Samstag, 16. September 2017

Kasslernacken auf Sauerkraut aus dem Römertopf


Zwei Dinge sind zu diese Jahreszeit zu bemerken. Zum einen ist es abends meist schon dunkel, wenn wie essen. Das heißt, Fotos können nicht kaum noch bei Tageslicht geschossen. Das merkt man an der grottigen Qualität.

Zum anderen kann man zur Zeit auch in Norddeutschland kein Geschäft mehr betreten, ohne sofort von dirndl- oder seppelhuttragenden Bayernimitatoren umringt zu sein. WeißwurstLeberkäseLaugenbrezel überall, so als ob es kein Morgen gebe. Durch meine kulturelle Sozilisatin im Weserbergland ist mir dieses Oktoberfestgehabe aber mindestens genauso fremd wie Karneval im Rheinland oder das Goroka Sing-Sing auf Papua-Neuguinea. Mit dem Blick aufs heutige Essen könnte man meinen, auch ich sei diesem Hype jetzt erlegen. Stimmt aber nicht. Mir stehen demnächst ein paar deftige Tage bevor und da muss ich schon mal trainieren. Mehr dazu, wenn es soweit ist.


Ich habe hier ein schönes Stück Kasslernacken,ohne Knochen. Dieses möchte ich auf Sauerkraut im Römertopf garen. Ich liebe das Garen in Tongefäßen, da das Essen so nie übergart, immer schön saftig bleibt und auch schonender zubereitet wird. Schade, dass der Römertopf in den meisten Haushalten in Vergessenheit geraten ist. Ich find seine Anschaffung sinnvoller (und auch günstiger) als sich mit einen klobigen TM die Küche zu verschandeln.

Aber schauen wir mal auf die Zutaten. Wir haben hier:
  • 1600 Kasslernacken
  • 400 g Sauerkraut
  • 1 Stück Speck  
  • 1/2 EL Wacholderbeeren
  • 3 Lorbeerblätter
  • 3 Schalotten
  • 100 ml Weißwein
  • Ananas

Der Römertopf muss vor Gebrauch vorschriftsgemäß gewässert werden.

Dann heißt es: Pimp my Sauerkraut. Dazu vermischen wir das mittels Milchsäurebakterien fermentierte Kohlprodukt mit leicht angequetschten Wacholderbeeren, Lorbeerblättern, ein wenig gewürfeltem Speck (ein bis zwei Esslöffelreichen) und den abgezogenen und halbierten Schlotten. 


Auf da Sauerkraut ein paar Ananasscheiben, dann das Fleisch darauf und mehr Ananas als Abschluss. Deckel drauf, mittig in den kalten Backofen stellen und ohne Umluft 180° C einstellen. 


Nach einer Stunde sieht das so aus. Riecht schon gut, muss aber aber noch mal zurück in den Ofen.


Als Beilage koche ich Pellkartoffeln aus Drillingen.


Die werden dann heiß gehäutet und in nicht zu wenig Butterschmalz - nach Wunsch Olivenöl dazu - mit Knoblauch, Rosmarin, Salbei und Salz rundum gebräunt.


Neunzig Minuten nach Erreichen der Zieltemperatur des Ofens sind wir fertig. Fleisch kurz ruhen lassen.


Ich habe dazu noch Blumenkohlpüree serviert. Passt sogar ganz gut dazu. Kartoffeln schön kross, Sauerkraut eine Geschmacksexplosion und auch das Fleisch erwartungsgemäß zart wie nur irgendwas. Der Rest Braten wird morgen zum Frühstück kalt aufgeschnitten. Dass ist dann mit Senf (scharf, nicht süß) auf Brötchen oder im Sandwich fast noch besser.


Und da ich ja das Garen in Tongeschirr liebe, habe ich mir heute diese spanische glasierte Pfanne gekauft - für Ofen und Gasherd geeignet. Kann man auch wunderbar für indische, griechische oder türkische Küche verwenden.Ich freu mich drauf.
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