Samstag, 25. September 2021

Restaurant "Schaumburger Ritter" in Rinteln

Heute waren wir mal wieder auswärts essen. Diesmal durfte es aber mehr sein, als eine Pizza beim Stammitaliener oder ein Sirloin im Steakhaus. Die Wahl fiel auf den Schaumburger Ritter in Rinteln. Der ist in etwa 25 Minuten von uns entfernt, liegt wunderschön an der Höhenburg Schaumburg und ist über die B83 gut erreichbar. Geboten wird deutsche Küche mit einem gewissen Anspruch und weitgehend regionalen Produkten. Man kann à la carte zwischen 5 Hauptgerichten wählen (eins davon vegetarisch) oder auch 3 bis 8-Gang Menüs bestellen, zu denen es dann auch auf Wunsch das perfekte Weinpairing gibt. Der Schaumburger Ritter hat neulich an der Fernsehsendung "Mein Lokal, Dein Lokal" teilgenommen und mit Leichtigkeit den ersten Platz gemacht. Die Erwartungen waren also hoch. Ach ja, ganz spontan war die Restaurantwahl nicht. Wir haben schon vor gut vier Wochen reserviert und tatsächlich war das Restaurant heute auch ausgebucht.

Die Burg gegenüber des Restaurants. Weiter oben im Wald ist noch ein Jagdschloss, die sogenannte Paschenburg, die auch ein Restaurant beherbergt, dessen Speisekarte ebenfalls gut aussieht.


Dezent in einer Ecke: die wohlverdiente Plakette.

Um die Wartezeit zwischen Bestellung der Getränke und der Vorspeisen zu überbrücken ist etwas hausgemachtes Brot nie schlecht.


Hier gab es etwas Schmalz dazu, das eine leichte Currynote aufwies.


Dann der für gute Restaurants obligatorische Gruß aus der Küche: Entenbrust auf Gerstoni-Salat. Gerstoni sind natürlich nichts anderes als mittelgroße Graupen, allerdings aus regionaler Produktion. In dieser Kombination mit der leichten Säure des - vermutlich - Petersilienpestos richtig lecker.


Suppe: Geflügelkraftbrühe mit Entenravioli. Da ist kein Pulver oder Fix-me-fertig drin, nur purer Geschmack und viel umami, insbesondere da die Suppe Pfifferlinge enthielt und leicht asiatisch mit Sojasauce abgeschmeckt wurde. So lecker kann Fusion sein, wenn es gut gemacht wird. 


Steinpilze auf handgemachten Bandnudeln. Als Zwischengang auch in kleinerer Portion mit Pfifferlingen.


Mein Hauptgericht: Hirschsteak mit Pilzen, Spitzkohl und Schupfnudeln. Unter dem Brokkoli war ein Löffel des besten Rotkohls, den ich je außerhalb meines Topfes gegessen habe. 


Hier kann man nicht nur die Pilze - Pfifferlinge - sehen, sondern auch, dass das Hirschsteak zur Perfektion gegart war. Schupfnudeln auch Handarbeit und das Gemüse nicht nur mit Biss gegart, sondern auch gewürzt.


Nachtisch im Schaumburger Ritter: na klar, Armer Ritter mit Vanilleeis, Zimt und Zucker und frischen Früchten. Es gibt ja Vanilleeis und dann gibt es auch Vanilleeis. Dies hier war so cremig und aromatisch, das ich fast annehmen möchte, auch diese Komponente sei hausgemacht. Von der Form her ähnelt das Brot dem der eingangs erwähnten Schmalzknabberei, also wird auch das eine Eigenproduktion sein.


Ebenfalls gut (wenn hier auch "Über Kopf" fotografiert: Variation von Schaumburger Mirabellen. Auch hier schreit der Name ja schon geradezu: regional. Kann sich sehen lassen. Dazu noch freundliches, aufmerksames Personal, eine durchaus elegante Präsentation und ein scheinbar gut funktionierendes Zusammenspiel zwischen Küche und Service. Wie ich beobachtet habe, ist jeder Tisch immer vollständig mit Essen versorgt worden, so dass keiner in der Runde warten musste. Preislich liegen die Hauptgerichte zwischen 18,90 € (hausgebeizter Fjordlachs mit Kräutercreme, Salat und Kartoffelrösti) und 36,90 € (Rinderfilet mit Steinpilzen, herbstlichem Gemüse, und Selleriepüree). Für die Menüs zahlt man zwischen 46,50 € (3 Gänge) und 74,00 € (8 Gänge), mit Weinpairing dann plus 20 € bis 35 €. Ja, man muss etwas Geld mitnehmen und das Schnitzel mit Pommes im Goldenen Anker ist sicher billiger, aber bei dieser Qualität sind das mehr als faire Preise. Ein Hotel gehört natürlich auch dazu. Ich bekommen nichts dafür, aber der Schaumburger Ritter erhält alle Daumen hoch, die ich, die Gattin, die Sous-Chefin und meine Schwiegereltern zu vergeben haben. Das war sicher nicht das letzte Mal und vielleicht auch eine Option für das Weihnachtsessen am ersten Feiertag. 
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Flashback:










Heute vor einem Jahr: 1000 Fragen an mich (151 - 200)

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