Alljährlich findet im Königlichen Park der norditalienisichen Stadt Monza (Lombardei) ein Rennen der Königsklasse des Motorsports, nämlich der Formel 1 statt. Ebenso schnell, wenn auch erheblich leiser, ist dieses Gericht und passend zu Park und Rennserie kommt der König der Gewürze, nämlich Safran zum Einsatz.
Eigentlich brauchen wir hier salsiccia fresca, eine Art grobe, pikant gewürzte Bratwurst. Im Idealfall hat man sogar eine Luganega die Monza zur Verfügung. Die konnte ich nicht auftreiben und musste so ein wenig tricksen, dazu unten aber mehr. Wem der Aufwand hierfür zu groß erscheint, greift einfach auf eine normale deutsche grobe Bratwurst zurück, muss dann allerdings geschmackliche Einbußen in Kauf nehmen.
Für sehr gute vier bis acht Portionen, je nachdem, ob als einzelnes Gericht oder als erster Hauptgang (primo piatto) im Rahmen eines italienischen Menüs:
- 350 g Bratwurstbrät
- 300 g Sahne
- 1 g Safranfäden
- 80 g Parmesan
- Salz
- Pfeffer
- 500 g Penne rigate, ungekocht
Um unsere Salsiccia zu ersetzen, würze ich einfach Hackfleisch dementsprechend. Die Luganega besteht aus Schweinefleisch, also nehmen wir auch Schweinehack.
- 300 g Hackfleisch vom Schwein
- 50 g fetter Speck
- 20 g Parmesan
- 1 Knoblauchzehe
- 2 Nelken
- 1/8 TL Fenchelsamen
- 1/8 TL Zimt
- 1 Msp Cayenne (oder ein kleines Stück frische rote Peperoni)
- 1/8 TL Muskat
- Salz
- Pfeffer
Den fetten Speck mit der Knoblauchzehe, vielleicht entkernter Peperoni (wenn verwendet) und den 20 Gramm Parmesan fein pürieren.
Fenchel und Nelke fein mahlen oder mörsern.
In der Lombardei gibt man gerne auch noch Wein an das Brät, also kann ein kleiner Schuss vom Roten nicht schaden. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und alles gut vermengen. Anschließend kleine Kügelchen von etwa zehn Gramm formen.
Nehmen wir salsiccia oder grobe Bratwurst, drücken wir das Brät einfach aus der Pelle und formen daraus Bällchen.
Nun hätten wir auch die Zeit, die 80 Gramm Parmesan zu reiben.
Wir stellen schon einmal eine Topf mit Wasser für die Nudeln auf und bringen es zum Kochen. Wenn es das tut, salzen wir es und garen die Pasta darin nach Packungsanleitung.
Inzwischen werden die Wurstbällchen bei mittlerer Hitze, am besten in einer beschichteten Pfanne, ohne weiteres Fett angebraten. Wie man sieht, lässt sich der fette Speck so gut aus, dass Öl oder Butter unnötig sind.
Die Safranfäden mit etwas kochendem Wasser - man kann auch vom Nudelwasser abschöpfen - in einem Glas oder Schälchen überbrühen und ein paar Minuten ziehen lassen.
Sind die Bällchen rundherum gebräunt, gießen wir die Sahne an und lassen alles einkochen.
Beginnt die Sahne einzudicken, gießen wir das Safranwasser durch ein feines Sieb dazu, heben die Fäden aber auf.
Im Idealfall ist jetzt auch die Pasta fertig. Diese wird dann abgegossen und mit dem Käse zum Hackfleisch gegeben.
Gut durchrühren, bis sich alles verbunden hat ...
... und mit mehr geriebenem Käse, schwarzem Pfeffer und ein paar Safranfäden garniert servieren. Ein wahrhaft königliches Essen, dass auch die Gattin, die oft hackfleischkritisch ist und eigentlich Penne gar nicht so gerne mag, entzückte.
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Flashback:
Heute vor einem Jahr: Krautstrudel
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