Ich bin bekennender Gyros Pita-Fan und versuche seit geraumer Zeit, diese leckere Teigtasche - zu Hause nachzubasteln. Einen vertikalen Drehspieß besitze ich zwar nicht - ich habe, glaube ich, aber bereits erwähnt, dass ich nach Wegen suche, diesen Zustand zu ändern - aber ich habe meinen kleinen gasbetriebenen Pizzaofen. Damit sollte man doch arbeiten können, dachte ich mir und habe bei knackigen 38 °C in der prallen Sonne den Ofen auf gut 400 °C erhitzt und drauf los gewerkelt, getreu dem alten Motto: "Ich habe zwar keine Ahnung, was ich hier tue, aber das hält mich nicht davon ab.
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Vielleicht sollte ich vorausschicken, dass wir neulich Pizza hatten und da noch Teig im Kühlschrank reifte. Ich habe diesmal das Manitoba Oro von Caputo (das ist keine Werbung, das Zeug ist halt genial) das bei seinem hohen Proteingehalt sehr viel Wasser aufnehmen kann und zur langen Teigführung ideal ist.

Der Teig ist klassisch neapolitanisch, allerdings mit hoher Hydration (Wasseranteil. Normal sind 55%, ich habe 70% genommen und bei dem Mehl ist da noch Luft nach oben.
- 1000 g Mehl
- 700 g Wasser
- 25 g Meersalz
- 3 g Frischhefe
Das habe ich für die Pizzen zusammengeknetet, kurz bei Zimmertemperatur anspringen lassen und dann für 72 Stunden in den Kühlschrank verfrachtet.
Aus den Resten habe ich heute Ballen von je 180 Gramm geformt und eine Stunde abgedeckt gehen lassen.
Auf einer bemehlten Fläche (ich nehme Semola) zu einem dünnen Fladen formen und mit Olivenöl bepinseln.
Zu einem Halbmond zusammenklappen, Oberfläche auch mit etwas Öl beträufeln und ab in den Ofen. Das ist bei diesen Temperaturen ein Ritt auf der Rasierklinge, denn nach goldbraun kommt direkt schwarz. Also nicht aus den Augen lassen und ständig drehen.
Entspannter ist das mit dem Fleisch. Das habe ich nach diesem Rezept hier mariniert.
Das kommt einfach in einer feuerfesten Schale in den Ofen und brutzelt dann vor sich hin. Gelegentliches Wenden und drehen (damit ist es dann wirklich dem Wortsinn nach Gyros) bleibt nicht aus, aber das ist deutlich weniger stressig, als mit dem Brot.
Da die Gattin Schweinefleisch nicht mag, gab es für sie Hühnerspieße
Die backen sich im Ofen auch wie von selbst. Der Vorteil der hohen Hitze - wie beim Wok - das Fleisch ist gar, bevor es eine Chance bekommt, auszutrocknen.
Das Fleisch sollte man nach dem Garen noch mal etwas kleiner hacken. Das kann sich doch sehen lassen, oder?
Das Brot lässt sich nun gut aufklappen und wird nach Wunsch belegt. Mir reichen Tsatsiki, Krautsalat und ein paar Zwiebelringe. Ich mag auch eine kleine Prise Zimt. Klingt komisch, ist aber ein Gamechanger und die Pita bei uns aus dem Imbiss (einem der Imbisse) hat auch diese feine, leichte Zimtnote.
Fleisch drauf, zusammenklappen und fertig. Kleine Notiz an mich selbst: das nächste Mal den Ofen besser ausfegen. Asche schadet zwar nicht und ist eins der keimfreisten Dinge auf diesem Planeten, der Optik ist sie aber nicht zuträglich.
In Butterbrotpapier gewickelt ist das dann kleckerfrei genießbar. Ich bin einigermaßen zufrieden mit mir selbst.
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Flashback:Heute vor einem Jahr: Lemongrass Chicken Wings - Ga Xao Sa Ot
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