Dienstag, 21. September 2021

Mafé de Poulet - Hühnchen in Erdnusssauce


Es ist mitunter schon seltsam. Da sehe ich neulich ein leckeres Gericht aus Westafrika und denke mir so: „Das würde mir schmecken“. Und wie ich dann nach einem brauchbaren Rezept suche, auf was stoße ich da? Auf einen meiner eigenen Blogeinträge aus dem Jahr 2016. Ist das schon berdenklich? Muss ich mir Sorgen um meinen Geisteszustand machen? Ich denke nicht, denn nach fast 2300 Rezepoten in über sieben Jahren kann man schon mal kurzfristig den Überblick verlieren. Aber besser ich kopiere mich selbst, als andere. Dieses als Mafé bekannte Gericht stammt ursprünglich aus Mali, wo es streng genommen eigentlich nur die Erdnussssauce bezeichnet und auch tiga dèguè na genannt wird. In anderen westafrikanischen Ländern südlich der Sahara, zum Beispiel im Senegal, aber auch Gambia, Burkina Faso und Nigeria heißt das ganze Gericht so. (EDIT: Das dachte ich zumindest bisher immer. In den Kommentaren wird es dann differenzierter dargestellt, also unbedingt lesen). Mafé zeichnet sich durch ein äußerst sättigende, cremige Sauce und einen eher milden Geschmack aus. Es passt hervorragend zu Reis. Hähnchenfleisch ist gängig, aber auch andere Fleischsortern und sogar Fisch kommen zum Einsatz.


Im Normalfall zerteilt man wohl ein ganzes Huhn. Ich habe hier :
  • 3 Hähnchenkeulen von der Maispoularde
  • 1 Hähnchenbrust von der Maispoularde
  • 1 EL Kurkuma
  • 1 Zwiebel
  • 3 Knoblauchzehen
  • 1 EL Tomatenmark
  • 3 EL Erdnussbutter
  • 200 ml heller Geflügelfond
  • 1 Süßkartoffel
  • 200 ml passierte Tomaten
  • 1 TL gemahlener Chili
  • 1 TL Ingwerpulver (oder frisch, fein gerieben)
  • 1 grüne Chilkischote
  • Koriandergrün
  • Zucker
  • Salz
  • Pfeffer
  • Öl
Die Hähnchenschenkel am Gelenk teilen, Brust in nicht zu kleine Stück schneiden. Zwiebel abziehen und würfeln, Knoblauch pellen fein hacken. 

Süßkartoffel schälen und munbdgerecht würfeln. Man kann stattdessen auch normale Kartoffel und/oder Möhren nehmen. 


 Hühnerteile mit etwas Salz, Pfeffer und dem Kurkuma vermischen.


Fleisch in heißem Öl rundum anbraten, dann herausnehmen.


Zwiebeln und Knoblauchg im verbleibende Fett anschwitzen, dann das Tomatenmark hinzufügen.


Mit Brühe und passierten Tomaten ablöschen, Süßkartoffelwürfel und Erdnussbutter unterrühren. Mit Ingwer, etwas Salz und Pfeffer, sowie einer Prise Zucker würzen.


Hühnerfleisch zzurück in den Toof geben. 


Die Chilischote mehrfach einschneiden und zum Huhn geben. Das Ganze nun mit Deckel auf kleinster Flamme schmoren lassen, bis das Huhn gar und die Süßkartoffel weich ist. Abschmecken und fertig.


Mit Reis serviert und nach Belieben mit Koriander und/oder grünen Frühlingszweibelringen bestreut, hat man auch optisch eine leckere Angelegenheit auf dem Teller. Das ist eins dieser Gerichte, von denen man einfach nicht genug bekommt und sich, trotz längst überschrittener Sättigungsgrenze, immer wieder denkt: „Ach komm, einen Löffel Sauce schaffe ich noch …“  
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10 Kommentare:

  1. Das klingt sehr lecker und könnte sogar den Kindern schmecken, die entwickeln sich zum Glück immer mehr zu Saucen-Liebhaberinnen. Das kommt gleich auf die Nachkoch-Liste!

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    1. Ich will mich mal nicht zu weit aus dem Fenster lehnen und ich weiß auch nicht, wie alt deine Töchter sind, aber ich behaupte mal, dass das Kindern bestimmt schmeckt.

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    2. Es war ein voller Erfolg! Ich habe Kürbis statt Süsskartoffel genommen, weil ich das so vor vielen Jahren im Senegal gegessen hatte. Die Kinder (5 und 7) haben erst zögerlich probiert, dann "nur ein bisschen Sauce zum Reis" verlangt, dann noch mehr Sauce, dann Sauce mit Hähnchen, bis zuletzt alle pappsatt waren und der Topf fast leer. Danke für dieses grossartige Rezept!

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    3. Das freut mich sehr. Kinder mögen viel, wenn man sie nur lässt. Besonders freut es mich aber, dass du das Original kennst und mit meiner Version zufrieden bist.

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  2. Ich würde gerne einige Unklarheiten hier aus dem Weg räumen.
    Mafé kommt nicht aus Mali. Das Gericht, das aus Mali kommt, heißt Tigadéguéna, das ursprünglich aus Erdnüssen hergestellt wurde, aber nicht was man heute unter Erdnüssen versteht, denn Erdnüsse gab es zu dieser Zeit nicht in Mali, sondern im Senegal, wo sie von den Portugiesen eingeführt wurden.
    Die Erdnüsse, die die Malier für Tigedeguena verwendeten, heißt Bambara-Erbse, die in der Vergangenheit denselben Namen trug wie was wir heute unter Erdnüsse kennen. Mafé hingegen ist ein senegalesisches Gericht, das auf der uns bekannten Erdnüssen basiert.
    Es gibt ein Gericht im Senegal, das mehr oder weniger eine 1 zu 1 Kopie von Mafé ist und nichts mit dem malischen Tigadéguéna zu tun hat. Mafé entstand aus diesem Gericht. Auch die Tomate, die für Mafé verwendet wird, gab es nicht in Mali, sondern eher im Senegal, da sie aus der Kolonialzeit aus Amerika importiert wurde. Das malische Tigadéguéna wird traditionell mit malischem Fufu gegessen, da Reis nicht zu den täglichen Gerichten der Malier gehörte. Im Senegal hingegen wird Mafé, das ursprünglich aus dem Senegal stammt, mit Reis gegessen, der für die Senegalesen zum Alltag gehörte. Folglich ist das, was die Malier als ihr Gericht bezeichnen, keinesfalls ein solches. Mafé ist aus dem Senegal, Tigadéguéna ist aus Mali.
    Ich hoffe, dass der Artikel doch korrigiert wird. Leider wurde dieses Mißverständnis so verbreitet, dass die Leute es einfach wiederholen ohne sich gründlich zu informieren.

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    1. Ich danke dir sehr für diesen ausführlichen Kommentar. Das ist genau die Art von Kritik, die ich möchte, den nur so kann ich auch dazu lernen und darum geht es mir ja: den eigenen Horizont zu erweitern. Ich werde den Artikel zwar nicht umschreibenn, aber explitzit auf deinen Komentar verweisen. Da Fufu auch noch auf meiner To Do-Liste steht, wird sich in nicht allzu ferner Zukunft dann die Gelegenheit ergeben, einen besseren Beitrag zu verfassen. Danke noch mal.

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  3. Das Gericht aus dem Senegal von dem Mafé kommt heisst Bassi arachide.

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