In den USA gibt es grundsätzlich zwei Pizzaschulen. Zum einen gibt es die Pizza New York Style, die mit dünnem Boden und spärlichem Tomatensauce-Mozzarella Belag dem italienischen Original nahe kommt. Zum anderen haben wir dann den Chicago Style, bei dem das herzhafte Gebäck einen hoher Rand hat und fast schon eher einem Gemüsekuchen gleich kommt. Das erscheint auf den ersten Blick wenig italienisch, erinnert den Kenner neapolitanischer Küche aber an die Pizza rustica alla napoletana.
Ich habe heute eine sogenannte deep dish Pizza, also aus dem tiefen Blech, gebacken. Die ist dazu auch noch gefüllt, so wie man es in Chicago gerne hat. Dort wird meist peperoni genommen. Darunter versteht man in den USA aber nicht die Schoten, sondern eine oft scharfe Salami, ein Umstand der des öfteren bei Touristen für Verwirrung sorgt. Da die Gattin nicht so gerne durchgedrehte Wurst isst, habe ich stattdessen Kochschinken genommen. Auch die von mir verwendete rote Paprika wäre in den Vereinigten Staaten wohl eher grün. Aber egal, das ist ja das Schöne an Pizza, man kann drauflegen, was man will. Es sei denn, es ist Ananas. Dann bekommt man Schläge mit dem Moppenklopper.
Wir brauchen:
- Pizzasauce
- geraspelten Käse
- Kochschinken
- 200 g Pilze
- 1 rote Paprika
- Knoblauchzehe
- Salz
- Pfeffer
- Olivenöl
- Oregano
- Parmesan
Das Rezept für die Pizzasauce und auch für den Teig findet man nach wie vor in meinem Referenzpost für Pizza. Der Einfachheit halber aber hier noch mal die Zutaten:
- passierte oder stückige Tomaten (enthäutet)
- Salz
- Pfeffer
- Zucker
- Oregano
Alles gut verrühren und abschmecken. Hier habe ich noch etwas Tomatenmark dazugegeben, damit die Sauce dicker wird.
Als Käse habe ich geraspelten Mozzarella genommen. Käme mir sonst nie ins Haus, aber in Amerika ist der sehr beliebt und ich wollte es möglichst authentisch.
Als Käse habe ich geraspelten Mozzarella genommen. Käme mir sonst nie ins Haus, aber in Amerika ist der sehr beliebt und ich wollte es möglichst authentisch.
Zwiebeln schälen, Paprika von Stielen und Gehäuse befreien. Zusammen mit den Pilzen würfeln. In Olivenöl anschwitzen. Knoblauch abziehen, fein hacken, hinzufügen und mit Salz und Pfeffer würzen. Ich habe noch ein wenig Oregano dazugegeben, weil ich den gerade in der Hand hatte.
Natürlich brauchen wir auch Teig. Der ist in Amerika auch nicht groß anders, als in Europa. Frische Würfelhefe ist da zwar scheinbar unbekannt und man nimmt sehr oft dry active yeast. Das ist grobkörniger, pelletartiger als unsere Trockenhefe, die dort instant yeast heißt. Das Ergebnis ist aber das Gleiche und "normaler" Pizzateig italienischer Art ist völlig in Ordnung.
Ich habe hier für den Teig folgende Zutaten genommen:
Ich habe hier für den Teig folgende Zutaten genommen:
- 600 g Mehl (550er)
- 350 g Wasser
- 30 g frische Hefe
- 1 EL Zucker
- 2 EL Olivenöl
- 15 g Salz
Hälfte des Teiges etwas größer, als die runde Backform (32 Zentimeter Durchmesser mit höherem Rand) ausrollen.
Form leicht einölen, Teig einlegen und die Ränder nach außen überlappen lassen. Boden mit Käse bestreuen.
Dann Kochschinken (oder peperoni) auf dem Käse verteilen.
Unsere Paprika-Pilzmischung hinzufügen, dann noch mehr Käse darüber.
Den Restteig rund ausrollen und auf die Pizza legen. Ränder gut zusammendrücken, überschüssigen Teig abschneiden.
Sauce oben drauf verteilen. Anders als bei italienischer Pizza sind wir hier nicht sparsam.
Für etwa zwanzig Minuten bei 200° C in den Ofen schieben. Nach dem Backen etwas Parmesan darüber reiben. Muss man nicht, kann man.
Das muss Fäden ziehen.
Ein schöner Pizzakuchen. Was ist nun besser, Chicago oder New York Style? Kann ich nicht sagen, weil es zwar beides dem Namen nach Pizzen sind, aber so grundverschieden, dass ich sie nicht vergleichen kann. Eins ist aber klar: eine ganze stuffed deep dish pizza schafft man alleine kaum. Und morgen wird es wieder amerikanisch.
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Flashback:
Vorgestern vor einem Jahr: Pasta mit Huhn, Pilzen und Spinat
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