Donnerstag, 8. August 2019

Marokkanische Tarte mit Pilzen, Ziegenkäse und Ras el-Hanout


Gordon Ramsay hat eine neue Sendung: Uncharted. Hier begibt sich der britische Multi-Sternekoch in entlegende Gebiete, um die Koch- und Esskultur der Einheimischen zu verstehen. Die Zutaten muss er sich dann oft unter "halsbrecherischen" Umständen besorgen, indem er Wasserfälle hinunter oder Steilhänge hinauf klettert. In einer Folge ist er mit den Berbern Marokkos unterwegs und sammelt mit ihnen Pilze, die dann in einer Eisenpfanne über offenem Feuer mit Teig zu einer Art Pizza verarbeitet werden. Das hat mir so gefallen, dass ich das unbedingt nachmachen wollte. Der Unterschied: die Berber hatten tonnenweise frische Morcheln zur Verfügung, ich hingegen "nur" Pfifferlinge und Kräuterseitlinge. Ich habe außerdem keinen Pizza-artigen Teig genommen - ich hatte keinen eigenen mehr - und stattdessen zu Filo-/Yufkablättern gegriffen. Kann man alles machen, Ramsay hat das Rezept in seiner Adaption dann später sogar komplett ohne Teig, als eine Art Omelette zubereitet.  


Ich habe hier:
  • 1000 g Pilze
  • 1/4 Metzgerzwiebel (oder eine kleinere)
  • 2 TL Ras el-Hanout
  • 200 g Hirtenkäse aus Ziegenmilch
  • Salz
  • Filo-/Yufkateig
  • Olivenöl

Pilze putzen, grob hacken und in einer sehr heißen Pfanne mit Olivenöl anrösten. Ich habe schnell bemerkt, dass die ursprüngliche Pilzmenge (800 Gramm) zu knapp berechnet war, also habe ich hier, wie man sieht, noch zusätzliche 200 Gramm Shiitakepilze dazugegeben. 

Salzen und schön braten lassen. Die Pilze werden irgendwann Wasser abgeben, aber wir brutzeln weiter, bis das wieder verkocht ist. 


Mit Ras el-Hanout würzen und weiter braten, bis es richtig lecker duftet.


Ofen auf 200° C vorheizen. Eine runde, tiefere Form dünn mit Olivenöl auspinseln, dann einige Lagen Teig überlappend einlegen, die einzelnen Schichten immer wieder mit Öl dünn bepinseln.


Pilzmasse einfüllen und Käse darüberbröseln.


Ränder nach innen klappen, ebenfalls leicht ölen. Dann ein, zwei Lagen Teig oben drauf setzen und versuchen, die Enden vorsichtig unter die Tarte zu drücken.

Dünn mit Olivenöl bestreichen, leicht salzen und zwei, drei Luftlöcher einstechen.


Im Ofen goldbraun backen.


Dann Essen. Sehr lecker, auch ohne teure Morcheln. Was mich völlig überrascht hat, wie gut das waldige Aroma der Pfifferlinge mit dem warmen Geschmack des Ras El-Hanout harmoniert hat. Das ist für mich die Entdeckung des Jahres. Die Sache hat tatsächlich ordentlich Potential und ich könnte mir das auch als Mini-Quiche, Flammkuchen, wie Bei Ramsay als Omelette oder tatsächlich in Form von Pizza vorstellen. Aber wie immer zeigt sich: es sind die einfachen Dinge im Leben, die begeistern.
____
Flashback:


Heute vor einem Jahr: Spaghetti cacio e pepe

4 Kommentare:

  1. Is das sowas wie Kitchen Impossible nur in gut?

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    1. Ich mag Ramsay, deshalb bin ich voreingenommen. Das Konzept ist etwas anders, als Kitchen Impossible. Ramsay kommt in ein fernes Land (1. Folge das Hochland Perus. 2. Folge Neuseeland, 3. Folge Marokko), trifft dort einen lokalen Spitzenkoch. Dann fährt Ramsay eine Woche lang durch das Land, das Essen und authentische Gerichte und Garmethoden kennenzulernen. Dazu gehören natürlich auch immer seltsame Zutaten, wie Würmer oder sonstwas.

      Am Ende der Woche kochen Ramsay und der lokale Koch dann auf irgendeinem Fest für die Einheimischen, die dann entscheiden, ob es gut war oder nicht. Es geht da aber nicht so sehr um Gewinner oder Verlierer, sondern mehr um das Event.

      Dazwischen gibt es dann "spannende" Szenen, in denen Ramsay, um zum geheimen Platz der Morchelsammler in Marokko zu kommen, sich mehrere Meter einen reißenden Wasserfall in eine Schlucht hinunterlassen muss oder im peruanischen Hochland an einer steilen Felsenklippe herumklettert, weil da ein besonderer Kaktus wächst. Dazwischen viel "fuck me", aber es ist eine generelle Wertschätzung der fremden Kulturen zu spüren.

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  2. sag ich doch..in gut :P

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