Ich koche für mein Leben gerne und genieße im Normalfall jede Sekunde am Herd. Bei den momentanen Temperaturen ist aber selbst bei mir die Motivation, in Topf und Pfanne zu rühren im Keller. Dabei ist es gar nicht so sehr die Hitze. Ich habe ja nichts gegen 30 °C, aber muss das denn immer gleich so schwül sein? Aber egal. Nahrung muss aufgenommen werden und als ich in der Gemüseabteilung auf wie gemalt aussehende Pfifferlinge stieß, konnte ich es einfach nicht übers Herz bringen und sie in der Auslage liegen lassen. Entstanden daraus ist eine schnelle Pasta - genau die Art von Gericht, die ich in einem Restaurant saisonal auf der Karte hätte.
Für zwei Personen:
- 350 g Pfifferlinge
- 200 g Cocktailktomaten
- 2 Knoblauchzehen
- 1 Bund Petersilie
- 80 ml Weißwein
- Salz
- Pfeffer
- Parmesan
- Olivenöl und/oder Butter
- 250 g ungekochte Tagliatelle
Hier habe ich sogar ein paar Tomaten aus eigener Zucht.
Pilze putzen, groß Exemplare teilen und scharf anbraten. Normalerweise nehme ich bei Pastagerichten nur Öl, hier kann ein Schlag Butter dazu nicht schaden.
Zu den Pilzen. Pfifferlinge sind oft sandig und voller Tannennadeln, deshalb müssen sie gründlich geputzt werden. Oft reicht ein Pinsel oder ein feuchtes Tuch. Vom Waschen wird im Allgemeinen abgeraten, da sich unsere funguiden Freunde dann vollsaugen würden und nicht mehr braten, sondern im eigenen Wasser köcheln. Nun hat aber der britische 3-Sternekoch Heston Blumenthal gezeigt, das ein Kilo Pilze nach dem Waschen immer noch ein Kilo wiegt, also kein Wasser aufgenommen haben kann. Gegen ein schnelles Abbrausen und anschließend sofortiges Trockentupfen ist also nichts einzuwenden.
Gehackten Knoblauch dazugeben, schon mal etwas salzen und pfeffern…
… durchschwenken und mit dem Weißwein ablöschen.
Wein etwas reduzieren lassen und halbierte Cocktailtomaten hinzufügen.
Beginnen die Tomaten leicht zu schmelzen, kommt die Petersilie dazu. Abschmecken - wie immer kann eine Prise Zucker Wunder wirken.
Etwas Parmesan fein dazuhobeln …
und die inzwischen al dente gegarten Nudeln mit einer Kelle ihres Kochwassers dazugeben. Alles gut verrühren.
Anrichten, genießen und dazu ein kühles Getränk zu sich nehmen. Direkt im Pool essen ist auch nicht schlecht …
____Flashback:
Heute vor drei Jahren: Pan con Chicharrón Peruano - das Bratenbrötchen aus den Anden
Na,
AntwortenLöschenhatte ich doch schon längst vermutet, dass auch der obercoolste Oberstudienrat
( zumal zum Beginn des neuen Schuljahres) irgendwann bei der momentanen
Klimakrise etwas schwächelt und sich mit den Meerschweinchen oder sonstigen
Tierchen des Hauses lieber von Grünzeug und halt was sanftem ernährt.
Da passt dann auch das interessante leichte Pastagericht wunderbar zur Zeit.
Aber ich habe da noch zwei so Fragen / Anmerkungen:
- Pilze abspülen?? Sorry Herr Blumenthal ***; i don't like the idea!! Nope!
- Und wo hast du denn Mitte August deine Pfifferlinge her? Die gibt es hierzulande erst im Herbst.
Ich hoffe, die waren nicht im Sonderangebot von ner Lieferung aus dem Oblast
Saporischschja aus der Ukraine... Ohoh!
Naja, ist ja hier ein Kochblog; da sollte ich bei manchen Themen vielleicht lieber die Klappe halten, aber so ohne Gas wird es halt auch schwer mit der Kulinarik....
Wenn du Pilze mit groben (!) Verschmutzungen kurz abbraust und dann sofort trockentupfst, haben sie gar keine Chance, Wasser aufzunehmen. Ich sag ja nicht, dass du sie baden sollst. Notfalls machst du das eine Stunde vor dem Kochen und dann sind sie auf jeden Fall wieder absolut trocken. Glaube mir, nicht alle überlieferten Kochregeln machen Sinn, wenn man sie der Methode der Falsifikation unterzieht.
LöschenMeine Pfifferlinge kamen laut Deklaration aus Polen. Damit kann ich mehr als leben.