Man muss die Sprache nur verstehen. Welche denn, Thailländisch? Wäre auch nicht schlecht, aber ich meine die, der mir Angetrauten. Wenn die Gattin nämlich sagt: "Lass uns heute mal grillen" heißt das übersetzt: "Ich habe Hunger auf Burger". Soll sie gerne haben, ich grille mir derweil etwas anderes. Nicht, dass ich etwas gegen gute Burger habe, im Gegenteil, ich liebe sie sogar, aber irgendwie hatte ich mehr Lust auf exotische Knabbereien. Pikant gewürzte Hähnchenflügel, zum Beispiel. Wenn es schärfer werden soll, gibt es für mich eigentlich nur drei Richtungen - entweder Südstaaten Barbeque, Jamaican Jerk oder eben Thai Style.
Ich schreibe "Thai Style", weil es mir hier nicht um Authentizität, sondern um das typische Geschmacksprofil geht. Scharf, sauer, salzig und süß in einem Gericht vereint. Ich liebe das. Die wohlige Schärfe der Chili, dazu die fruchtige Säure der Limette, die Süße des Palmzuckers und dann noch dieser salzige Touch, den die Fischsauce hinzufügt.
Da wären wir auch schon bei den Zutaten.
- 1 Stängel Zitronengras
- 3 Knoblauchzehen
- 4 Kaffir-Limetten-Blätter
- 2 scharfe rote Thaichili
- 1 Stück Galgant (ersatzweise Ingwer)
Des Weiteren:
- 1 Limette
- 1 TL Salz
- 1 EL Palmzucker (ersatzweise brauner Rohrzucker)
- 1 EL thailändische Fischsauce
- 1 Korianderwurzeln oder 6 dickere Stiele
Galgant/Ingwer, sowie Knoblauch schälen. Die äußere Hülle des Zitronengrases entfernen. Vom Stängel brauchen wir den dickeren, weißen Teil. Der Rest kann für eine Suppe oder eine asiatische Brühe eingefroren werden. Chili nach Wunsch entkernen.
Wenn man einen Mörser benutzt, kann man die Zutaten vorher mit dem Messer schon mal kleiner hacken, das erspart später Arbeit. Das Ganze zu einer groben Paste verarbeiten. Man kann auch die Küchenmaschine nehmen.
Wenn man einen Mörser benutzt, kann man die Zutaten vorher mit dem Messer schon mal kleiner hacken, das erspart später Arbeit. Das Ganze zu einer groben Paste verarbeiten. Man kann auch die Küchenmaschine nehmen.
Ich behalte eine Esslöffel der Paste für später zurück.
Huhn wächst nicht auf Bäumen und auch dieses Tier verdient Respekt. Deshalb kaufe ich wesentlich weniger Huhn als früher, dann dafür aber aus guter Aufzucht. Kostet einen Cent mehr, bietet aber fünfzehn Euro besseren Geschmack. Hier habe ich die Tragflächen einiger Maispoularden. Die werden nun mit der Marinade und einem Schuss Pflanzenöl eingerieben und dürfen 30 Minuten bis drei Stunden durchziehen.
So ein Halter ist praktisch. Mit ähnlichen Geräten wird gerne in asiatischen Garküchen gearbeitet, weil man so große Menge Grillgut in einem Handgriff wenden kann, somit Zeit spart und alles gleich lange gart.
Zum Anbeißen lecker.
Zum Servieren mit der zurückbehaltenen Marinade überträufeln, ein paar Limettenviertel dazu und fertig. Ich mag sie am liebsten lauwarm. Dazu passen Dips und ein eiskaltes Pils. Prost und guten Appetit!
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Flashback:
Rezept vom 19.08.2018: Südtiroler Schlutzkrapfen und Kaspressknödel
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