Montag, 6. Januar 2025

Olive Burger aus Michigan


Jenseits von Steakrestaurants und BBQlern, die sich scheinbar Wettrennen um den ersten Maulsperren-Monsterturm, der von hier zum Mond reicht, liefern und abseits der einschlägigen Fastfoodketten, gibt es in den USA eine Burgerkultur, die mit ehrlichen, meist recht simpel gehaltenen Exemplaren aufwartet, die in ihrer Form oft schon seit Jahrzehnten so serviert werden. Diese Produkte sind dann meist auch sehr, sehr regional und ohne das Internet würde sie keiner außerhalb des unmittelbaren Umfelds kennen. Der Connecticut Steamed Cheeseburger, der Deep Fried Memphis Burger, der Guberburger aus Missouri oder der Wisconsin Butter Burger sind da nur ein paar gute Beispiele. Heute begeben wir uns nach Michigan und nehmen den Olive Burger in Augenschein. Dabei handelt es sich um eine extrem regionale Variante, die ihren Ursprung im Jahre 1925 hat, wo sie im Weston's Kewpee Sandwich Shoppe in Lansing, der Hauptstadt Michigans ins Leben gerufen wurde. Der Laden existiert heute immer noch, wenn auch nicht mehr im Gebäude von damals und nun unter Namen Kewpee Hamburgers. Laut Burgerpapst George Motz kennt man den Olive Burgers eigentlich nur in Central Michigan, einigen Teilen im Süden und Westen des Staates. In Detroit zum Beispiel, ist er weitgehend unbekannt.


Der Name suggeriert es schon, wir brauchen Oliven und zwar Grüne. In einem Bericht über Kewpee - nicht mit der japanischen Mayonnaise Kewpie verwechseln - habe ich auch rote Stücke in der Sauce gesehen, also gehe ich davon aus, dass man diese mit Paprikastücken gefüllten Dinger nimmt. Ungefüllte sind auch kein Problem. In den Anfangstagen hat man die einfach klein gehackt und auf den Burger gepackt.     


Heutzutage vermengt man die gehackten Oliven mit Mayonnaise. Das Verhältnis ist Geschmackssache, aber ein Esslöffel Oliven auf einen weiteren Esslöffel Mayonnaise erscheint mir als angemessen. Ein kleiner Schuss vom Olivensud gibt noch mal etwas mehr Kick.


Smashed Burger. Hundert Gramm Rinderhack zur Kugelformen und in eine heiße,geölte Pfanne geben.



Mit einem Spachtel platt drücken, salzen und pfeffern.


Hat sich eine schöne Kruste gebildet, wenden. Käse brauchen wir nicht, die Olivenmayonnaise ist cremig genug.

Man kann die Hackfleischkugel auch zwischen zwei Lagen Back-oder Butterbrotpapier legen und mit einem Topf oder ähnlichem das Patty flach drücken, bevor es in die Pfanne kommt.


Burgerbun an den Schnittflächen antoasten, die Unterseite mit dem Patty belegen.

Ein bis zwei Esslöffel der Olivencreme auftragen. Hiermit wäre der Belag für die simple Form fertig.


In der Dokumentation hatten sie aber auch Varianten mit Salatblatt ...

... und Tomatenscheibe.


Deckel auflegen und fertig. Beim Essen einen Teller unterhalten, das tropft ganz schön. Die Kombination von Rind und Olivenmayonnaise funktioniert sehr gut und ich glaube,der Burger entfaltet sein wahres Potential, wenn man abends mit Freunden zusammensitzt und nach ein oder zwie Bier etwas Herzhaftes möchte. Ist das mein Lieblingsburger? Ehrlich gesagt nein. Ist er trotzdem lecker? Genauso ehrlich: ja.  
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Flashback:



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