Freitag, 30. Dezember 2022

Murgh Makhani - indisches Butter-Hühnchen


Zum Jahresende entführe ich euch in die kulinarische Welt der Mogulen. Das waren muslimische Herrscher, deren Reich über 300 Jahre lang (1526 - 1858) existierte, neben dem heutigen Nordindien und Pakistan auch weite Teile Afghanistans umfasste und im Jahre 1700 geschätzt rund ein Drittel der damaligen Weltbevölkerung stellte. Wir verdanken ihnen nicht nur imposante Bauwerke wie das Taj Mahal, sondern auch einige kulinarische Spezialitäten. Tandoori Chicken ist vielleicht das bekannteste Gericht dieser Küche und ich glaube jeder, der sich mit indischen Essen befasst denkt bei der Frage nach Feuerstellen zuerst an den typischen Tandur-Lehmofen. Eine weitere berühmte Köstlichkeit ist Butter-Hühnchen (butter chicken) oder Murgh Makhani. Hatten wir auch schon mal hier, aber das ist lange her und es wird Zeit, das leckere Hühnergerichterneut zu präsentieren.
 

Wer nicht noch zufällig Reste von Tandoori-Huhn parat hat, muss sich erst um das Fleisch kümmern. Ich nehme hier entbeinte Hähnchenschenkel ohne Haut. Filet geht auch, wird aber trockener. Das sind hier für insgesamt mindestens 4 gute Esser:
  • 1000 g Hähnchenoberschenkel, ohne Haut und Knochen.
Das Fleisch schneide ich in Stücke von zweieinhalb bis drei Zentimetern Länge.



Was noch?
  • 3 Knoblauchzehen
  • 2 cm Ingwer
  • Salz
Knoblauch und Ingwer schälen, dann mit etwas Salz im Mörser oder Küchenmaschine zu Brei verarbeiten. 


Marinade:
  • 4 EL griechischer Sahnejoghurt
  • 1 EL Kashmiri-Chilipulver (oder einen milden gemahlenen Chili)
  • 1/2 EL Kurkumapulver
  • Knoblauch-Ingwerbrei

Alles gut mit dem Fleisch verkneten - Vorsicht, Kurkuma färbt wie blöde - und stehen lassen. Eine halbe Stunde Minimum, gerne aber auch abgedeckt im Kühlschrank über Nacht.


Auf Spieße stecken und grillen, in der Pfanne braten oder den Backofen geben. Bei letzterer Methode sollte man das Fleisch noch mit etwas Öl einpinseln.


Ist das Fleisch gar und hat auch etwas Röstung bekommen, stellen wir es erst einmal beiseite.


Für die Sauce:
  • 80 g Cashewkerne
  • 1 - 2 Zwiebeln
  • 4 Nelken
  • 1 halbes Stück Zimtstange
  • 4 grüne Kardamomkapseln
  • 1 Knoblauchzehe
  • 400 ml passierte Tomaten
  • 1 EL Kashmiri-Chilipulver (oder einen milden gemahlenen Chili)
  • 1 EL Garam Masala
  • 1/2 EL Kreuzkümmel (gemahlen)
  • Salz
  • Öl
Ich habe geröstete, aber ungesalzene Cashews genommen. Hat man welche mit Salz, muss man das beim Abschmecken nachher berücksichtigen. 


Zwiebeln schälen und hacken, Knoblauch abziehen und fein reiben. Beides in etwas Öl leicht anbraten. Dann die Cashews und Gewürze hinzufügen mit anschwitzen lassen.


Tomatenpulp und dieselbe Menge an Wasser angießen, kurz köcheln lassen.


Dann pürieren, bis die Sauce schön geschmeidig ist. Kann man dann noch mal durch ein Sieb passieren lassen, um auf Nummer sicher zu gehen, aber eigentlich passt das so schon. Es sollten eben nur keine groben Stücke mehr zu finden sein.


Zurück in Topf oder Pfanne und nochmals leicht simmern lassen. Vorsicht, das spritzt. 


Nun kommen noch 
  • 1 EL Butter
  • 2 EL Sahne
dazu.


Das Fleisch unterheben und vorsichtig erwärmen. Abschmecken. Manchmal kann etwas Zucker für den europäischen Gaumen Wunder wirken.


Wir servieren mit noch ein paar Tropfen Sahne, grünen Chiliringen nach Geschmack und Koriander. Das hat eine leichte, aber wohlige Schärfe, die durch Zimt und Nelken ein warmes Gefühl erzeugt. Sahne, Butter und die gemahlenen Cashews machen die Sauce so richtig sämig. Das sättigt aber auch so gut, dass ich fast sicher bin, dass dieses Rezept auch für sechs Personen reicht, wenn man Reis und Brot dazu serviert. 

Reis und Brot sind die Stichworte, denn die passen optimal dazu. Was bleibt zu sagen? Kommt gut ins neue Jahr, wir lesen uns hier wohl erst 2023 wieder.
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Flashback:





Heute vor einem Jahr: Tiropita

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