Hier habe ich mal flüssiges Gold im Glas: Cōng Yóu (葱油) oder Frühlingszwiebelöl, eine unerlässliche Würtzutat für viele Gerichte Sichuans. Es wird eher weniger zum Braten benutzt, als vielmehr zum Verfeinern von Speisen. Ich könnte es mir auch gut in einer Salatsauce vorstellen. Momentan habe ich zwar noch keine konkrete Anwendungsidee, aber das Öl hält dunkel und kühl gelagert ewig, stört nicht und frisst kein Brot. Da kann es auch ruhig im Vorratsschrank stehen und warten, bis es dran ist. Haben ist eben besser als brauchen und ich habe das halt nun.
Der Name deutet es bereits an, wir brauchen Lauchgewächse.
- 1,5 Bund Frühlingszwiebel
- 1 Stück Lauch/Porree
- 2 Zwiebeln
- 500 ml hoch erhitzbares, neutrales Pflanzenöl
Zwiebeln schälen und mit dem anderen Kram (bis auf das Öl natürlich) in Streifen schneiden. Öl knallheiß werden lassen und das Zweibelgedöns ins heiße Fettbad geben.
Das darf dann unter gelegentlichem Rühren langsam bei mittlerer Frittierhitze (so um die 150° C) vor sich hin blubbern.
Zunächst muss erst mal alle Feuchtigkeit aus den Gewächsen verkochen. Dann beginnen die Stücke langsam zu bräunen.
Aufpassen, wird aus grün plötzlich schwarz, ist aus aromatisch auch zeitgleich bitter geworden. Gold braun, so wie hier, ist aber okay. Das hat bei mir jetzt rund zwanzig Minuten gedauert und die Küche duftet verdammt gut.
Wir geben das heiße Öl nun durch ein feines Sieb und pressen das Gemüse noch mal so richtig aus.
Hier das Ergebnis: wie gesagt, flüssiges Gold mit bombastischen Geruch. Es ist bestimmt nicht das letzte Mal, dass wir dieses Glas hier gesehen haben ...
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Flashback:
Heute vor zwei Jahren: Spießigkeit kennt keine Grenzen
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