Montag, 26. Februar 2018

Spaghetti mit Avocadopesto und pochiertem Ei


Ich stehe ja nicht gerade im Ruf, Vegetarier zu sein. War ich aber mal und ich sage immer, das waren die schlimmsten 15 Minuten meines Lebens. Trotzdem möchte ich (mal wieder) versuchen, den Fleischkonsum während der Woche zu minimieren. Lecker essen möchte ich trotzdem und wer jetzt denkt, die nächsten Tage kämen nur Vollkornpasten, geschrotete Chiasamen oder Grünkernsuppen, der täuscht sich. Zum Glück ist fleischlos heutzutage nicht mehr freudlos und es gibt spannende Dinge.

Wo ich Fleisch am wenigsten vermisse, ist bei Pasta, deshalb fange ich auch heute damit an. Es gibt nämlich ein Avocadopesto. Habe ich auch schon mal gehabt, aber das war durch Knoblauch und Peperoni rustikaler. Heute ist es ein wenig feiner und besonders das poschierte Ei gibt dem Ganzen eine besonderen Touch.
   

Wir brauchen für 4 gute Portionen, im Rahmen eines mehrgängigen Menüs auch für mehr:
  • 1 Handvoll Basilikum
  • 1 gehäufter Esslöffel Pinienkerne
  • 1 TL grobes Salz
  • 1/2 TL Pfefferkörner
  • 2 EL Pecorino/Parmesan/Grana
  • 3 EL Olivenöl
  • 1/2 Limette
  • 1 Avocado
  • 500 g Spagehtti
  • 1 Ei pro Portion
  • Salz

Aus Meersalz, Basilikum, Pfeffer und etwas Olivenöl eine grobe Paste mörsern. Kann man auch pürieren, ich möchte aber beim Pesto noch die einzelnen Zutaten erkennen können.


Pinienkerne trocken anrösten ...


... und mit dem Parmesan und dem restlichen Olivenöl zum Basilikum mischen. Würden wir jetzt noch Knoblauch dazugeben, hätten wir das klassische Pesto alla Genovese.


Avocado halbieren, das Fruchtfleisch herausschaben und sofort mit dem Saft der Limette vermischen. Meine Avacado war klein, also habe ich noch eine halbe dazugegeben. Avocadomus mit dem Baslikumpesto vermischen, kräftig abschmecken und beiseite stellen.


Nun pochieren wir die Eier. Das ist kein Hexenwerk. Fachleute schaffen es sogar, alle Eier gleichzeitig zu poschieren. Das überfordert mich aber, weil ich dann nicht mehr weiß, welches zuerst raus muss und zack, sind die Dinger übergart oder das Weiße ist noch roh.

Also gare ich sie einzeln. Dazu habe ich einen kleinen Küchentipp: Ich brauche neben einem Topf mit ausreichend Salzwasser eine Schale mit Eiswasser und eine Metallschüssel mit 40° C heißem Wasser, die ich mit einem Topfdeckel abdecken kann.

Das Salzwasser sollte nicht kochen, sondern so um die 80° C haben. Mit einem Kochlöffel erzeuge ich dann einen Wirbel, in den ich ein Ei hineinschlage (ohne Eierschale, versteht sich). Durch den Wirbel dreht sich das rohe Hühnerprodukt nun um die eigen Achse und das Eiweiß legt sich beim Stocken schön um das Eigelb. Ich habe hier Eier der Größe "M" benutzt.



Nach zweineinhalb Minuten habe ich sie dann mit der Siebkelle erst ins Eiswasser gelegt, um ein Nachgaren zu verhindern ... .


.. und dann in das 40° C warme Wasser befördert. So halten sie längere Zeit warm, ohne weiterzugaren oder auszukühlen. Auch ideal für Eggs Benedict.


Spagehtti - hier alla chitarra - nach Packungsanweisung garen. Abgießen, dabei eine Tasse Kochwasser auffangen.


Heiße Pasta mit dem Pesto und nur soviel Kochwasser verrühren, dass die Nudeln cremig ummantelt sind. 


Mit mehr Käse, schwarzem Pfeffer und einem Ei servieren. Ich habe noch ein paar Aleppo-Chiliflocken darübergeben, hauptsächlich der Optik wegen.


Es ist immer wieder ein schöner Moment, wenn das flüssige Eigelb perfekt herausläuft. Hier vermischt es sich mit den heißen Nudeln und der cremigen Avocado zu noch mehr Cremigkeit. Ich bin begeistert.
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Flashback:


Heute vor einem Jahr: Schinkenbraten mit krosser Kruste

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