Irgendwie hatte ich schon seit Tagen Lust auf irgendwas Überbackenes mit Rigatoni. Am liebsten wäre mir ein Ragù dazu gewesen, aber meine Bolognese-Vorräte waren längst aufgebraucht (auch nichts mehr im Froster) und mir fehlte die Zeit, neues Ragù zu kochen. Also habe ich heute einen anderen Klassiker, nämlich die das sugo all'amatriciana, leicht abgewandelt eingesetzt und siehe da - es war perfekt.
Warum zeige ich hier momentan keine Zutatenbilder mehr? Ganz einfach, weil, ich im Augenblick oft spontan koche und zu Beginn nicht immer genau weiß, was ich noch verwenden oder weglassen werde. Bilder mit Zutaten, die aber entweder gar nicht vorkommen oder nicht zu sehen sind, machen nun nicht wirklich Sinn. Abgesehen davon denke ich, dass mittlerweile jeder weiß, wie eine Zwiebel oder eine Tomate aussieht.
Trotzdem hier eine Zutatenliste für die Sauce für 4 Portionen:
- 100 g Guanciale (oder luftgetrockneter Pancetta, bzw. sehr mild geräucherter Bacon)
- 1 - 2 Knoblauchzehen
- 1 rote mittelscharfe Chili (die letzte Cayenne aus eigener Ernte dieses Jahr)
- 1 EL Tomatenmark
- 80 ml Wein
- 800 ml gehackte und geschälte Tomaten
- frische Kräuter (hier Lorbeer und Thymian)
- Zucker
- Salz
- Pfeffer
- Hartkäse (Parmesan, Grana, Pecorino o..ä.)
- 350 g ungekochte Rigatoni (oder Tortoglioni, dicke kurze Maccheroni)
Guanciale würfeln, ohne weiteres Fett in einen kalten(!) Topf geben, erhitzen und schön anbraten. Dabei sammelt sich, besonders bei Guianciale genug Eigenfett. Bei magererem Speck kann die Zugabe von etwas Olivenöl nötig sein. Knoblauch schälen, Chili nach Wunsch entkernen. Beides fein würfeln und mit anschwitzen.
Das Tomatenmark hinzufügen und mit dem Wein ablöschen. Ich hatte hier Rotwein zur Hand, Weißwein geht aber auch. Oder Wasser, wenn man keinen Wein möchte.
Tomaten angießen, Kräuter dazugeben und schon mal vorsichtig mit Salz, Pfeffer und, wenn nötig, einer Prise Zucker abschmecken.
Köcheln lassen, bis die Sauce leicht andickt und sich oben kleine ölige Seen bilden.
Aus Langeweile habe ich hier noch nebenbei noch eine Besciamella gemacht.
Rigatoni in Salzwasser garen. Kurz bevor sie perfekt sind abgießen (etwas Wasser auffangen)...
... und zu der Sauce geben. Bei Bedarf noch etwas vom Kochwasser angießen, so dass die Nudeln gut ummantelt sind. Nochmals abschmecken.
Die Kräuter können nun entfernt werden. Hier beweist es sich einmal mehr als Vorteil, sie vorher mit Küchengarn zu einem bouquet garni gebunden zu haben. Sie lassen sich so einfacher aus dem Topf herausfischen.
Die Kräuter können nun entfernt werden. Hier beweist es sich einmal mehr als Vorteil, sie vorher mit Küchengarn zu einem bouquet garni gebunden zu haben. Sie lassen sich so einfacher aus dem Topf herausfischen.
Nudeln und sugo in eine Auflaufform geben (oder in Portionsformen), ein paar Löffel Béchamelsauce darüberträufeln und Käse darüber reiben.
Backen bis der Käse schön golden ist.
Kurz abkühlen lassen, dann mit der Gabel rein und ...aaaah! Lecker. Leider aber nichts mehr über.
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Flashback:
Heute vor einem Jahr: Riccioli con ragù di vitello e maiale - Ragù von Kalb und Schwein
sehr pornös mit der bechamel und dem käse. du bist und bleibst der beste.
AntwortenLöschenDie Béchamelsauce war ein spontaner Entschluss, weil es mir beim Kochen langweilig wurde und ich noch mal nebenbei was machen wollte. Braucht man nicht, gibt dem Ganzen aber so einen "der gute Italiener um die Ecke" Nuance.
LöschenWo kriegt man Guanciale bezahlbar?
AntwortenLöschenIch kaufe gerne bei "Andronaco" ein. Das ist ein italienischer Großhandel mit einer Sektion für Privatkunden. Die haben, zumindest in Bielefeld eine gute Fleisch, Wurst- und Käsetheke mit fachkundigem Personal. Gibt aber auch Läden in anderen Städten. Sonst bestelle ich oft bei "Amatulli" online. Da bekommst du das am Stück für knapp 14 €/kg.Momentan 1800 g für 25 €. Wenn das von der Menge zuviel erscheint, nicht erschrecken, das kann man gut einfrieren.
LöschenEigentlich müsste das aber jeder gute italienische Supermarkt oder Feinkostgeschäft liefern können.