Ich kann mir keine Kultur vorstellen, in der Brot beliebt ist, dessen Befüllen mit anderen Lebensmitteln aber als "nicht empfehlenswert" eingestuft wird. Sei es chinesisches Rou Jia Mo, ein türkischer Döner, Schawarma aus dem Nahen Osten, ein englisches Gurkensandwich, ein Burger oder ein stinknormales Käsebrot - das Prinzip ähnelt sich. In einigen Ländern wurden belegte Sandwiches aber auch durch den Einfluss anderer Kulturen beliebt. Vietnam ist da so ein Beispiel. Hier sorgte die französische Kolonialmacht dafür, dass Baguettes extrem beliebt und üppig belegt als Bánh Mì allerorts angeboten werden.
Ich habe hier ganz frevelhaft eine für Bánh Mì typische Zutat weggelassen: Pâté oder Leberpastete. Warum habe ich die weggelassen? Ganz einfach, weil ich vergessen hatte, welche zu kaufen. Es geht aber auch so.
Wichtiger als die Pâté ist jedenfalls sauer eingelegtes Gemüse, meist Karotte und Rettich.
Diese Gemüse werden geschält, zu feinen Streifen - sogenannten Julienne - geschnitten, gesalzen, kurz durchgeknetet und in Sieb zum Abtropfen gegeben.
Nach einer halben Stunde gut ausdrücken. Jetzt brauchen wir einen Würzsud. Dazu lösen wir Zucker in warmen Wasser auf und schmecken die Flüssigkeit mit Essig und etwas Salz süß-sauer ab. Von den Mengen her brauchen wir etwa:
- 50 ml Wasser
- 50 ml Essig
- 3 EL Zucker
- 1TL Salz
Das gießen wir dann zum Gemüse und lassen es mindestens eine Stunde ziehen, bevor es verzehrfertig ist. In einem sterilen Schraubglas mit der Flüssigkeit bedeckt hält das im Kühlschrank in etwa einen Monat.
Ein gutes Sandwich braucht Schmierstoff. Wir nehmen hier aber keine Butter, sondern Mayonnaise. Die verrühren wir mit etwas Sriracha, Nam Jim Gai (Thai Sweet Chili Sauce) und einem Spritzer Erdnussöl.
Dann haben wir hier noch das Kernstück des Baguettes: Char Siu, das in ganz Fernost beliebte chinesische BBQ-Pork. Das habe ich schon gestern in größerer Menge hergestellt. Ich bin dabei dem Rezept für Char Siu nach Hongkong-Art gefolgt.
Baguette aufschneiden, beide Hälften großzügig mit würzigen Mayonnaise verrühren. Dann nach Belieben mit Gurken- und Tomatenscheiben, Salat und Fleisch belegen.
Dann das eingelegte Gemüse, gut abgetropft, darauflegen.
Zusammenklappen und genießen. Einfach lecker, so wie es ist. Wenn ich ehrlich bin, wäre mir Leberpastete hier auch ein touch too much gewesen.
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Flashback:
Heute vor einem Jahr: Pizza Marinara
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