacon
  • 3 EL rotes Pesto
  • 350 rohe lange, dünne Pasta (hier Liuguine)
  • Parmesan
  • Olivenöl
Ich hatte vom Grillen noch fertig gegarten grünen Spargel über, den habe ich am Schluss zum Warmwerden einfach untergemischt. Nimmt man den roh, brät man ihn natürlich erst an.


Pancetta würfeln und in etwas Olivenöl bei mittlerer Hitze auslassen.


Weißen Spargel schälen, holzige untere Enden abschneiden. Nimmt man grünen Spargel, biegt man ihn einfach am unteren Ende. Der etwaig holzige Teil bricht dann von selbst ab.Spargel in Stücke schneiden und zur Pancetta (ja, das ist weiblich) geben.


Ist der Spargel schön angebraten und gar, gebe ich die fertig gegarten Spargelstücke hinzu.


Ebenso das Pesto. Unter Umständen muss man mit Salz und Pfeffer nachwürzen, je nachdem, wie würzig der Pesto (ja, das ist männlich) ist.


In der Zwischenzeit haben wir auch schon die Pasta nach Packungsanweisung al dente gekocht.


Eine Tasse Kochwasser abschöpfen und Nudeln durch ein Sieb geben. Mit dem Spargel verrühren, dabei so viel von der zurückbehaltenen Pastaflüssigkeit angießen, dass sich der Pesto gut verteilt und um die Nudeln legt.


Käse drüber  - fertig. Ein  weiteres Pastagericht mit dem Potential zum Klassiker. Schlicht, wenig Zutaten, schnell gemacht aber lecker und schön saisonal. Was will man mehr? Ich zumindest hätte jetzt gerne eine Dusche.
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Flashback:



Heute vor einem Jahr: Paella mit Huhn, Riesengarnelen und Bohnen

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