Nicht nur in Kentucky oder Wien wird Huhn gerne knusprig ausgebraten serviert, sondern auch im ostasiatischen Raum. China, Japan, Korea - überall gibt es leckere Varianten. Ich habe heute einmal ein Gericht aus Indonesien, dass ab jetzt zu meinen absoluten Favoriten gehört: Ayam Goreng Berempah, was übersetzt "Huhn gebraten gewürzt" bedeutet. Die Benennung ist also recht simpel, trifft den Nagel aber auf den Kopf. Letzteres kann man ebenfalls von Geschmack und Textur sagen, dazu aber später.
Zunächst brauchen wir ein Huhn. Das hier ist eine schöne Maispoularde von etwas 1600 Gramm.
Die zerteilen wir in je
- zwei Oberkeulen
- zwei Unterkeulen
- 2 Flügel
- 4 Bruststücke
- 3 Rückenteile
Wir brauchen eine Würzpaste zum Marinieren. Die besteht aus:
- 1 TL Koriandersaat
- 1 TLKreuzkümmelsaat
- 1 TL Fenchelsaat
- 1 daumengroßen Stück Galangal
- 1 daumengroßen Stück Ingwer
- 1 daumengroßen Stück Kurkumawurzel
- 4 Knoblauchzehen
- 1 Schalotte
- 1 roten Zwiebel
- 2 - 3 Stängel Zitronengras
- Salz
- Pfeffer
Koriander hatte ich nur noch gemahlen, das macht aber gar nichts. Des Weiteren brauchen wir:
- Speisestärke
- Öl zum Frittieren
Ich empfehle Kartoffelstärke, denn die verhilft am besten zu einer lang anhaltenden Knusprigkeit, Mais- oder Tapioka ist aber auch okay. Nur bitte kein Mehl nehmen.
Kurkuma, zu Deutsch Gelbwurz (englisch tumeric) ist eine garstige Knolle,die färbt, wie nichts nichts Gutes. Also Handschuhe beim Schälen (abschaben) tragen oder lieber gleich Kurkumapulver (hier reicht ein Teelöffel). nehmen.
Je nach Küchenmaschine empfiehlt es sich, die Zutaten vorher grob zu zerkleinern, denn jetzt wird, unter Zugabe von so viel Wasser wie nötig, aber so wenig wie möglich zu pürieren. Achtung, durch das Kurkuma kann es bei dem Gerät zu Verfärbungen kommen.Im Zweifelsfall dann doch lieber das Pulver nehmen und später einrühren. Mein Gerät hat ein Gefäß aus Glas, da passiert nichts.
Die Masse zum Huhn geben. Ich hatte Salz und Pfeffer vergessen - kein Problem, wird jetzt einfach nachgeholt.
Alles gut vermengen und am besten über Nacht ziehen lassen.
Völlig optional, wenn auch ein wenig authentischer: noch ein paar Chiliflocken und eine Handvoll Curryblätter untermengen.
Am nächsten Tag rühren wir genug Speisestärke ein, dass das Huhn von einer breiigen Masse ummantelt wird. Bei mir waren das acht Esslöffel.
Ausreichend Öl erhitzen - 170 °C sollten reichen - und die Stücke in mehreren Chargen frittieren. Nicht zu viel auf einmal ins Fett geben, weil die Stücke sonst aneinander kleben. Ich habe so um die zwanzig Minuten gebraucht, bis die Teile gut waren - Brust ohne Knochen geht natürlich schneller - aber das kann bei euch variieren. Lieber mit dem Thermometer messen. 70 °C Kerntemperatur am Knochen wäre schon gut. Auf jeden Fall soll alles gar sein und beim Anstechen kein roter Saft austreten.
Kurz abtropfen lassen.
Mit Reis - hier Nasi Lemak - servieren. Was soll man sagen? Tolles, leicht curryartiges Aroma, außen knusprig wie nur irgendwas und innen butterzart. Und das Zeug ist auch am nächsten Tag noch crispy. So muss fried chicken sein. Die Würzmischung (ohne die Stärke) werde ich auch noch auf dem Grill ausprobieren. Das ist so lecker, ich schau gleich mal nach, ob noch was da ist.
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Flashback:Heute vor vier Jahren: Cremiges "Freestyle"-Curry mit Huhn
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