Montag, 5. September 2022

Gedämpfter Reis


Heute will ich mich weniger mit einem Gericht an sich, sondern eher mit einer Küchenmethode beschäftigen, die uns auch ohne Reiskocher zum perfekt gegarten weißen Reis führen soll.  Die Frage ist, wie bekommt man den hin, ohne das untergart, matschig oder gar klumpig ist? Braucht man dazu einen speziellen Reiskocher? Die Antwort auf die letzte Frage ist: "Ja ...", gefolgt von einem "... wenn man mehrmals die Woche Reis isst und den Stauplatz in der Küche hat." Ich wende hier eine andere Technik an: das Dämpfen. Also, schüttelt euer Haupthaar für mich, es gibt Reis, Baby!
 

Zunächst ist es wichtig, welche Sorte wir nehmen. Für einfachen weißen Reis nehme ich meist Basmati oder Jasmin. Davon habe ich hier zwei Kaffeebecher voll, die ich in einem Sieb unter fließendem Wasser gründlich wasche. So entferne ich nicht nur etwaige Verschmutzungen, sondern auch Oberflächen stärke. Das ist wichtig, damit nichts klumpt. 


Dann gebe ich den Reis in kochendes Wasser, das leicht gesalzen ist. Die Menge ist egal, es sollte nur alles gut bedeckt sein. Zwei Minuten kochen lassen, einmal durchrühren ...


... und durch ein feines Sieb abgießen.


Ein Dämpfeinsatz - ich habe hier meinen zehn Euro Bambusdämpfer aus dem Aisamarkt - mit einem Sauberen Tuch auslegen und den Reis darauf platzieren. Mit einem Löffel optional kleine Löcher in den Reis stechen, damit der Dampf von untern besser durchkommt. Von oben noch einmal mit ein, zwei Esslöffeln Wasser beträufeln ...


... den Deckel auflegen und Dämpfeinsatz auf eine großen Topf oder Wok stellen, in dem Wasser kocht. Das darf natürlich nicht bis zum Dämpfer reichen.


Den Reis nun fünfundzwanzig Minuten (bei Jasminreis sollten zwanzig reichen) dämpfen, dabei wenn nötig heißes Wasser in den Topf nachgießen. Sollte der Reis noch zu fest sein, einfach Deckel wieder auflegen und weiter Garen.


Voilà - zarter Reis, der locker fluffig ist, nicht klebt aber nicht  Man wird euch dafür bewundern, wie perfekt das wird.
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Flashback:
















6 Kommentare:

  1. Die Konsistenz der gegarten Körner sieht auf dem Foto perfekt aus. So mag man das gerne haben.
    Die winseln ja förmlich um lecker Sauce und sonstiges Gedöns.....

    AAber dennoch: "Einspruch euer Ehren." nicht wegen dem Reis, sondern wegen mangelnder Stringenz der
    Argumentation.
    Wer wie ich keinen Reiskocher besitzt, weil ihm das zuviel Gespraddel inner Küche ist, wird sich auch keinen
    noch so hübschen Dämpfeinsatz hinstellen. Oder? Platzmäßig gibt sich das ja nix.

    Aber ich habe aus dem Nachlass meiner Mutter einen simplen Dämpfeinsatz aus Metall, so die Dinger,
    die man auf magische Weise auseinanderfalten kann. Ich konnte eigentlich mit dem Konzept des Dämpfens
    nix anfangen, und als meine Mutter irgendwann begann mir immer von dem Teil vorzuschwärmen dachte ich
    so bei mir; na ja, jetzt wird se halt allmählich bissele schrullig.
    Aber die Füchsin hatte in Essdingen natürlich wie immer recht, wie ich viel später herausgefunden habe.

    Irgendwann dachte ich " Oh come on, give that shit a try" . Ich hatte feinen Kabeljau nur mit einigen Spritzern
    Zitrone im Wasser gedämpft und dann ist mir beim kosten echt die Kinnlade runtergefallen.
    So perfekt gegart und prallvoll mit unverfälschtem Eigengeschmack hatte ich noch niemals vorher einen
    Weißfisch gegessen. Seitdem wird der gerne mal benutzt ;auch für zartes Gemüse und so.

    Der Tipp mit dem Tuch unterlegen ist super; über das Reis dämpfen hatte ich schon mal gegrübelt, aber das
    Sieb ist relativ grob, da würde viel Reis durchpurzeln. So könnts aber klappen. Weil diese Einsätze wie so ein
    Kreisel in der Mitte einen Stift zum herausheben haben, muss ich halt einfach ein kleines Koch ins Tuch
    schneiden.
    So wirds gemacht, heute wird eh mein Wok hervorgekramt. Das passt.




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    1. Kannst auch ein Haarsieb aus Metall über einen Topf hängen und den Topfdeckel in ein Geschirrtuch wickeln. Oder du machst es, wie in dem Rezept für persischen Reis beschrieben.

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    2. Oha,
      bein Wort " Haarsieb" dachte ich zunächst an so Beziehungsstress im gemeinsamen Badezimmer ;
      weißt möglicherweise schon was ich meine...
      Aber ich glaube ich habs kapiert.

      Ein feines Sieb über das köchelnde Wasser in den Topf gehängt; alles wird vom Wasserdampf gegart
      und das Tuch dichtet halt bissele ab, aber nicht zu feste. Richtig??

      Falls ja: gute und eigentlich simple Methode die mir gut gefällt.
      Vielleicht probiere ich das heute auch mal so.
      Man muss ja immer was neues probieren.

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  2. Oh, saß zufällig am Rechner und da ist gerade ne mail aufgeblinkt...

    Soso, schon Feierabend??
    Das nenne ich mal standesgemäß.
    Ja und Reis ist immer gut.

    Weil ich hier ne gute Gewürzquelle habe und mal Kurkuma kaufte und festgestellt habe, dass das ja nicht nur blöde
    gelb macht ( Safran fürs Proletariat ), sondern dass das einen feinen nussigen Geschmack an den Reis gibt,
    mache ich gerne den Reis nach der 2 : 1 Methode wie gehabt im Topf.
    Ich bilde mir ein, dass Kurkuma nicht nur hübsch ausschaut und lecker nussig schmeckt, sondern dass das auch
    was mit der Konsistenz macht. So fluffig wars vorher jedenfalls nie....
    Ist aber vielleicht auch nur ein optisch / psychologisches Phänomen.
    Eine Welt voller Mysterien..

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    1. Kurkuma ist gut und vor allem natürlich entzündungshemmend. Wenn der Reis für Bratreis noch zu feucht ist, mischen einige chinesische Köche etwas Stärke darunter. Vermutlich hat Kurkuma als Pulver einen ähnlichen Effekt.

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