Montag, 23. April 2018

Zitronen-Honig Huhn mit Stampf und Spargel


Einmal abgesehen von klassischen Schmorgerichten bin ich ja kein großer Fan von "One-Pot"-Angelegenheiten. Meist stellen die nämlich aufgrund der verschiedenen Garpunkte der Zutaten nur einen faulen Kompromiss dar und ob ich am Ende des Tages nun einen Topf oder drei abwaschen muss, ist mir auch egal. Wenn das Essen allerdings geschmacklich gewinnt, will auch ich mich keiner Mode-Technik in den Weg stellen. Das ist hier der Fall. Die Kartoffeln saugen sich mit Bratsaft und Marinade des Huhns voll und bekommen so massig Geschmack und auch der Spargel passt sich gut ein.

Huhn mit grünem Spargel aus dem Ofen habe ich mal auf irgendeiner amerikanischen Kochseite gesehen. Klang ganz lecker, da dem Huhn etwas Honig beigefügt wurde und wir ja alle wissen, dass Spargel etwas Süße verträgt. Nun "beschwerte" sich die Gattin neulich, dass überall im Fernsehen grober Kartoffelstampf gemacht wird, ich aber nur immer dasselbe feine, cremige Püree auf den Tisch bringe. Da wir heute unseren dreizehnten Hochzeitstag haben (seit 23 Jahren ein Paar) wollte ich ihr den Wunsch erfüllen. Also wandert die Knolle auch mit in den Bräter.


Was haben wir hier für vier Portionen?
  • 1 Maispoularde (1500 g)
  • 1 große Zitrone
  • 1,5 EL Honig
  • 1 Knoblauchzehe
  • 500 g Spargel (hier weiß und grün gemischt)
  • 900 g mehlige Kartoffeln
  • Salz
  • Pfeffer
  • Olivenöl
  • Schnittlauch

Knoblauch häuten und sehr fein hacken. Mit dem Saft der Zitrone, dem Honig und vier Esslöffeln Olivenöl eine Marinade anrühren. Abschmecken mit Salz und Pfeffer.


Das Huhn zerlegen. Ich habe es in zwei Schenkel und zwei Brüste geteilt und zusätzlich noch drei Hähnchenbrustfilets hinzugefügt.

Huhn für eine halbe Stunde marinieren.


Warum nur Brust und Keule? Natürlich kann man hier auch die anderen Teile verwenden. Habe ich nicht gemacht, weil ich aus dem Rücken und den Flügeln noch eine Hühnerbrühe aufgesetzt habe, die ich die Tage für Risotto brauche. 


Huhn in eine große, tiefe Form legen. Kartoffeln schälen, würfeln und darum verteilen. Etwas salzen und mit Olivenöl beträufeln.

Bei 170° C in den Ofen schieben.


Wir geben Huhn und Kartoffeln zehn Minuten Vorsprung. In der Zwischenzeit biegen wir den grünen Spargel am unteren Ende, bis das harte untere Teil von selbst abbricht. Der Weiße wird geschält und das holzige Ende abgeschnitten.

Spargel zum Huhn geben, zurück in den Ofen stellen und abdecken - ich nehme dazu ein Backblech.

Nach weiteren zwanzig Minuten sollten die Kartoffeln weich sein. Das Huhn kann nun im Backofen warm gehalten werden, nach Wunsch auch noch mal unter dem Grill aufge
knuspert werden. Vorsicht, durch den Honig in der Marinade kann es schnell verbrennen.

Spargel ebenfalls warm halten.


Kartoffeln mit gehackten Schnittlauch, einem Stich Butter und etwas von dem fantastischen Kochsud grob zerstampfen.


Gegebenenfalls noch einmal nachsalzen. Das Ganze sollte schön schlotzig, aber nicht zu fein sein. Das Hühnerfett, der Zitronensaft und der Honig lassen den Stampf zu etwas Grandiosem werden, da braucht man weder Milch noch Sahne.

Der Rest des Bratsuds wird mit etwas Butter und mehr Zitronensaft kurz eingekocht. Er kann gut über Stampf und Spargel gegeben werden.


Jetzt muss das Ganze nur noch unfallfrei auf den Teller gebracht werden.


Die Haut ist knusprig, wenn auch leicht dunkel, aber das Fleisch ist saftig. So mag ich das. Demnächst dann Risotto, wie und mit was, weiß ich noch nicht, vermutlich irgendwas mit - na klar! - Spargel.
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Flashback:



Heute vor einem Jahr: Frikadellen mit Bärlauch, Ingwer und Zitronengras

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