İmambayıldı dürfte eines der berühmtesten Gerichte der türkischen Küche sein. Ich kenne es bereits aus meinen ersten Kochbüchern, die ich mir vor über dreißig Jahren gekauft habe. Um so verwunderlicher ist es, dass ich diesen Klassiker selbst noch nie zubereitet habe - eine Lücke, die ich heute glücklicherweise schließen konnte.
Das Gericht selbst ist in der gesamten Ägais und im Ionischen Meer, bis hoch nach Albanien beliebt. Der Legende nach fiel ein islamischer Geistlicher, ein Imam, beim Probieren vor Verzückung in Ohnmacht, daher auch der Name: İmambayıldı - der Imam fiel in Ohnmacht.
Was brauchen wir, um bei vier Personen vielleicht keine Ohnmacht, aber zumindest Entzücken hervorzurufen?
- 4 Auberginen (nicht zu klein)
- 2 Zwiebeln
- 8 dünne, grüne Spitzpaprika (mild)
- 5 - 6 Knoblauchzehen
- 2 Fleischtomaten
- 400 ml stückige Tomaten (aus der der Dose)
- 1 Bund frische Petersilie
- Gewürze/Kräuter (z.B. Kreuzkümmel, Pul Biber, Thymian, etc.)
- Zucker
- Salz
- Pfeffer
- Olivenöl
Auberginen streifig schälen und für fünfzehn Minuten in eine Schüssel mit Salzwasser legen, damit sie nicht bräunen. Ofen auf 200 Grad vorheizen (Umluft 180 C).
Auberginen trocken tupfen, mit Olivenöl einreiben und dann zwanzig bis fünfundzwanzig Minuten backen, bis sie weich werden.
Weitere Vorbereitungen: Zwiebel schälen, halbieren und in dünne Streifen schneiden, Knoblauch abziehen und fein scheibeln, beziehungsweise hacken. Paprika zu Ringen verarbeiten. Kerne können drin bleiben.
Weitere Vorbereitungen: Zwiebel schälen, halbieren und in dünne Streifen schneiden, Knoblauch abziehen und fein scheibeln, beziehungsweise hacken. Paprika zu Ringen verarbeiten. Kerne können drin bleiben.
Eineinhalb Tomaten raspeln. Die andere Hälfte in Ringe schneiden.
Mit den Dosentomaten, Gewürzen (nach Belieben) und einem guten Schuss Olivenöl verrühren.
Paprika hinzufügen und mitschmoren.
Knoblauch und Tomatensauce hinzufügen.
Köcheln lassen, bis fast alles Wasser verdampft ist. Mit Salz, Pfeffer und Zucker abschmecken, dann gehackte Petersilie unterrühren. Mein Tipp, wie bei Moussaka und Co: die Sauce muss jetzt kräftiger schmecken, als im Moment sinnvoll erscheint. Die Aubergine ist wie ein Schwamm und schluckt viel Aroma.
Die gebackenen Auberginen aus dem Ofen holen, der Länge nach aufschlitzen und auseinander ziehen. Von innen noch mal salzen und pfeffern und die Schnitte mit Füllung ... ja, ... was ... füllen eben.
Ein herdfeste Form oder einen Bräter mit Petersilienstängeln und Olivenöl auskleiden.
Auberginenschiffchen einlegen und mit Tomatenscheiben bedecken. Kann man auch problemlos mehrlagig übereinander schichten. Restliche Füllung nach Bedarf dazugeben und mit Deckel auf kleiner Flamme um die dreißig Minuten sanft schmoren.
Dazu reiche ich Pilav und panierten Schafskäse.
Etwas Joghurt schadet auch nicht. Imam Bayildi kann man warm, aber auch kalt als Vorspeise essen. Das Gute: man muss nicht mal religiös sein, um hiervon begeistert zu sein. Es zeigt, dass fleischlose Küche funktioniert, wenn man die Zutaten sein lässt, was sie sind und eine Aubergine nicht dazu zwingt ein Doppelleben als Steakimitat zu führen. Ohne den Schafskäse ist das sogar noch vegan - und das, ganz aus sich selbst heraus und ohne Ideologie. So mag ich das.
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Flashback:
Heute vor einem Jahr: Nur mal so ... (Teil 132) - Wer nicht hören will, muss fühlen
Sieht lecker aus! Aber sag, warst du betrunken, als du den Beitrag geschrieben hast? Da ist ja kaum ein Satz ohne Tippfehler :-)
AntwortenLöschenIch sage ja immer, Ungeduld ist meine größte Schwäche. Ich tippe manchmal schneller als ich denke und sehe Fehler erst, wenn der Beitrag veröffentlicht ist. Ich schau es mir noch mal an, also vielen lieben Dank für den Hinweis. :)
LöschenDas da ist das definitive Rezept hierfür. gestern so gemacht. Saulecker war das.
AntwortenLöschenUnd zwar deswegen definitiv, weil die Aubergine z.T geschält ist - kaut sich viel schöner
das Ding als ganzes gebacken wird - alle anderen machen das mit halbierten - so ein Schmarrn , gibt doch
nur so bittere trockene Lappen.
Und die dann so schön weich aufzuschneiden und innen zu salzen ist sicher des Beste, was man einer
Aubergine antun kann. Naja außer vielleicht meinem Mutternrezept für Vinete = Auberginencreme rumänisch.
Ich hab mir jedenfalls genüsslich den Wanst vollgeschlagen,
Man muss nur ordentlich salzen, mehr als man denkt, dass es gut ist. Die Aubergine schluckt viel.
LöschenOha, dann bin ich wohl eine Aubergine. Gluck gkuck...
LöschenKein Einzelschicksal.
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