Samstag, 3. Januar 2015

Frittierte Piroggen


Ich wollte schon länger einmal Piroggen (oder piroschki) selbst machen, bin aber nie wirklich dazu gekommen. Heute war meine Schwester zu Besuch - wir haben uns den Abend mit Weingummi, Chips und Kalkofe vertrieben - und es oblag mir, etwas Leckeres auf den Tisch zu zaubern. Gute Bekannte von uns, die ursprünglich aus den Gebieten der ehemaligen Sowjetunion stammen, erzählten neulich, an den Festtagen gäbe es bei ihnen immer gebackene Teigtaschen, oft auch mit vegetarischer Füllung. Die Gattin wünschte sich sofort etwas Derartiges von mir. Vegetarisch? Ja, ich war auch einmal Vegetarier und habe dann auch in zwei Wochen tatsächlich vierzehn Tage verloren, aber wenn die Gattin es wünscht ... 



Hier die Zutaten - ich habe noch viel von der Füllung und dem Teig übrig, davon gibt es morgen einen Krautstrudel.
  • 6 - 7 Kartoffeln (drei hätten massig gereicht)
  • 1 Möhre
  • 1 Zwiebel
  • 200 g Weißkohl
  • 125 g Schmand
  • Salz
  • Pfeffer
  • heller Essig
  • Zucker
  • Hefeteig
  • Öl zum Frittieren
Man kann ganz normalen Pizzateig nehmen. Ich habe dies im Prinzip auch gemacht, habe aber das Wasser durch Milch und Olivenöl durch flüssige Butter ersetzt und ein Ei dazu gegeben. 


Zwiebeln pellen und fein hacken, Möhren schälen und würfeln, Weißkohl in feine, nicht zu lange Streifen schneiden. In etwas Butter anschwitzen, dann salzen, pfeffern, etwas Zucker, einen guten Schuss Essig und 100 Milliliter Wasser hinzufügen, Deckel auf die Pfanne legen und solange schmoren, bis der Kohl weich und das Wasser verkocht ist.


In der Zwischenzeit die Kartoffeln schälen und gar kochen, dann noch heiß mit dem Schmand fein zerstampfen.


Die Kohlmischung aus der Pfanne hinzugeben. Es ist nicht schlimm, wenn der Kohl inzwischen etwas angeröstet ist. Das trägt enorm zum Geschmack bei, es darf nur nichts angebrannt sein. Masse etwas auskühlen lassen.


Wenn der Teig etwa eine Stunde an einem warmen Ort gegangen ist, wird ein Teil davon dünn ausgerollt ...


... und acht bis zehn Zentimeter große Kreise ausgestochen. Ich nehme dazu immer ein normales Wasserglas.


Die Kreise werden dann mit einem Klecks Füllung belegt, zu Halbmonden zusammengeklappt und die Ränder fest verschlossen. Man kann dies mit Ei oder Wasser machen, oder einfach auch nur so fest zusammendrücken, letzteres hat bei mir gut funktioniert.

Nun werden die Teigtaschen nur noch schwimmend in Öl goldbraun ausgebacken und mit etwas Schmand serviert.


Goldene Farbe, saftige Füllung - so soll es sein. Durch den Kohl und den Essig hat die Füllung eine leichte Sauerkrautnote.

Man kann die Taschen auch mit etwas Eigelb bestrichen im Ofen backen.


Mit dieser Füllung hier kann man auch leckere Hackfleischtaschen herstellen.

4 Kommentare:

  1. klingt lecker. aber ich habe es null mit ostblock. dazu habe ich gar keinen bezug.

    AntwortenLöschen
  2. Ich koche global, rund um die Welt und ohne Grenzen. Da wo ich wohne, hat mich der Ostblock eigentlich nie bedroht, also habe ich auch keine negative Erfahrungen. Keine Ahnung, wie das in Berlin war oder wo du aufgewachsen bist. Klar, persönlichen Bezug habe ich dazu auch nur jetzt durch Schüler, die von dort kommen oder nette Eltern in der Klasse der Kleinen - trotzdem haben diese Teigdinger einen hohen Suchtfaktor. ;p

    AntwortenLöschen
  3. nee, ich habe auf der selben seite der grenze gewohnt wie du. aber zur russischen küche habe ich nie einen zugang gefunden. die teigtaschen klingen aber wirklich gut.

    AntwortenLöschen
  4. Das beruhigt mich. Der Glatzkoch kommt nicht aus Dunkeldeustchland oder wie Harald Schmidt einmal sagte "den Ländern der zukünftigen DDR".

    AntwortenLöschen