Kartoffel-Zucchini-Frittata mit Käse

Es gibt Gerichte, die man eigentlich gerne isst, aber meist nicht an sie denkt. Italienische Frittata (oder spanische Tortilla) ist so eins davon. Als heute aber ein Bild davon unter "Zufallsrezept" (Startseite des Blogs, rechte Leiste) auftauchte, wusste ich sofort, was es heute geben würde. Gut, man könnte auch ganz einfach von Käseomelett reden, aber ein bisschen Exotik im Namen wertet die Dinge immer etwas auf, das wissen wir ja spätestens  seit Toast Hawaii. Frittata klingt irgendwie besser als Eierpfannkuchen, genau so wie sich Choucroute Royale à l'Alsacienne ja auch irgendwie tausendmal vornehmer als "Sauerkraut mit Wurst und Pökelfleisch" anhört. Spielt hier auch keine Rolle, Hauptsache es schmeckt. und daran änder auch der Name nichts.

Ein altes, gerade von mir erfundenes italienisches Sprichwort besagt: "Man soll das Fell des Huhns, dass einem die Eier für die Frittata legt, erst dann verkaufen, wenn man mit Gold im Mund anderen eine Grube gegraben hat" oder mit anderen Worten: "Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Eiern werfen". 

• 6 Eier
• 1 kleiner Zucchino
• 2 Kartoffeln
• 1 Handvoll geraspelten Käse
• 2 EL körnigen Frischkäse oder Ricotta
• 1 TL getrockneter oder frischer Thymian
• Schnittlauch
• Salz
• Pfeffer
• Olivenöl

Was für Käse ihr nehmt, ist eure Sache. Ich hatte noch Emmentaler, der weg musste, aber jeder andere raspelbare Käse ist völlig okay.

Kartoffeln schälen und mit dem Zucchino in dünne Scheiben schneiden. Schnittlauch fein hacken.

Kartoffeln in Olivenöl Farbe annehmen lassen und dabei schon mal mit Salz und Thymian würzen. Herausnehmen und beiseite stellen.

Zucchinischeiben ebenfalls in dem verbleibenden Olivenöl anbraten. An sich schmecken die Dinger ja nicht wirklich nach viel, Röstaromen sind da deshalb sehr wichtig. Ebenfalls aus der Pfanne nehmen und zwischenparken. 

Eier verquirlen und die Käsesorten unterheben.

Sind Kartoffel- und Zucchinischeiben etwas abgekühlt, kommen sie mit dem Schnittlauch (etwas für die Deko überlassen) in die Ei-Käsemasse.

In eine große Pfanne geben und bei niedriger Hitze langsam stocken lassen. Ein Deckel beschleunigt diesen Vorgang.

Werden die Ränder fest und auch die Oberfläche beginnt anzuziehen, wird gewendet. Dazu lege ich einen großen Pizzateller auf die Pfanne, drehe das Ganze mit Schwung um und lassen die Frittata wieder zurück in die Pfanne gleiten. Wer es sich einfacher machen möchte und Bratgeräte mit feuerfesten Griffe hat, schiebt die Frittata gleich in den Ofen (100 - 12 Minuten bei 190 °C). So spart man sich auch das Wenden.

Zurück in der Pfanne. Die einstige Oberseite ist nun unten und die Unterseite oben. Das ist wie im richtigen Leben.

Nach zwei Minuten lassen wir die Frittata wieder auf einen Teller gleiten und bestreuen sie mit dem restlichen Schnittlauch und meinetwegen noch etwas gehackter Petersilie. Das schmeckt warm und kalt gut und macht sich auch prima auf Büffets, Antipasti- oder Tapastellern. Reste,  falls es unwahrscheinlicher Weise welche geben sollte, kann man morgens zum Frühstück genießen, für die Mittagspause mitnehmen oder abends auf der Couch vor den Fernsehempfangsgeräten am Fliesentisch wegknabbern.

____

Flashback:



Heute vor einem Jahr: Hua Sheng Jiang Mian Tiao - Nudeln mit Erdnusssauce