Arroz con Pollo cubano - Kubanischer Reis mit Huhn

"Guten Abend meine Damen und Herren, hier spricht ihr Kapitän. Bitte stellen sie das Rauchen ein und schnallen sich an, der Flug Richtung Havana startet gleich. An Bord gibt es leider nur etwas aus dem Alunapf, an unserem Zielort erwartet sie dafür aber ein leckeres Essen mit Huhn und Reis". Die kubanische Küche - jenseits der berühmten Rum-Cocktails - war mir bisher so gut wie unbekannt. Auf der Suche nach neuen Gewürzmischungen, auch in Hinblick auf die Grillsaison 2019, bin ich neulich zufällig auf sazón gestoßen, eine Würze, die besonders auf dem karibischen Inselstaat und auch in anderen Teilen Lateinamerikas beliebt ist. Netterweise lieferte man gleich ein Rezept für Arroz con pollo mit. Das hat mich neugierig gemacht. Offenbar ist dies wieder mal eines dieser Gerichte, für die jeder Haushalt ein eigenes Rezept hat. Ich habe mir also gut zwanzig Varianten angeschaut und daraus diese hier synthetisiert. Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden. Eigentlich könnte man das hier auch eine kubanische Paella nennen, nur das kein Safran, sondern Annatto zum Färben benutzt wird, das zum Beispiel auch bei orangem Cheddar zum Einsatz kommt und bereits von den Majas geschätzt wurde.

Zum Kochen habe ich meine tönerne Cazuela genommen. Fand ich irgendwie passend. Jede normale, nicht zu kleine Pfanne ist natürlich auch okay.

Wir beginnen mit dem Huhn. Hier habe ich für vier Personen:

• 3 Hähnchenunterkeulen mit Haut und Knochen)
• 3 Hähnchenoberkeulen (mit Haut und Knochen)
• 1 Hähnchenbrust (ohne Haut und Knochen)
• 1 Knoblauchzehe
• Saft einer halben Orange
• Saft einer halben Limette
• 2 EL Sazón
• Salz
• Pfeffer
• Olivenöl

Hähnchenbrust nach Beleiben in zwei Stücke schneiden und ein paar tiefe Einschnitte vornehmen. Knoblauch abziehen und fein hacken. Alle Zutaten gut verrühren und am besten über Nacht, mindestens aber eine Stunde marinieren lassen.

Darüber hinaus:

• 2 Tassen Langkornreis
• 1 Zwiebel
• 1 rote Paprika
• 2 Knoblauchzehen
• 1 EL Sazón
• 1 Lorbeerblatt
• 60 ml Tomatenpulp
• 500 ml Hühnerbrühe (hier als dunkler Fond)
• 1 Tasse Erbsen (TK)

Bis auf Parboiled-Reis geht jeder Langkornreis. In den meisten kubanischen Foren habe ich gelesen, dass oft Basmati verwendet wird.

Das Huhn rundum in Olivenöl anbraten. Wenn es Farbe hat und einiges an Fett ausgetreten ist, nehmen wir es aus dem Bratgerät und stellen es beiseite.

In der Zwischenzeit haben wir schon die Zwiebel geschält und die Paprika vom Kerngehäuse befreit. Beides würfeln und im Hühnerfett anschwitzen, bis die Zwiebel glasig werden.

Knoblauch abziehen und fein hacken. Mit dem sazón in die Pfanne geben. Kurz durchschwenken.

Brühe und Tomatenpulp - beim Tontopf vorher erwärmen - und Reis hinzufügen. Nach Bedarf salzen.

Fleisch wieder einlegen, Lorbeerblatt hinzufügen. Aufkochen, dann etwa zehn Minuten offen auf kleinster Flamme köcheln lassen. Flüssigkeitsgehalt überprüfen, bei Bedarf etwas nachgießen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken schadet auch nichts. Anschließend abgedeckt 30 Minuten - oder bis der Reis gar ist - simmern lassen. Kurz vor Schluss Erbsen hinzufügen.

Das Huhn ist jetzt durch und der Reis auch gar, aber nicht matschig.

Da mir das aber noch zu blass war, habe ich den Topf noch mal für fünf Minuten unter den heißen Grill geschoben, um die Hähnchenhaut etwas aufknuspern zu lassen. So gefällt es mir optisch gleich besser. 

Das braucht sich hinter keiner Paella oder einem Jambalaya verstecken: Arroz con Pollo cubano. Besonders das Huhn mit der Marinade hat es mir angetan. Werde ich beim Grillen sicher auch mal so versuchen.

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Flashback:



Heute vor einem Jahr: Poutine