Montag, 12. Dezember 2022

Ayam Rica-Rica - Hühnchen aus Sulawesi




Ich weiß nicht, wie es Euch geht, aber wenn mich eine Erkältung so richtig im Griff hat und ich nicht weiß, ob ich vorwärts, rückwärts, seitwärts, ran husten soll und mein Geschmackssinn nach Unbekannt verreist ist, brauche ich kräftige Aromen im Essen. Schärfe kommt da immer gut. Säure schadet natürlich auch nicht und die paart sich dann gerne mit etwas Süße. Wenn wir nun diese Kombination vor Augen haben, geht die Reise fast schon zwangsläufig Richtung Fernost. In diesem Fall nach Indonesien, genauer gesagt auf die Insel Sulawesi. Die ist älteren Semestern und Anhängern des surrealistischen Malergenies Max Ernst vielleicht auch noch als Celebes bekannt, bietet neben Elefanten aber auch kulinarisch so einiges. Ich habe hier ein leckeres Gericht namens Ayam Rica-Rica, das aus dem Norden der Insel stammt und seinen Ursprung in der Manado-Küche (oder Minhasan) findet.


Rica-Rica ist der Name für eine würzige Sauce, in der Fleisch, Fisch oder Gemüse geschmort wird. Die dafür verwendete Gewürzmischung nennt sich übrigens Bumbu. Da hat natürlich jede Familie so ihr eigenen Vorstellungen, aber mit den hier gezeigten Zutaten liegt man sicher nicht ganz falsch.
  • 3 Schalotten
  • 3 - 4 Knoblauchzehen
  • 2 milde rote Chili
  • 4 scharfe rote Chili (z.B. Thai Birds Eye)
  • 3 Stück Kurkumawurzel (oder 2 TL Pulver)
  • 1 Scheib Ingwer
  • 1 Scheibe Galgant
  • ein paar Kaffir-Limettenblätter
  • 1 Stängel Zitronengras
  • 2 -  3 Tomaten
Ich hätte gerne noch 2 - 3 Kemirinüsse (Vorsicht, die sind roh giftig) gehabt, aber leider nicht bekommen. Die Menge und Art der Chili ist eine Frage der persönlichen Vorliebe. Wer es nicht so scharf mag, lässt die Birds Eye einfach weg. Am Ende sollte aber auf jeden Fall ein wenig Feuer zu spüren sein.


Zutaten in der Küchenmaschine zur Paste vermahlen. Unter Umständen muss man etwas Wasser dazugeben, das schadet aber gar nicht. Nur aufpassen, Kurkuma (Gelbwurz) färbt wie nichts Gutes. 


Auch im Namen des Gerichts enthalten: Ayam oder zu deutsch: Huhn.


Das zerlegen wir in Einzelteile. Bei der Brust entferne ich Haut und Knochen und schneide sie in mundgerechte Stücke, weil die Gattin das so am liebsten mag.


Nun brauchen wir noch ein paar Aromaten. Da hätten wir:
  • 1 EL Palmzucker (oder brauner Rohrzucker)
  • 1 Pandan-Blatt
  • 1 Stängel Zitronengras 
  • 10
  •  Kaffir-Limettenblätter
  • 2 Limetten
  • Salz
  • Öl
Diese Zutaten bekommt man übrigens alle im asiatischen Supermarkt. Sie lassen sich perfekt einfrieren und so habe ich immer etwas davon im Haus.


Die Hähnchenstücke salzen und bis auf das Brustfleisch in etwas Öl auf der Hautseite scharf anbraten. Wenden, kurz weiterbraten und aus dem Topf/Wok nehmen.


Die Gewürzpaste mit etwas Wasser angießen und kurz aufkochen lassen, bis sich kleine Krater bilden und es aromatisch duftet.


Zucker, etwas Salz, Pandan- und Limettenblätter, Zitronengras (vorher mit der stumpfen Messerkante etwas faserig angeschlagen) und Huhn (auch die Bruststücke) dazu geben. Aufkochen lassen, Deckel auflegen und, je nach Größe der Hühnerstücke, bei mittlerer Hitze fünfzehn bis zwanzig Minuten garen lassen. Zwischendurch mal durchrühren. 


Ich habe zum Schluss noch ein paar Cocktailtomaten dazugeben. Nun nur noch mit Limettensaft abschmecken. Das Gericht sollte eine wohlige Schärfe haben und süßlich mit einer säuerlichen Note sein. Also so richtig zum Reinlöffeln.


Dazu passt weißer Reis, der auch wunderbar einen Teil der Schärfe auffängt, aber da kann man ja, wie gesagt, variabel und nach persönlichem Geschmack vorgehen. Ich finde das so richtig Klasse und muss also noch scheinbar ein wenig länger darauf warten, mal ein indonesisches Gericht zu finden, dass mir nicht schmeckt. Und ja, ich konnte das trotz Erkältung schmecken. Halleluja!
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