Sonntag, 19. März 2023

Zitronengras-Huhn


Neugier tötet die Katze, weiß die englischsprachige Welt in einem bekannten Idiom zu berichten. Nun habe ich hier natürlich keinen felinen Freund auf dem Teller aber trotzdem ist Neugier, wie so oft, die Triebfeder hinter der Entstehung dieses Gerichts. Wir hatten ja gerade eben den wahnsinnig leckeren Zitronengras-Tofu und da habe ich so nebenläufig geschrieben: "Durch das Anbraten hat der Tofu eine feste, fast hühnchenartige Textur". Da hat sich mir natürlich sofort die Frage gestellt: wie schmeckt diese Würzung denn, wenn man wirklich Huhn nimmt? Das hilft nur eins: Ausprobieren.


Ich habe hier:
  • 20 Hähnchenflügel
  • 1 EL Austernsauce
  • 2 EL helle chinesische Sojasauce
  • 2 Schalotten
  • 2 Knollen Monoknoblauch (oder 4 große normale Zehen)
  • 2 rote mittelscharfe Chili oder Peperoni 
  • Etwas Koriander
Des Weiteren:
  • 1 EL Zucker
  • Salz
  • Pfeffer
Da hier Hühnchen als Protein verwendet wird, kann man ruhig normale Austernsauce nehmen und muss nicht auf die vegetarische Variante ausweichen. Kann man natürlich aber trotzdem, wenn man möchte. Wir leben immerhin in einem freien Land.


Eine altes Sprichwort aus Süd-Kambodscha besagt: "Wenn du Zitronengrashühnchen machen willst, vergiss das Zitronengras nicht!" Also:
  • 2 Stängel Zitronengras
Habe ich natürlich nicht vergessen, ich wollte nur mal, sehen, ob hier wer aufpasst.


Schalotten und Knoblauch schälen, mit allen anderen Zutaten - bis auf das Huhn -
zu einer Paste vermahlen.


Die Hähnchenflügel am Gelenk in drumsticks und  flats teilen und mit der pürierten Miscung gut vermengen. 


Das darf dann marinieren. Eine halbe Stunde ist Minimum, über Nacht im Kühlschrank ist besser. Dann auf ein Rost geben und im Backofen bei 200 °C 25 Minuten garen lassen. Zum Schluss noch mal mit der Hautseite nach oben unter dem Grill bräunen lassen.


Fazit: auch richtig lecker und mal ehrlich, wenn man Chicken Wings mag, kann man mit kaum einem Rezept etwas falsch machen. Das werde ich noch mal auf dem Holzkohlegrill probieren. Trotzdem - und es schmerzt mich fasst, es zuzugeben - mit Tofu ist das noch mal ein bisschen besser.
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Flashback:










Heute vor zwei Jahren: Panangcurry - Gaeng Panaeng

2 Kommentare:

  1. Hihi, den " Carnivorenschmerz" eines begeisterten Hühnchenvertigers kann ich zwar so theoretisch nachvollziehen,
    aber ich fand - nur so vom Hingucken - die Tofuvariante auch irgendwie prickelnder.
    Chicken is chicken is chicken... klaro aber so Tofu hat schon auch mal was.
    Frage: den festen Tofu hast du noch zusätzlich ausgepresst oder passt das so?
    Und Zitronengras ist mit eher ähbäh - mir schmeckt das zu dolle nach Pril oder so. Wie Zitrornenmelisse usw.
    ist das irgendwie zwingend oder weißt du eine Alternative?
    Im Zweifel funktioniert die Würzung eh sicherlich auch ohne das BrrrZerugs...

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    1. Ich habe den Tofu nur etwas trockengetupft, damit das beim Braten nicht so spritzt. Klar kann man das auch ohne Zitronengras machen, dann ist aber eben kein Zitronengrastofu oder Huhn. Vielleicht nimmst du stattdessen feinen Limettenabrieb oder gibst dem Zitronengras einfach mal eine Chance. Nach Spülmittel schmeckt das nicht. Aber bei Zitronenmelisse bin ich bei dir.

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