Für mein heutiges Essen brauche ich Curryketchup. Da ich in der ersten Arbeitswoche nachmittag weitgehend frei habe, erlaubte es mir das Zeitfenster, diese Zutat selbst herzustellen. Eins vorweg: wer erwartet, das mein Curryketchup wie der Plastikkrams aus der roten Quetschflasche schmeckt, sollte den Browser besser gleich schließen. Tomatig, süß-sauer, sämig und mit feiner Currynote - dies hier ist eigentlich mehr Sauce als Ketchup. Dafür aber ohne Geschmacksverstärker, E-Stoffe und künstliche Aromen.
- 500 ml passierte Tomaten
- 2 EL Tomatenmark
- 1 rote Zwiebel
- 2 Knoblauchzehen
- 3 cm Ingwer
- 2 EL Honig (nach Wunsch)
- 2 - 3 TL Currypulver
- 50 ml Apfelessig
- 1 Stück Zimtrinde oder- stange
- 2 Nelken
- Salz
- Pfeffer
- eventuell brauner Zucker
- Öl
Es ist schwer, hier genaue Mengenangaben zu machen, denn ich koche solche Sachen immer aus dem hohlen Bauch heraus. Natürlich weiß ich schon vorher, welche Zutaten ich verwenden will, mit der Würzung taste ich mich aber immer solange heran, bis sie für meinen Geschmack optimal ist. Das fängt schon beim Currypulver an. Der eine mag es zimtiger, der andere möchte mehr Nelke, ein weiterer bevorzugt scharfe Mischungen. Je nachdem, in welche Richtung die Currymischung tendiert, braucht man schlussendlich andere Mengenverhältnisse beim Ketchup. Oben genannte Mengen sind also nur grobe Orientierungswerte. Für das Tuning ist dann jeder selbst verantwortlich.
Zwiebel schälen und würfeln, Knoblauch und Ingwer von der Schale befreien und fein hacken oder reiben. In heißem Öl bei mittlerer Hitze anschwitzen lassen, ohne das Röstaromen entstehen.
Den Honig dazugeben und schmelzen lassen, bis er Blasen wirft.
Tomatenmark, Curry, Zimt und Nelken hinzufügen ...
... und die passierten Tomaten angießen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und sanft köcheln lassen. Hier ist ein Spritzschutz von Vorteil.
Hat sich oben auf der Sauce eine ölige Schicht abgesetzt, wird der Zimt und wenn möglich die Nelken entfernt, Ketchup fein püriert ...
... und durch ein Sieb gestrichen. Dabei vergessen wir nicht, das Fruchtmark, dass sich an der Außenseite des Siebs festegesetzt hat, abzustreifen. Das ist viel Geschmack drin.
Nochmals mit Salz, Pfeffer, Honig (oder Zucker) abschmecken. Eventuell noch einen Schuss Essig (oder etwas Zitronesaft) hinzufügen. Säure, Süße und Würze sollten eine feine Balance bilden. Ist das Ganze noch zu flüssig, kann man es etwas einkochen lassen oder einfach mit in etwas kaltem Wasser aufgelöster Speisestärke binden.
Nebenan köcheln gerade fünf Liter Rinderfond für ein anderes Projekt.
Curryketchup selbstgemacht. Mit geräuchertem Paprikapulver oder Chipotle auch eine gute Barbecuesauce.
westerhausen as westerhausen can! wenn ich einen hut tragen würde, müsste ich den jetzt ziehen. chapeau
AntwortenLöschenIch habe Ketchup halt vom Besten gelernt. Also überlass das Hut ziehen mir. Ich habe wenigstens einen.
Löschenerzähl mir nix. du hast doch bestimmt schon vorher ketchup gekocht
LöschenBBQ Saucen ja, Ketchup eigentlich nicht, weil ich normalerweise gar keinen mag. Schon gar nicht auf Pommes, Burgern oder Hot Dogs.
LöschenKlingt toll, muss ich mal nachkochen, schon um den Mann davon zu überzeugen, dass Ketchup nicht immer aus der Flasche kommen muss. Allerdings hält sich bei 38° meine Begeisterung, länger als unbedingt nötig in der Küche zu stehen, gerade in sehr engen Grenzen...
AntwortenLöschenLG, Julia
If you can't stand the heat, get out of the kitchen. ;)
LöschenWie gesagt mag ich eigentlich gar keinen Ketchup, selbstgemacht geht aber.