Sonntag, 13. Oktober 2024

Si Chuan Ji Rou Chao Fan - Bratreis mit Huhn aus Sichuan

In China reicht man ja meist einfachen weißen Reis zum Essen. Das ist hierzulande vielen Leuten zu fade und deshalb wird oft zu Bratreis gegriffen. Der gehört im Land der Mitte natürlich auch zum klassischen Gerichtekanon,allerdings ist er dann meist ein eigenständiges Gericht und keine Beilage. Aber egal wie, das gebrutzelte Korn ist beliebt und deshalb kann man nie genug gute Rezepte dafür haben und ich präsentiere heute ein weiteres,dass aus mein Lieblingsprovinz Sichuan stammt, deshalb der Name Sì Chuān Jī ròu chǎo fàn (四川鸡肉炒饭). Da kann man sich schon denken, dass es scharf wird, aber man kann die Würzmengen ja immer nach Belieben anpassen. Was auffällt ist, dass hier, wie sonst üblich, kein Ei benutzt wird. Zu den weiteren Zutaten kommen wir dann im nächsten Schritt.


Eigentlich wird ist dieses Gericht ein Hui Guo Rou mit Reis. Mit Nudeln haben wir ja schon mal dieses ultimative Rezept hier gemacht. Wenn man jetzt aber spontan kochen möchte und kein vorgegartes Schweinefleisch hat oder Fleisch vom Borstentier generell nicht isst, kann das auch mit Huhn machen. Wie das geht, habe ich auch schon gezeigt, Ich nehme heute auch Federvieh.

Für vier Portionen:
  • 200 g Hähnchenfleisch
  • 1 rote milde Chilischote
  • 1 grüne milde Chilischote
  • 1 - 2 Zehen Knoblauch
  • 2 cm Ingwer
  • 3 - 4 Frühlingszwiebeln
Ich nehme hier am liebsten entbeinte Hühnerschenkel, die Haut lasse ich aber dran. Das Fleisch wird dann in fingerdicke Streifen geschnitten. Ingwer und Knoblauch pellen, dann fein hacken. Chilischoten (nach Wunsch entkernen) und weißen Frühlingzwiebelteile in daumennagelgroße Stücke würfeln. Da kommt es auf ein paar Millimeter mehr oder weniger nicht an. Die grünen Zwiebelstücke auch grob schneiden und als Deko beiseite legen.


Außerdem: 
  • 1 EL Chili-Bohnenpaste (Doubanjiang)
  • 1 TL Chili Crisps (optional, aber empfohlen)
  • 1 EL schwarze Bohnenpaste
  • 1 EL dunkle chinesische Sojasauce
  • 1 EL chinesischer Reiswein (Shaoxin)

Auch wichtig: 
  • gegarter Reis vom Vortag
Für Bratreis ist nicht vorgekochter Reis vom Vortag,über Nacht im Kühlschrank gelagert, perfekt. Mit frisch zubereitetem wird es oft matschig.

Des Weiteren:
  • Öl

Huhn etwas Öl anbraten.


Wenn es Farbe annimmt, geben wir die Chili-Bohnenpaste dazu und rühren, bis das Huhn fast durch ist, das Öl rot wird und alles schön duftet.


Nun Knoblauch, Ingwer, Chilischoten und weiße Frühlingszwiebelteile hinzu fügen und eine Minute weiterrühren.


Schwarze Bohnenpaste und dunkle Sojasauce unterrühren und Reiswein am Rand einträufeln. Kurz weiterrühren.


Nun den Reis dazugeben und mit dem Spatel Klumpen auseinanderbrechen.


Immer weiterrühren, bis sich die Körner voneinander getrennt haben und von den Saucen ummantelt sind. Sollte man das Gefühl haben, das brennt an,muss man halt schneller rühren oder ein wenig Wasser oder Öl hinzufügen. Vorsicht, der Reis sollte nicht zu feucht sein.Sinn des Bratens ist es ja, ihn trocken zu bekommen. Ich mag mich wiederholen,aber in China würde man noch mit MSG und/oder etwas Hühnerbrühepulver würzen. Wer möchte, gibt noch etwas gerösteten und dann gemahlenen Sichuanpfeffer über das Gericht. 


Eigentlich war es das schon. Jetzt muss das nur noch in eine Portionsschale und wird mit etwas grünen Frühlingszwiebeln serviert. Das ist lecker, aromatisch, angenehm scharf und deutlich mehr als nur eine Beilage. Sowas werdet ihr auch nicht beim "Jademond" um die Ecke bekommen. Ach ja, wenn man das Huhn weglässt - kein Problem ist - hat man ein komplett veganes Gericht. Kann ja auch nicht schaden.
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Flashback:


3 Kommentare:

  1. Genau mein Ding, hab grad keine Bohnenpaste da, kann man die durch iwas ersetzen? Denke mal nicht, aber du bist ja der Asia-Experte :)

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    1. Kann man nicht wirklich ersetzen. Man könnte etwas Sambal Oelek nehmen oder rote Misopaste mit Chili mischen, wäre aber sicher nicht dasselbe. Sorry.

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  2. Also ich finde tatsächlich auch, dass so ein an sich simpler aber fluffig- knusprig gebratener Reis
    echt nicht so ohne ist...
    Die Methode mit über Nacht im Kühlschrank muss ich mal ausprobieren. Keine Ahnung, aber ich könnte mir
    echt vorstellen, dass durch die Kühlung irgenden "Voodo" mit den Reiskörnern passiert. Feuchtigkeitsregulation
    durch Abkühlung oder was auch immer...
    So leider ohne Gasanschuss fehlen mir natürlich auch die entscheidenden KW für ne gute Bullenhitze, aber
    egal; kann man schon irgendwie kompensieren.
    Super fand ich übrigens die verlinkten Sachen.
    Den doppelt gegarten Schweinebauch habe ich mal als Char Siu für Ramensuppe gemacht, War super.
    Aber die eher fixe Variante mit den Nudeln klingt für mich absolut verlockend. Wird nachgekocht!

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