Heute verschlägt es uns einmal mehr auf den indischen Subkontinent, genauer gesagt an dessen Südwestspitze. Dort befindet sich der Bundesstaat Kerala, dessen Name dem örtlichen Malayalam, einer dem tamilischen verwandten Sprache entstammt und übersetzt soviel wie „Land der Kokospalmen“ bedeutet. Da ist auch kein Wunder, dass die Früchte dieser Gewächse auch kulinarisch eine große Rolle spielen. Anders als in Nordindien, wo dem Essen oft Joghurt zugegeben wird, landet in den tropischen Gebieten eher das feste Endosperm der einjährigen Steinfrucht - sei es als Kokosflocken oder Milch - im Kochgefäß. Dadurch erlangen die Currys dieser Gegend eine cremige Konsistenz. Schärfe, die natürlich vorhanden ist, wird so auch gut aufgefangen. Charakteristisch ist auch der Einsatz von Fenchelsaat, die wunderbar mit Chili und Zimt harmoniert. Aber schauen wir uns die Sache mal im Einzelnen genauer an.
Fangen wir mal mit der Gewürzpaste an, die die geschmackliche Basis für unser Curry bildet.
- 80 g Kokosflocken
- 1 paar Curryblätter
- 1 EL Fenchelsaat
- 1/2 EL Kreuzkümmelsamen (oder entsprechende Menge gemahlen)
- 5 grüne Kardamomkapseln
- 2 Nelken
- 2 cm Zimtstange
- 2 EL mildes Chilipulver oder nach Belieben (z.B. Kasmiri)
- 1 EL Koriandersaat (gemahlen)
- 1 TL Kurkuma
- Öl
Ganze Gewürze in etwas Öl anrösten.
Kokosflocken und Curryblätter hinzufügen, unter Rühren leicht bräunen.
Gemahlene Gewürze dazugeben und kurz anrösten.
Das Ganze nun etwas abkühlen lassen und mit Küchenmaschine oder Mörser zu einer Paste verabeiten.
Kleiner Tipp: da Kurkuma wie blöde färbt, gebe ich es jetzt zur Paste, so ruiniere ich mir meinen Geräte nicht.
Was brauchen wir noch?
- 3 Tomaten
- 2 rote Zwiebeln
- 3 Knoblauchzehen
- 3 cm Ingwer
- 500 ml Kokosmilch
- Salz
- Öl
Ingwer und Knoblauch mit Mörser oder Küchenmaschine zu Brei verarbeiten. Zwiebel würfeln und in Öl anschwitzen.Beginnen sie Farbe anzunehmen, fügen wir die Knoblauch-Ingwerpaste hinzu.
Inzwischen haben wir auch schon die Tomaten gewürfelt. Auch die dürfen nun aufs Spielfeld.
Beginnen die Tomaten leicht dahinzuschmelzen, kommt unsere Kokos-Gewürzpaste vom Anfang dazu.
Kokosmilch angießen, gut verrühren und die Sauce nun ein. paar Minuten köcheln lassen.
Letzte Zutat:
- 600 g Huhn
Da nehme ich bei Currys meist etwas am Knochen und ohne Haut. Heute hatte ich Filet, das geht auch. Man darf es nur nicht übergaren. In mundgerechte Stücke geschnitten kommt das Fleisch also nun in die Sauce. Eine Prise Salz kann hier nicht schaden. Bei Bedarf mit etwas Wasser auffüllen, damit alles schön bedeckt ist. Zehn Minuten weiter köcheln lassen.
Nun schmecken wir noch mal ab. Der europäische Gaumen wird vermutlich hier eine Prise Zucker angenehm finden, obwohl das nicht unbedingt authentisch ist. Aber es soll euch ja schmecken. Ich zumindest mag diese Aromen. Wohlige, warme Schärfe, das cremige der Kokosmilch, das Zusammenspiel der Gewürze - richtiges Comfort Food, besonders an kalten Tagen.
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Flashback:
Heute vor vier Jahren: Auberginen-Avocado-Creme
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