Neulich hatte ich hier ja ein Pastagericht mit Trüffeln. Das war schon lecker, obwohl ich auf eingelegte Ware zurückgreifen musste. Diesmal habe ich eine Schippe draufgelegt und mir echten Trüffel besorgt. Nein, keine weißen Albatrüffel aus dem Piemont - da liegt der Kilopreis bei 6.000 Euro und mehr - sondern dessen kleinen Bruder, den Bianchetto oder Marzuolo ("Märzling"). Diesem Namen entsprechend liegt die Erntezeit auch zwichen Januar und April. Wissenschaftlich trägt die edle Knolle die Bezeichnung Tuber Borchii Vittandini. Wir reden hier zwar immer noch über einen Kilopreis von 700 bis 1000 Euro, aber das ist wie beim Safran - wer kauft da schon ein ganzes Kilo? Ich habe insgesamt 50 Gramm bestellt und damit komme ich ein paar Tage hin. Das ist auch wichtig, denn die Haltbarkeit frischer Trüffel ist begrenzt.
Gefunden wird der Pilz in Südeuopa, insbesondere Italien. Meiner ist aus Kalabrien. Das Aroma ist insgesamt milder als das der Albatrüffel, Er duftet insgesamt sehr angenehm, eben trüffelig nach Wald und kein bisschen penetrant oder "terpentinartig". Mit zunehmender Reife intensiviert sich der Geschmack, bis dieser irgendwann in eine starke Knoblauchnote kippt.
Im Anschnitt sieht man, dass die Aderung nicht so fein ist, wie beim Albatrüffel. Geschmacklich bin ich aber absolut mit dem Produkt zufrieden und für meine Belange reicht es völlig. Die Investition hat sich also gelohnt und ich bin heute mit gleich zwei wunderbaren Trüffel-Gerichten belohnt worden, die im folgenden hier veröffentlicht werden.
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Flashback:
Gestern vor einem Jahr: Kartoffelpüree à la Heston Blumenthal
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