Currypulver sind hierzulande sehr beliebt, bieten sie doch auf einfachstem Weg die Gelegenheit, sonst eher komplexe Würzmischungen des indischen Subkontinents zu Hause nachzustellen. Die ehemaligen Kolonialherren (und -damen) im regnerischen London konnten sich so in die Tropen zurückversetzen und in Erinnerungen schwelgen. Aus dem selben Grund ist übrigens die von mir heiß geliebte Worcestershire-Sauce entstanden. Sie ist der Versuch, indische Würzsaucen zu imitieren.
Natürlich gibt es auch in Asien Currymischungen (oder Masalas). Die sind aber vom Charakter her anders, als das, was wir im Supermarkt als Gewürzstreuer in der Plastikdose kaufen können. Zum einen sind sie nie das einzige Gewürz im Gericht, sondern unterstützen ein spezielles Geschmacksprofil. Sie sind individueller und gehen entweder in die eine oder die andere Richtung. Nelkig, bitter, scharf oder wohlig warm, selten alles gleichzeitig. Im Vergleich mit Whiskys wären originale Currymischungen eher "Single Malts" - jede mit einem eigenen Charakter - europäische Currypulver eher "Blends", also Allrounder, die so ein bisschen von allem bieten.
Diese Mischung kommt aus dem Inselstaat Sri Lanka, der vor der Südspitze Indiens gelegen, besonders bekannt für seinen Tee und Zimt ist. Die Currymischung, die ich hier habe ist mild. Geschmacklich dominieren Koriandersaat, Zimt und Nelken. Kurkuma (Gelbwurz) ist zum Beispiel nicht enthalten.
- 2,5 EL Koriandersamen
- 1 TL Nelken
- 1 Zimtstange (zerbröselt)
- 2 EL Curryblätter
- 1,5 EL ganzer Cumin (Kreuzkümmelsamen)
- 1 EL Fenchelsamen
- 1 EL Bockhornkleesamen
Bei Currypulver aus ganzen Gewürzen sehr wichtig: das trockene Antoasten. Heiße Eisenpfanne, Gewürze rein und rühren, bis es duftet und die Koriandersamen beginnen, aus der Pfanne zu hüpfen. Nicht anbrennen lassen, dann wird es bitter und wir müssen von vorne anfangen.
Im Mörser oder der elektrischen Mühle fein mahlen.
In ein Schraubglas gefüllt, trocken, kühl und dunkel gelagert, hält das einige Zeit. Am besten macht man aber nur so viel, wie man in absehbarer Zeit verbrauchen kann.
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Flashback:
Heute vor drei Jahren: Pasta mit Spargel, Schinken und Erbsen
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