Sonntag, 8. Juli 2018

Spießigkeit kennt keine Grenzen


Wer die Sissi-Filme gesehen oder in Geschichte aufgepasst hat, kennt die Bezeichnung K.u.K. als Abkürzung für "kaiser- und königlich" aus der Zeit der östereichisch-ungarischen Doppelmonarchie. Wenn die Grillkohle glüht steht das bei mir aber für "Köfte und Kebab". Ob die Sissi oder ihr Franz-Josef das auch gemocht hätten, weiß ich nicht, ist aber letztlich von nachrangiger Bedeutung. Ich jedenfalls mag sowas gerne, einfach nur mit etwas Salat und Tsatziki. Da kann mir jede Bratwurst dieser Welt gestohlen bleiben und auch die Käsekrainer darf gern in der Kaiservilla von Bad Ischl bleiben. 

Spieße gibt es vermutlich überall, wo Menschen Fleisch oder andere Sachen über offenen Feuer zubereiten und dabei nicht gerade Asbesthandschuhe tragen. Auch ich habe schon viele Varianten zubereitet, aber besonders orientalisch angehauchte Rezepte interessieren mich. Ich spiele da gerne mit Aromen herum, probiere immer wieder etwas Neues oder versuche, Gerichte, die mir außerhalb geschmeckt haben, zu Hause nachzumachen. Neulich hatte ich zum Beispiel in einem türkischen Restaurant/Imbiss einen Hühnerfiletspieß. Normalerweise neigt Brustfleisch ja dazu, schnell trocken zu werden. Hier war er aber butterzart. Das wollte ich heute auch so hinbekommen. Um es vorwegzunehmen: ich bin ein sehr zufriedener Spießer.


Zwei große Spieße:
  • 500 g Hühnerbrust
  • 1 Zwiebel
  • 2 TL Aleppo-Chili oder Pul Biber
  • 1 EL Kreuzkümmel
  • 2 Knoblauchzehen
  • 1 EL Joghurt (10%)
  • 1 Zitrone
  • Salz
  • Pfeffer 
  • Olivenöl
Das Geheimnis: die Zwiebel. Fein gerieben oder als Saft ist sie ein super Zartmacher für Fleisch. Die Zitrone tut das Übrige und auch Öl unterstützt die Zartheit.
  

Also pellen wir die Zwiebel und raspeln sie ganz fein. Auch die Zitronenschale wird abgerieben. Der Knoblauch darf auch ohne Schale zu Brei verarbeitet werden. Mit dem Joghurt, den Gewürzen, dem Saft der Zitrone und einem Schuss Olivenöl glatt rühren. Eine Prise Zimt dazu kann auf keinen Fall schaden.


Huhn in würfeln und gut mit der Marinade vermischen. Mindestes vier Stunden, am besten aber über Nacht abgedeckt ziehen lassen. 


Dann einfach auf Spieße stecken.


Wir machen noch Hackfleischspieße. Dazu nehmen wir haargenau die gleiche Würzung, fügen jedoch einige rote und grüne Peperoni (klein gewürfelt und auf Wunsch entkernt) sowie etwas gehackte Petersilie hinzu. Die Zwiebel lassen wir diesmal ganz, hacken sie aber sehr fein. Ach ja, ich habe hier eine rote Knolle genommen.

Als Fleisch bietet sich Rinder-, besser noch Lammhackfleisch an.


So sieht das dann aus.


Auf Spieße stecken, etwas flach drücken und für die Optik noch ein paar Dellen eindrücken. 


"But some stupid with a flare gun
Burned the place to the ground."


This is the way it is.


Vorne rechts noch ein wenig Caesar Salad - für die Gattin geht es halt nicht ohne. Dann noch gegrillte Zucchini und Aubergine, eine Art Tsatziki und vor allem saftiges, super zartes Hühnerfleisch und leicht scharfe Hackfleischspieße, die ich auch jeden Tag essen könnte. Ich freue mich schon, morgen die Reste im Sandwich zu verarbeiten. Kalt und knackig - k.u.k.
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