Sonntag, 1. November 2015

Baingan kari - Auberginen in Senfsauce


Was ist denn hier los? Es ist Sonntag und Herr Westerhausen postet etwas vegetarisches? Ist er denn von allen guten (Halloween-) Geistern verlassen? Und dann auch noch so was unansehnliches? Ja, es stimmt. Eine Schönheit sind diese Auberginen in Senfsauce nicht. Wer darüber hinaus auch keine leicht bitteren Aromen mag, der liest gar nicht erst weiter, sondern schaut sich stattdessen "Grill den Henssler" an, der gerade eine Erdbeergazpacho machen durfte. Heute gibt es mal wieder indische Küche und da liebt man gelegentlich bittere Aromen.

Die Senfsauce verdient ihren Namen zum einen durch den Einsatz gemahlener Senfkörner, zum anderen durch die Verwendung von Senföl. Zu Letzterem seien mir ein, zwei Bemerkungen erlaubt. Auf den Flaschen, die man in asiatischen Supermärkten kaufen kann, steht immer "nur zur äußeren Anwendung". Das kann natürlich verwirren, schließlich wollen wir ja damit kochen. Der Grund ist, dass Senföle gewisse Glyceride der Erucasäure enthalten können. Diese können in großen Mengen gesundheitsschädigend wirken. Da aber bei Senfölen, die in die USA und Europa exportiert werden, der Anteil dieser Stoffe nicht über völlig harmlosen 5% liegen darf, kann man den Warnhinweis getrost ignorieren. Im Gegenteil, Senföl hat auch viele positive Seiten. So wirkt es natürlich antibiotisch, scheinbar auch gegen multiresistente Keime und schützt angeblich vor Krebs. In der ayurvedischen Medizin wird es oft eingesetzt und in der Provinz Bengalen wird vorwiegend damit gekocht. Also kann es so schlimm nicht sein. Wer trotzdem ganz sicher gehen will, erhitzt das Öl kurz bis zum Rauchpunkt, dann verflüchtigen sich die potentiell gefährlichen Stoffe. 

  • 400 g Aubergine
  • 2 TL Kreuzkümmel
  • 2 TL Kurkuma
  • 2 TL Paprika edelsüß
  • 1 TL Chilipulver
  • 1 rote Chilischote
  • 3 cm Ingwer
  • 150 g Joghurt
  • 2 Tomaten
  • 1/2 Zitrone oder Limette
  • 2 TL dunkle Senfkörner
  • 5 EL Senföl
  • Öl
  • Salz
  • Zucker

Die Aubergine in ein Zentimeter dicke Scheiben schneiden. Große Stücke halbiere ich noch einmal. Mit einem halben Teelöffel Kurkuma und etwas Salz vermengen und zehn Minuten stehen lassen.


Inzwischen den Ingwer schälen und fein reiben, Chili hacken und Tomaten vierteln. Wenn wir sie lieber achteln, wird uns auch keiner dafür verklagen. Senfkörner fein mahlen.



Auberginen portionsweise in Öl braten bis sie weich sind ...



 ... und auf etwas Küchenpapier entfetten. 


Senföl in einer großen Pfanne (oder Wok) erhitzen. Chili, Ingwer, Kreuzkümmel, Kurkuma, Paprika- und Chilipulver dazugeben und bei geringer Hitze unter ständigem Rühren langsam anrösten. Die Gewürze sollen so Aroma entwickeln aber auf keinen Fall verbrennen. Dieser Vorgang dauer etwa fünf Minuten.


Tomaten und Joghurt dazu geben und weitere drei Minuten braten, bis eine dickliche Paste entstanden ist.


Nun 200 Milliliter Wasser angießen und aufkochen lassen.


Auberginen und gemahlene Senfkörner dazugeben und mit Salz, Zucker und Zitronensaft abschmecken.


Ganz so fleischlos war es dann doch nicht, denn ich habe noch ein paar Tanduri-Spieße dazu gemacht und das Kari mit Naan Brot serviert.
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Flashback:


2 Kommentare:

  1. A dish really amazing sight and a flavor that can almost taste. A recipe 10.
    Thank you so much for the information on mustard oil.
    Greetings and happy week !!

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    1. Thank you. Yes, Indian cuisine is very flavorful and so is this dish, even if it's vegetarian.

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