Freitag, 5. Juli 2019

Sate Ayam Bumbu Kacang - Hähnchenspieße mit Erdnusssauce


Im Schatten ist es frisch, in der Sonne dann bullig warm, im Auto oder Supermarkt ist die Klimaanlage an. Man wechselt ständig zwischen diesen Extremen und schwupps! da ist sie, die Erkältung. Bei mir schlägt so was immer auf die Stimme - in meinem Beruf tödlich. Hier hat sich allerdings eine aus der chinesischen Medizin stammende Therapie bewährt: pikantes Essen. Also gibt es heute Sate-Spieße vom Huhn mit einer pikant-süßen Erdnusssauce.     


Viele werden dieses Gericht als Vorspeise aus dem Thairestaurant kennen, doch ursprünglich handelt es sich um ein indonesisches Rezept. Beide Versionen sind ähnlich, wobei in Thailand das Ganze zitronengras- und currylastiger ist und in Indonesien die süße Sojasauce Ketjap Manis für Geschmack und Karamellisierung sorgt.

Ich möchte heute also eine indonesische Variante vorstellen, wohl wissend, dass vermutlich jede Familie ihr eigenes Rezept hat. In diesem Zusammenhang muss einmal mehr erwähnt werden, dass ich den einschlägigen Videoplattformen dankbar bin, weil ich durch sie der Mutti in Jakarta sozusagen über die Schulter schauen kann, um zu sehen, was sie in den Wok wirft.


Für sechs bis acht Hähnchen-Spieße (Sate Ayam):
  • 600 g Hähnchenbrust (oder entbeintes Schenkelfleisch ohne Haut)
  • 1 - 2 Knoblauchzehen
  • 3 cm Ingwer
  • 2 Kaffir-Limettenblätter
  • 1 Limette
  • 2 EL süße indonesische Sojasauce (Ketjap Manis) 
  • 1 EL Öl

Hähnchenfleisch in Würfel von eineinhalb Zentimeter Kantenlänge schneiden.

Knoblauch und Ingwer schälen. Zusammen mit den Limettenblättern in einem Mörser grob zerstampfen. Man kann dazu natürlich auch eine Küchenmaschine nehmen. Paste mit Huhn, dem Saft der Limette, dem Öl und der Sojasauce vermengen. Mindestens eine halbe Stunde, am besten aber über Nacht marinieren lassen.


Kommen wir nun zur Erdnusssauce. Die heißt in Indonesien Bumbu KacangDazu nehme ich:
  • 150 g Erdnüsse
  • 1 Limette
  • 2 rote Chilis
  • 2 cm Ingwer
  • 2 Knoblauchzehen
  • 2 Schalotten
  • 2 EL Ketjap Manis
  • 2 EL Palm- oder brauner Zucker
  • 1 TL Tamarindenpaste
  • Salz
  • Öl
Auch hier kommt der Mörser zum Einsatz. Schalotten, Knoblauch und Ingwer schälen, klein würfeln und mit den Chilis (wer möchte, entfernt vorher die Kerne) zu einem groben Brei zerstampfen. Etwas Salz als Schmirgelhilfe macht die Sache einfacher. Natürlich kann man auch hier wieder eine Küchenmaschine benutzen.


Nehmen wir bereits geröstete Erdnüsse, brauchen wir diese nur fein mahlen. Ich habe frische, die müssen erst angeröstet werden. Das kann man, wie bei Pinienkernen, mit der ganzen Bohne machen. Ich jedoch zerkleinere sie erst und toaste das Erdnussmehl dann in einer trockenen Pfanne. Das mag nicht authentisch sein, gibt aber mehr Geschmack. Man muss nur aufpassen, dass nichts verbrennt, denn dann wird es bitter.  


Geröstetes Nussmehl in einer Schüssel zwischenparken. Pfanne auswischen, wieder heiß werden lassen und etwas Öl hineingeben.

Die Zwiebel-Chili-Paste kurz anbraten, dann den Zucker hinzufügen. Nun folgen das Erdnussmehl, Ketjap Manis, Tamarinde, der Saft einer halben Limette und etwa 100 Milliliter Wasser. Das ganze köcheln lassen, bis es eindickt, dann mit Salz, Zucker und eventuell mehr indonesischer Sojasauce abschmecken. Warm halten, aber nicht mehr kochen lassen. 


Das Fleisch auf Spieße stecken und grillen. Traditionell geschieht das über Holzkohle, es geht aber auch in der (Grill-)Pfanne. Finde ich sogar fast besser, da so die süße Sojasauce schöner karamellisiert. Der schöne Glanz und der süßlich-pikante Geschmack erinnert an japanisches Yakitori/Teriyaki. Ich denke, es gibt schlimmere Vergleiche, oder?


Spieße mit Sauce und Limettenachteln servieren.


Sieht auf dem Bild etwas blass daneben aus, ist aber auch lecker: eine vietnamesische Sommerrolle - was soll ich sagen, Erdnusssauce und Ketjap Manis harmonieren auch sehr gut damit.

Morgen feiern wir mit der Sous-Chefin im Kreis der Familie ihren Geburtstag nach. Gewünscht wurde mal wieder ein italienisch/mediterran angehauchtes Büffet - ich werde berichten.

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Flashback:



Heute vor drei Jahren: Cremige Hühnersuppe mit Zucchini und Paprika

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