Ich habe mich ja immer ein wenig darüber amüsiert, dass meine Altvorderen, Schwiegereltern inklusive, irgendwann damit begannen, auf Familienfeiern nur noch über Krankheiten oder "wer in der Zeitung gestanden hat" zu sprechen. Mittlerweile ist auch bei mir die 50 in Sichtweite und die Pharamindustrie verdient nicht schlecht an mir. Aber ich will nicht klagen, denn solange ich noch morgens mit Schmerzen aufwache, weiß ich, dass ich noch lebe. Gerade jetzt habe ich ein paar Magenprobleme auskuriert, nur um im Anschluss Schüttelfrost, Fieber und den Anflug einer Bronchitis zu bekommen. Kann ich nicht gebrauchen, denn Mittwoch muss ich auf Fälle topfit sein, es stehen dann spannende sieben Tage vor mir. Davon aber erst morgen.
Der Punkt ist, dass ich momentan mit so vielen anderen Dingen beschäftigt bin, dass das Kochen irgendwie hintenanstehen muss. Gegessen wird trotzdem, also schalte ich am Herd auf Autopilot und mach irgendwas, wo ich nicht lange überlegen muss. Diesmal ein Sahnegeschnetzeltes mit Huhn und Gemüse. Habe ich sicher auch schon so ähnlich auf dem Blog, aber man kann ja nicht oft genug zeigen, wie einfach so was auch ohne Fix und Pulver geht, denn neben Pharmakonzernen muss ich nicht auch noch die Lebensmittelindustrie durchfüttern.
Für drei Personen brauche zunächst:
- 3 Hähnchenbrüste à 200 g das Stück
- 2 EL Mehl
- 1 EL Paprikapulver (Schärfegrad nach Wunsch)
- 1 Knoblauchzehe
- Salz
- Pfeffer
- Olivenöl
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SuchergebnissePimentón de la Vera
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Das Huhn in mundgerechte Stücke schneiden, salzen, pfeffern, dann mit einem Esslöffel Mehl und dem Paprikapulver vermengen.
Olivenöl in einer Pfanne heiß werden lassen und Fleisch in einer Lage einlegen, so dass alle Stück den Boden berühren. Knoblauchzehe halbieren und dazugeben. Warten. Nach ein, zwei Minuten, wenn sich an der Unterseite Röstfarben gebildet haben, Fleisch wenden und ebenfalls scharf rösten. Aus der Pfanne nehmen und beiseite stellen.
Als Gemüse hat man die freie Wahl der Waffen. Ich habe hier:
- 150 g kleine Champignons
- 1 Stück Lauch/Porree
- 1 rote Paprika
- 1 Handvoll Prinzessbohnen
- ein paar Cocktailtomaten
- Thymian
- Petersilie
- Estragon
- 100 ml Weißwein
- 100 heller Geflügelfond
- 100 ml Sahne
- Salz
- Pfeffer
- Olivenöl
Pfanne wieder heiß werden lassen, eventuell noch Olivenöl nachgießen. Pilze halbieren und mit der Schnittseite nach unten ins Bratfett der Pilze geben. Salzen und warten.
Wie beim Huhn, wird erst gewendet, wenn deutlich Röstfarben zu sehen sind. So kommt das natürliche umami der Pilze am besten hervor. Natürliches Glutamat, da braucht man keine Pülverchen aus Tüten mehr.
Lauch in Streifen schneiden und zu den Pilzen geben. Das hat so toll geduftet, dass ich für einen Moment drauf und dran war, spontan auf die asiatische Schiene umzuschwenken und schwarze Bohnenpaste und Sojasauce ins Spiel zu bringen. Ich konnte mich aber noch beherrschen. Das nächste Mal dann.
Paprika von Strunk und Kerngehäuse befreien und würfeln. Die Stielansätze der Bohnen entfernen, die Schoten dritteln oder halbieren. Das Gemüse darf nun in der Pfanne kurz mit angebraten werden.
Den restlichen Löffel Mehl von der Hähnchenwürzung einrühren.
Das Huhn zurückgeben, etwaig ausgetretene Flüssigkeit zunächst zurückhalten. Mit Weißwein ablöschen und diesen wieder komplett einkochen lassen.
Fond und Sahne angießen, Thymian hinzufügen - falls noch nicht geschehen - und köcheln lassen, bis das Huhn durch, die Bohnen gar und die Sauce angedickt ist. Wenn man den Geschmack mag, kann man auch die Stiele des Estragons dazugeben.
Mit gehackter Petersilie und oder Estragon servieren. Dazu reicht etwas Baguette. Kann man aber auch gut mit Käse im Ofen überbacken.
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Flashback:
Heute vor einem Jahr: Gnocchi mit mediterraner Sauce
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