Dienstag, 14. Januar 2025

Scharfe Honig-Rippen


Dies ist ein Gericht, das meine liebe Mutter selig gerne zubereitete, wenn Besuch kam, bei dem sie wusste, dass Schärfe am Essen kein Problem sein würde: Dicke Rippe mit einer feurig, leicht süßlichen Glasur. Ich habe die Dinger geliebt und mir alle zehn Finger danach geleckt. Leider hat die gute Frau das genaue Rezept - das, so bin ich mir sicher, aus irgendeiner Zeitschrift stammt - nie aufgeschrieben und zum Fragen ist nun zu spät. Ich habe aber immer wieder zu Hause herumprobiert, bis ich nun das "perfekte" Rezept vorweisen kann. Ich hatte zwar schon mal einen Versuch hier (und eine kleine Geschichte dazu) vor knapp fünf Jahren, aber dieses hier ist deutlich besser.



Ich mag dicke Rippe sehr gerne, weil das Fleisch aromatisch ist und beim Garen am Knochen schön saftig und zart bleibt. Die Fettschicht ist guter Geschmacksträger, kann aber später einfach entfernt werden, falls man sie, warum auch immer, später nicht mitessen will. Das Stück hier - etwa 1100 Gramm - habe ich entlang der Knochen in fünf Stücke geschnitten. 


Für die Marinade brauchen wir:
  • 1 EL Sambal Oelek (oder nach Belieben)
  • 1 EL mittelscharfen Senf
  • 1,5 EL Honig
  • 2 EL dunkle chinesische Sojasauce
  • 2 TL Paprikapulver edelsüß (oder rosenscharf nach Wunsch)
  • 1 Knoblauchzehe (fein gerieben)
  • Salz
  • Pfeffer
  • 3 EL Öl

Schön verrühren.


Nun das Fleisch mit dreiviertel der Sauce rundherum kräftig einpinseln. Im Idealfall lassen wir das nun marinieren, am besten über Nacht im Kühlschrank. Man kann aber auch gleich mit dem Garen loslegen.


Dazu gebe ich das Fleisch in eine Auflaufform mit Gitter oder lege es auf direkt auf das Grillrost und schiebe ein Backblech darunter. Etwas Backpapier erleichtert die spätere Reinigung deutlich.


Nach 45 Minuten bei 175° C Ober- und Unterhitze (160 °C Umluft) sah das bei mir dann so aus. Das Fleisch hatte nun eine Kerntemperatur von knapp über 70 °C. Die Angaben sind ohne Gewähr, denn jeder Ofen heißt anders. Im Zweifelsfall also immer ein Auge drauf haben und Dauer sowie Temperatur an die eigenen Umstände anpassen.


Wir wenden das Fleisch nun einmal und streichen die noch blasse Unterseite mit dem restlichen Viertel der Marinade ein.


Zurück in den Ofen und weitere zehn Minuten garen, zum Schluss eventuell den Grill dazuschalten. Wenn alles schön braun aussieht, sollte die Rippe fertig sein.


Zart, saftig, wohlige Schärfe, schöne Süße - so hat das Mutter das gemacht und so mag ich das. 
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Flashback:



Heute vor drei Jahren: https://wesfood.blogspot.com/2022/01/kartoffelpuree-la-joel-robouchon.html

6 Kommentare:

  1. Hihi, bitte entschudige mein ausuferndes Geplapper, aber das hast du dir mit deiner als Rezept getarnten
    Liebeserklärung an das Essen deiner Mutter z.T. selber eingebrockt....
    Das hat mich so feste getriggert, dass ein mittlerer Erinnerungstsunami ausgelöst wurde, der direkte-
    mang in die Tastatur geschwappt ist. Die verschwurbelten Formulierungen sind dadurch begründet, dass
    ich am Abend vorher den ersten Harry Potter (!!) Film meines Lebens im stream geguckt habe. Und sogar
    hinterher dachte " gar nicht mal so übel..." > Uiui; Peter, - langsam wirste merkwürdig...weiweia.
    Wichtigere Frage: was gab's bei euch als Beilage? Reis würde mir gut passen... Jedenfalls muss ich
    das bald mal machen. Und beim Essen gibt's ne allgemeine Gedenkminute für die verstorbenen Mütter, die uns so gut gepäppelt haben. Versprochen.


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  2. Jetzt hast du mich.Ich bin scheinbar so fleisch-fixiert,dass ich mich an Beilagen nicht erinnern kann, obwohl es die wohl gegeben haben wird. Irgendwo, in den tiefen meines Schädels, da, wo die Sonne nie scheint, flüstert mir aber eine leise Stimme "Kartoffeln vom Blech, Krautsalat und Baguette" ins ermattende Stammhirn.

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  3. Gibt so Tage, an denen muss halt auch mal zum feinen Fleisch einfach nur ne gute Flasche " Chateau de
    Tourette " genügen...
    Ofenkartoffeln und Krautsalat klingt auch fein; Baguette brauch ich nicht, lieber noch ein Gläschen...😊

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  4. Es gibt Tage, da könnte ich allein von Baguette nach französischem Vorbild leben. Vielleicht ein bisschen bretonische Butter und etwas fleur de sel dazu und ich bin glücklich.

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  5. Wie ?
    Ohne Brie ??

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