Montag, 21. September 2015

Rote Bete-Kartoffel-Kürbis-Auflauf

 

Dies hier ist ein Rezept aus der Kategorie "Ich weiß zwar nicht, was ich da tue, aber das hält mich nicht davon ab". Es fing damit an, dass eine Kollegin neulich einen Rote Bete-Kuchen zur Arbeit mitbrachte. Ich bin sonst bekanntlich nicht so der Kuchentyp, habe aber aus Höflichkeit eine Gabel davon probiert und war so angetan, dass ich auf dem Nachhauseweg gleich frische Rote Bete kaufen musste. Nicht zum Backen, sondern einfach aus spontaner Sympathie für das sonst oft verschmähte Gemüse. 

Nun liegen also ein paar dieser roten Kugeln in meiner Gemüsekiste, allein was damit machen? Herr Westerhausens Gehirn ist wie ein Zug, der einmal angelaufen, nicht zu bremsen ist: "Ein Risotto wäre eine gute Idee. Schön herbstlich, genau wie Kürbisrisottto. Hmm, Kürbis ist auch noch ein Rest von neulich übrig. Rote Bete, Hokkaido - da passt doch bestimmt auch Kartoffel dazu. Und zu Kartoffeln kann man gut Pancetta und Zwiebeln braten. Vielleicht werde ich so auch den Rest Mais von der Texas-Pizza los. Ein Schuss Sahne dran und schön abschmecken. Muskat? Koriander? Oder Curry? Ja, das ist es, Curry! Da fehlt jetzt nur noch etwas Käse ..."

Natürlich hatte ich zu diesem Zeitpunkt noch gar keine Ahnung, ob das dann auch schmecken würde, aber in diesen Dingen vertaue ich grundsätzlich meiner Intuition. Der Rest der Familie übrigens scheinbar auch. Auf die Frage, was ich da gerade koche, konnte ich nur mit "Ich habe keinen blassen Schimmer" antworten und trotzdem hat keiner darauf auch nur ansatzweise besorgt reagiert.

Und was soll ich sagen, es hat tatsächlich lecker geschmeckt und selbst die manchmal äußerst kritische Gattin war voll des Lobes. Im Nachhinein denke ich, Kokosmilch statt Sahne wäre auch gut gewesen, aber so wie es war, kann es trotzdem bleiben. Ach ja, Vegetarier können den Speck natürlich bedenkenlos weglassen und die Welt wird deshalb nicht aufhören, sich zu drehen.


Vier 3 - 4 Portionen im Rahmen eines Menüs:
  • 3 mittelgroße Kartoffeln (am besten keine festkochenden)
  • 1/2 rote Bete
  • 250 g Hokkaidokürbis (entkernt)
  • 1 Zwiebel
  • 100 g Pancetta oder mild geräucherter Bacon
  • 1/2 Tasse Maiskörner
  • 1 TL Currypulver
  • 1 Zitrone
  • 100 ml Sahne
  • Butter
  • Olivenöl
  • Käse (hier: Parmesan und Cheddar)


Den Backofen auf 150°C vorheizen. Zwiebeln pellen und zusammen mit der Pancetta (von Schwarte und etwaigen Knorpeln befreit) klein würfeln, in etwas Butter andünsten und in eine ofenfeste Form geben. Die Maiskörner einfach darauf verteilen. 


Kartoffeln schälen und in etwa eine Zentimeter dünne Schieben schneiden. Rote Bete ebenfalls von der Schale befreien - hier empfiehlt sich das Tragen von Einmalhandschuhen - und dünn hobeln. Wir wollen hier eine Dicke von etwa zwei Millimetern. Ich bilde mir ein, so den vollen Betegeschmack zu haben,ohne den muffigen Unterton. Kürbis in Stücke von einem halben Zentimeter Dicke schneiden. Abwechselnd in die Auflaufform schichten.


Mit Salz, Pfeffer und Curry würzen, etwas Zitronensaft und Olivenöl darüber träufeln und die Sahne angießen.


Nun nur noch etwas, aber nicht zuviel Käse dazu raspeln und für eine halbe Stunde sanft im Ofen backen, bis die Kartoffeln weich sind und die Sahne von selbst etwas eindickt.


Nicht nur ein Fest für das Auge, auch geschmacklich für mich bereits jetzt eines der Jahreshighlights und somit ein toller Start in den Herbst.
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Flashback:


Heute vor einem Jahr: Porchetta

4 Kommentare:

  1. Sana receta y con muy buen aspecto, se ve muy apetecible.
    Saludos y feliz día!!

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  2. da müsste ich mich auch mal komplett auf deine intuition verlassen. ;-) klingt echt schräg

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