Mittwoch, 7. Februar 2018

Butterflied Garlic Shrimps


Die einfachen Sachen sind oft die besten. Natürlich macht es Spaß, aus tausend Gewürzen, Pasten und Saucen ein indisches Curry zu zaubern, aber gerade in der feinen Küche gilt der Grundsatz: weniger ist mehr. Hat man gute Grundzutaten, sollte man nicht gegen sie anwürzen, sondern Kombinationen wählen, die sich gegenseitig heben. Seafood, Knoblauch und Zitrone, zum Beispiel, bilden eine delikate Menage à trois. Das weiß natürlich auch der französische Starkoch Éric Ripert, dessen Flaggschiff Le Bernardin in New York City nicht nur mit 3 Michelin-Sternen dekoriert ist, sondern auch regelmäßig in der Liste der weltbesten Restaurants zu finden ist.

Ich habe neulich ein Video gesehen, in dem Monsieur Ripert diesen leckeren Snack zubereitet hat. Dabei hat mich nicht nur sein Akzent begeistert 

... take ze butteur maybe fifteen minütes befeur you cook, live it outside on the conteur of ze kitchon and it weel come at room temperatür ...
sondern auch das Rezept. Butter ist auch das Stichwort, die darf in der französischen Küche auf gar keine Fall fehlen. Natürlich weiß man hier schon, dass man das mag, bevor man es probiert hat. Shrimps mit Knoblauchbutter sind zwar sicher nicht die Neuerfindung des Rades, aber ich fand die Zubereitung im Ofen interessant. Mal was anderes als das übliche "in einer Pfanne scharf anbraten".  


Für drei Personen als kleine Vorspeise:
  • 15 Riesengarnelen mit Schale
  • 70 g weiche Butter
  • 1/2 Schalotte
  • 1/2 Knoblauchzehe (oder mehr nach Gusto)
  • Zitrone
  • Petersilie
  • Salz
  • weißer Pfeffer
  • Olivenöl

Die Riesengarnelen bis auf das Schwanzende pellen. Längs am Rücken fast, aber nicht ganz durchschneiden. Man soll die Garnelen schmetterlingsartig auseinanderklappen können können, die Hälften sollen aber zusammenbleiben. Dabei den etwaig vorhandenen schwarzen Darm entfernen.

Wenn man den Schnitt exakt mittig setzt, bleiben die Garnelen schön gerade. Bei weniger filigranen Grobmotorikern wie mir, wird es am Ende schief, verdient auch keine Sterne, schmeckt aber trotzdem lecker.  


Schalotte abziehen, mit der Petersilie fein hacken. Knoblauch reiben. Mit der Butter, Salz, Pfeffer und etwas Zitronensaft zu einer schönen Masse verkneten. 


Die Garnelen auf ein leicht mit Olivenöl ausgeriebenen Blech paltzieren. Die Butter großzügig auf den aufgeklappten Garnelen verteilen. Im oberen Drittel des heißen Backofens (230° C) unter den Grill schieben. Das Ganze sollte in zwei, drei Minuten fertig sein.         


So soll es sein. Garnelen rot, immer noch knackig und saftig mit glasigem Kern und kein bisschen strohig und mit viel Geschmack durch die Knoblauchbutter. Davon darf man gerne noch den flüssigen vom Backblech darüberlöffeln.


"Das muss doch auch mit Huhn geben", habe ich mir gedacht und Filets längs in je drei Streifen geschnitten. Flugs in eine mit Olivenöl beträufelte Form gelegt und mit Kräuterbutter bestrichen. Aus einem Reflex ist noch ein Schuss Weißwein in der Form gelandet. 


In den Ofen bei 230° C mit dem Lurch. Sieht man das weiße am Rande aufsteigen, wird das Huhn kurz gewendet und noch ein paar Minuten unter dem Grill fertig gegart.


Dazu einfach Butterohnen.



Vielen wäre das bei Huhn vielleicht zu rosa bei Huhn, aber es ist tatsächlich durch. Ich habe nie saftigeres Brustfilet gegessen.


Gestern gab es auch was zu essen: Blätterteigtaschen mit Hackfleisch. Dazu Rosenkohl und einen einfachen Salat.
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Flashback:



Heute vor einem Jahr: Pasta mit Paprikasauce

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