Die Tiroler Küche bietet eine Vielfalt leckerer Gerichte, bei denen teilweise auch Vegetarier auf ihre Kosten kommen. Zum Beispiel Schlutzkrapfen und Kaspressknödel. Die hatten wir hier schon mal, damals unter dem noch frischen Eindruck unseres urlaubsbedingten Zwischenstopps in Tirol. Spinatknödel - die auch im italienischen Südtirol beliebt sind - sollte es damals auch dazu geben, allerdings sind die Lurche mir im Topf zerfallen. Dann habe ich das irgendwie aus den Augen verloren, bis die Gattin neulich diesbezüglich Bedarf anmeldete. Also habe ich mich da noch mal ran gewagt. Das Ergebnis hat überzeugt, aber lest selbst.
Ich hätte gerne frischen Spinat gehabt, gab es aber nicht. Also habe ich TK-Ware genommen. geht hier aber ganz gut. frisch hätte ich die doppelte Menge genommen und kurz blanchiert.
- 250 g altes Weißbrot, Brötchen, Baguette ...
- 450 g Blattspinat (TK)
- 1 mittelgroße Zwiebel (hier zwei kleine)
- 1 Knoblauchzehe (hier zwei kleine)
- 100 ml Milch
- 2 Eier (bei kleineren auch 3)
- Salz
- Muskat
- 3 EL Semmelbrösel
- Butter
Die Zwiebeln pellen, kleine würfeln und in Butter anschwitzen, bis sie etwas Bräune bekommen. Dann den ebenfalls abgezogenen und fein Knoblauch kurz mit durchschwenken, vom Herd nehmen und erstmal beiseite stellen, damit es ein wenig abkühlt.
Brot klein würfeln, Milch, Salz und leicht verquirlte Eier hinzufügen. Gut vermengen und zehn Minuten quellen lassen.
TK-Spinat auftauen, gut ausdrücken und fein hacken. Frisch blanchierten Spinat ebenso behandeln. Muskat darf auch schon mal dazugerieben werden. Zwiebeln und Knoblauch werden jetzt ebenfalls der Masse zugefügt.
Gut durchgemischt sieht das dann so aus. Das darf dann noch mal zwanzig Minuten durchziehen.
Jetzt formen wir sechs schöne Knödel, die ich dann noch einmal kurz in Semmelknödeln wende. Das ist natürlich Quatsch - es sollte heißen: "die ich dann noch einmal kurz in Semmelbröseln wende", aber ich bin zu faul, jetzt Tipp-Ex zu holen und den Schreibfehler zu korrigieren.
Letztes Mal sind mir die Knödel beim Kochen zerfallen. Da habe ich aber auch ein anderes Rezept benutzt. Diesmal fühlte sich das beim Formen schon viel fester an, trotzdem wollte ich keine Risiko eingehen und habe zum Dämpfer gegriffen. Crossover eben, aber der chinesische Bambusdämpfer macht sich immer wieder bezahlt.
Mit frischem Spinat wäre der Knödel insgesamt vielleicht grüner geworden, aber auch so war das verdammt lecker. Durch das Dämpfen wurde auch kein Geschmack ausgewaschen und die Konsistenz des Knödels war angenehm luftig, aber nicht substanzlos. Finde ich richtig gut und da brauche ich auch nichts dazu. Außer vielleicht mal wieder Urlaub in Tirol.
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Flashback:
Heute vor zwei Jahren: Coq au vin blanc - Huhn in Weißweinsauce
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