Sonntag, 3. Mai 2020

Schweizer Plätzli (Sofficini)


An dem Sprichwort "Man lernt nie aus" ist durchaus Wahres dran. Ich zum Beispiel habe gerade gelernt, dass man in der Schweiz zu Schnitzeln Plätzli sagt. Und nicht nur das, sondern auch, dass es eine besondere Art des Schweizer Plätzli gibt, bei dem sich unter der Panierung kein Fleisch, sondern eine gefüllte Teigtasche verbirgt. Das hat mein Interesse geweckt und ich habe nachgeforscht. Dabei habe ich festgestellt, dass diese Plätzli im benachbarten Alpenland scheinbar so beliebt sind, dass sogar namenhafte Anbieter von Tiefkühlkost sie in ihrem Sortiment führen. Anscheinend sind die leckeren Happen auch in Italien populär, dort firmieren sie wahlweise unter dem Namen sofficini  oder sofficiotti, manchmal mit dem Zusatz ripieni (gefüllt) versehen. Ob die Taschen nun aus Italien in die Schweiz gelangt sind oder ob andersherum war, habe ich bisher noch nicht herausfinden können, ist aber letztlich auch unwichtig. 


Ich habe hier drei Füllungen ausprobiert, die von der italienischen Kochbuchautorin Benedetta Rossi vorgeschlagen werden: Spinat, Kochschinken und Tomate.

Dazu brauchen wir: 
  • etwas Besciamella (Béchamelsauce)
  • etwas Pizzasauce
  • Mozzarella
  • Blattspinat
  • Prosciutto cotto (Kochschinken)
  • Basilikum 
Gut wäre auch ein großer Ravioliformer von etwa zehn Zentimeter Durchmesser.

Kochschinken würfeln, Mozzarella - ich nehme hier den aus Kuhmilch, weil er fester ist - gut abtropfen lassen. 


Nimmt man frischen Spinat, diesen zehn Sekunden blanchieren und sofort eiskalt abschrecken, Tiefkühlware lässt man nur auftauen. Dann wird das grüne Gemüse einfach mit ein, zwei Löffeln Béchamelsauce verrührt und abgeschmeckt.


Für den Teig brauchen wir:
  • 800 ml Milch
  • 400 g Mehl
  • 1/2 Esslöffel Butter
  • Prise Salz
Wir lassen nun die Milch mit der Prise Salz aufkochen und fügen die Butter hinzu. Diese Menge sollte für mindestens 12 Plätzli reichen.


Ist diese geschmolzen, geben wir das Mehl hinzu und verrühren alles schnell.


Das sieht dann aus, wie ein Grießbrei oder verkochter Milchreis. Anders als beim Brandteig nehmen wir den Topf vom Feuer, wenn die Masse fest wird. 


Ist die Mehlpampe abgekühlt kann man sie auf einer bemehlten Fläche zu einem Teig verkneten.


Teig - am besten halbieren - nicht zu dünn ausrollen und mit der Rückseite des Ravioliformers Kreise von zehn Zentimetern ausstechen. Die dann in den Former legen und etwas Füllung darauf platzieren. Hier der mit der Béchamelsauce verrührte Spinat mit etwas Mozzarella.


Kochschinkenwürfel mit Béchamelsauce und Mozzarella. Je nachdem wie kräftig die Sauce gewürzt ist, können etwas Salz und Pfeffer nicht schaden.


Pizzasauce, Mozzarella und Basilikum.

Die Form dann zusammenklappen - man kann die Teigränder noch mit Wasser einpinseln, braucht man aber nicht -   und die Taschen dann vorsichtig herausnehmen.

Ohne den Former ist das Verfahren ähnlich, nur das man die Schätzchen mit der Hand zusammenklappen und verschließen muss. 


Die Teigtaschen dann erst in verquirltem Ei ...


... und dann in Semmelbröseln wenden.


In nicht zu wenig Öl knusprig ausbacken.


Schinkenfüllung.


Spinatfüllung.


Tomate-Mozzarellafüllung. Fand ich persönlich am besten, obwohl alle drei Varianten gut geschmeckt haben. So ein bisschen wie gefüllte Pizza.
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Flashback:


2 Kommentare:

  1. Klingt interessant...als ich in der Überschrift Plätzli las, dachte ich du machst Roesti, weil die gibts heute auch bei mir :)

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    1. Rösti sind auch geil. Könnte ich auch mal wieder drauf.

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