Heute begeben wir uns mal wieder virtuell in die amerikanischen Südstaaten, genauer gesagt an den Golf von Mexiko. Dort, im Mündungsdelta des Mississippi liegt New Orleans, die wohl bekannteste Stadt des Bundesstaats Louisiana. Mit ihrer Mischung aus Cajun, kreolischer, karibischer, afrikanischer und europäischer Küche, ist sie wohl auch in kulinarischer Hinsicht eine der wichtigsten Metropolen der USA und deshalb wollen wir heute auch einen Klassiker von dort auf den Tisch bringen: Barbecue Shrimps. Warum die so heißen, weiß wohl nur die heilige Johanna, denn gegrillt oder "gesmokt" wird hier gar nichts. Es handelt sich vielmehr um Krustentiere mit einer buttrig-zitronig-salzigen Sauce die ganz wunderbar jeden einfachen weißen Reis aufwertet.
Vermutlich geht das Ganze auch mit Flusskrebsen oder anderen krustigen Dekapoden. Für das Gericht ist es aber notwendig, dass die Dinger mit Schale kommen. Die brauchen wir für den Fond. Haben wir schalenloses Getier, können wir dies salzen, zwanzig Minuten ziehen lassen und bei mittlerer Hitze ohne Fett für eine Minute in die Pfanne geben. Das austretende Wasser können wir nun mit dem Geflügelfond aufkochen und kommen somit auch ans Ziel.
Wie viele Riesengarnelen braucht man pro Portion? Ja, wie viele wollt ihr denn essen? Ich rechne jetzt mal mit zehn, also brauche ich bei drei Essern:
- 30 Riesengarnelen
- 400 ml Hühnerfond
- 1/2 TL Cayenne
- 1 TL Old Bay Seasoning
- 1 TL Paprikapulver
- Öl
- 2 Zweige Rosmarin
- 3 Knoblauchzehen
- 1 Zitrone
- 60 g Butter
- 1 EL Worcestersauce
- Salz
- Pfeffer
Statt Old Bay kann man auch ein Cajun- oder Kreolen-Gewürz nehmen. Als Paparikapulver habe ich das geräucherte de la vera genommen, nomales "edelsüßes" ist natürlich auch in Ordnung.
Shrimps pellen und mit ordentlich schwarzem Pfeffer, Cayenne, Paprika und Old Bay würzen. Einen Schuss Öl dazugeben, gut vermengten und eine Stunde ziehen lassen.
Die Schalen in einem Topf anrösten.
Beginnt es zu duften, lassen wir die Butter hineinschmelzen und gießen die Brühe an. Zwanzig Minuten simmern lassen, dann Flüssigkeit durch ein Sieb in ein hohes Gefäß gießen und beiseite stellen.
In der Zwischenzeit schälen wir schon mal den Knoblauch, zupfen die Rosmarinnadeln von den Zweigen und hacken beides klein.
In der Zwischenzeit schälen wir schon mal den Knoblauch, zupfen die Rosmarinnadeln von den Zweigen und hacken beides klein.
In einer wirklich heißen Pfanne die Garnelen ohne weiteres Öl eine Minute anbraten. Garnelen wenden, dann Rosmarin und Knoblauch hinzufügen. Chef John vom tollen YouTube Channel foodwishes.com, dem ich dieses Rezept verdanke, ist da generöser, aber ich mag keine Knoblauchorgien. Das ist halt Geschmackssache und wer mehr möchte, macht halt mehr ran.
Butter in Würfeln dazugeben und schmelzen lassen.
Saft einer Zitrone und den Garnelen-Hühnerfond angießen.
Ich nehme nun die Shrimps erst einmal raus, damit sie mir nicht übergaren. Kaum etwas ist schlimmer, als strohige Garnelen. Die Sauce wird nämlich kräftig reduziert, anschließend mit Salz, Pfeffer, Worcestesauce und nach Wunsch mehr Old Bay abgeschmeckt. Dann muss man die Krustentierchen nur noch zum Warmwerden durchschwenken und fertig.
Mit weißem Reis servieren und noch mal ein wenig sesaoning und/oder Cayenne darüberstreuen. Einfache und ehrliche Küche, soulfood halt. Dazu ein knackiger grüner Salat, mehr braucht man nicht. Laissez les bon temps rouler, wie die Cajun-Leute sagen würden.
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