Es gibt so Tage, da weiß ich eigentlich genau, was ich kochen möchte und dann läuft mir eine schöne Maispoularde über den Weg. Da kann ich gar anders als einfach zuzugreifen und alle meine Essenspläne spontan über den Haufen zu werfen. So auch gestern. Dazu muss man wissen, dass Dienstags bei uns schon mittags Schluss ist, es sei denn, wir haben Konferenzen. und so habe ich dann auch die Zeit, in der Woche etwas Schönes auf den Teller zu bekommen, wobei sich dieses Gericht eigentlich von selbst kocht und nicht der ständigen Aufmerksamkeit des Kochs bedarf. Auch gut, dann lassen wir den Vogel halt vor sich hin schmoren und widmen uns anderen Dingen. Man könnte ja zum Beispiel mal wieder À la recherche du temps perdu lesen …
Hier haben wir den Flattermann im Rohzustand mit ein paar Aromaten.
- 1600 (Mais-)Hähnchen
- 1 Zweig Rosmarin
- 1 Zitrone
- 2 Knoblauchzehen
- Salz
- Pfeffer
- Olivenöl
Das Huhn von innen salzen und pfeffern. Rosmarin, Zitrone und Knoblauch in die Bauchhöhle stopfen und das Huhn dressieren. Tricks lernt es in diesem Zustand natürlich nicht mehr und die Aussicht auf „Kralle geben“ oder „Männchen machen“ ist gering, aber das ist auch nicht gemeint. In der Küchensprache bedeutet dressieren etwas mit geeignetem Garn oder Faden in Form binden. So wird zum einen die Öffnung verschlossen, zum anderen die Keulen fester an den Körper gedrückt, was zu einem kompakteren „Fleischpaket“ führt und das bedeutet natürlich auch gleichmäßigeres Garen.
Das Huhn muss nun auch von außen gesalzen und gepfeffert werden. Ich reibe es vorher mit ganz wenig Olivenöl ein, damit die Gewürze besser haften.
Nun brate ich das Huhn in einem schweren Bräter von allen Seiten an. Hier kommt mir das vorherige Einreiben der Haut mit Öl zugute, weil ich nun nämlich kein zusätzliches Fett brauche.
So darf das dann aussehen. Das Huhn nehme nun ich erst einmal aus dem Topf unbd stelle es beiseite.
Was brauche ich noch?
- 400 g kleine Kartoffeln
- 2 - 3 Zweige Rosmarin
- 4 Knoblauchzehen
- 50 ml Weißwein
- 50 ml Geflügelfond
Kartoffeln halbieren und kurz durch das verbliebene Bratfett des Huhns schwenken. Knoblauch andrücken und mit dem Rosmarin dazugeben. An dieser Stelle salzen wir schon mal vorsichtig.
Flüssigkeiten angießen. Hier soll nichts schwimmen, nur etwas aromatischer Dampf entstehen, damnit die Kartoffeln besser garen.
Das Huhn mit der Brustseite nach oben auf den Kartoffeln platzieren, einen Deckel auflegen und den Bräter bei 200 °C im vorgeheizten Ofen verschwinden lassen. Für wie lange? Bis das Huhn gar und die Kartoffeln weich sind. Das hängt natürlich auch von der Größe der verwendeten Zutaten ab. Bei mir hat es gut 40. Minuten gedauert.
Das fertige Huhn darf dann noch mal mindestens 15 Minuten ruhen.
Die Kartoffeln nehme ich auch aus dem Bräter und lösche diesen dann mit einem weiteren Schuss Geflügelfond ab und lasse alles etwas einkochen.
Durch ein feines Sieb passieren, abschmecken und nach Wunsch mit etwas in kaltem Wasser eingeweichter Speisestärke abbinden.
Den Rosmarin und Knoblauch aus dem Topf mit ordentlich Butter zu den Kartoffeln geben und noch mal ein paar Minuten offen im Ofen Farbe nehmen lassen.
Das fertige Werk: Huhn mit Bratenjus und Kartoffeln. Zartes, aromatisches Fleisch, Kartoffeln mit Geschmack. SO kann auch ein Dienstag zum Festtag werden.
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Flashback:
Heute vor einem Jahr: Lasagne alla Bolognese 2022
Nice proposal as always.
AntwortenLöschenDude, you're somehow kind'a Chicken- Lord. keep on rollin' ......
Solange du mich nicht Hühnergott nennst ...
LöschenNeinnein, das wäre dann doch etwas übertrieben;
Löschen"Häuptling Federloser Hahn " muss reichen...
Ich habe gesprochen, hugh!
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