Mittwoch, 24. August 2016

Dicke Rippe im Zwiebelbett


Da hat die Hitzewelle heute mal wieder kräftig zugeschlagen und was macht der Deutsche - so fragte schon einst Dieter Nuhr -  bei Temperaturen über 30°C? Jawohl, er macht ein Feuer an. Spontaner Entschluss: es sollte gegrillt werden. Zeitlich passte das, denn in der ersten Schulwoche nach den Ferien endet bei uns der Unterricht um 12:30 Uhr (wir sind ja sonst Ganztagsschule) und auch nachmittags waren keine Konfernzen oder Teamtreffen angesetzt, die mich betrafen. Also war ich vergleichsweise früh zu Hause und hatte Zeit, mich ums Essen zu kümmern.


Der Gattin stand der Sinn nach Bruschetta und das begrüße ich ja prinzipiell, ...


... wenn es eine leckere Beilage dazu gibt. Man mag sich erinnern, mein Arzt hat mir fleischlose Mittwoche streng verboten, deshalb habe ich neben Nackensteak mit Dry Rub und Kräuterbutter noch etwas dicke Rippe aufs Rost geworfen. Für all jene, die mit diesem Begriff aus regionalen Gründen nichts anfangen können, es handelt sich hier um ein Stück aus der Schweinebrust mit Knochen und Fettanteil. Für mich ist das, neben Nacken und Haxe der schmackhafteste Teil des Borstenviehs.


Hier haben wir ein etwa 800 Gramm schweres Stück, mit der Fleischseite nach unten.


So lässt sich das Teil dann gut mit einem scharfen Messer zwischen den Rippen in einzelne Stücke schneiden. Dicke Rippe hatte ich neulich schon mal, da waren die Stücke aber schon vorgeschnitten und für meinen Geschmack zu dünn. 


Ich habe nicht nachgemessen, diese hier sind aber gut zweineinhalb bis drei Zentimeter dick, für meine Zwecke geradezu ideal. Man sieht dem Fleisch seine Saftigkeit schon so an. Da das Fett schön mittig platziert ist, können mäklige Esser es recht mühelos vor dem Verzehr entfernen. 


Marinaden denke ich mir meist aus dem Stehgreif aus. Natürlich sind sie sich oft ähnlich, weil es einfach Geschmackskombinationen gibt, die sich für mich bewährt haben und ich auch beim Improvisieren eigentlich immer weiß, was ich da gerade tue - nur nicht immer warum. 

Ich hatte drei Stunden Zeit, das Fleisch marinieren zu lassen. Länger, gerne auch über Nacht, ist natürlich immer von Vorteil. Man kann es aber auch würzen und sofort los grillen. 

Für die Marinade:
  • 1 leeres Schälchen (bitte ignorieren *hüstel*)
  • 1 TL Knoblauchpulver
  • 1 TL Zwiebelpulver
  • 1 EL Worcestersauce
  • 1/2 TL Tabasco (oder nach Wunsch)
  • 1 EL Tomatenmark
  • 1 EL Dijon-Senf
  • 1 EL Paprika- oder Chilipulver (Schärfegrad nach Wunsch)
  • 1 EL Oregano
  • 1 EL Kreuzkümmel
  • 2 EL Honig
  • Salz
  • Pfeffer
  • Olivenöl
Die Marinade ist amerikanisch angehaucht,deshalb auch der Einsatz von Knoblauch- und Zwiebelpulver. Für andere Küchen benutze ich das sonst nie. 

Für das Zwiebelbett brauchen wir natürlich auch noch Zwiebeln. Drei davon sollten genügen. 


Marinadezutaten mit 100 ml Olivenöl vermischen, mit Salz und Pfeffer abschmecken. Fleisch einlegen und gelegentlich wenden. 


Eine Alugrillschale mit Alufolie auslegen.


Für das Zwiebelbett die drei Zwiebeln schälen und in Halbringe schneiden. Etwas Olivenöl in die Schale geben und das Gemüse darauf verteilen.


Fleisch auflegen und alle Marinade darübergießen. Benutzen wir einen Grill mit Deckel ist die Sache einfach. Das Schälchen mit Zwiebeln und Fleisch zugedeckt bei moderater Hitze 20 bis 30 Minuten garen. Hin und wieder nachschauen, dass nicht verbrennt. Die Zwiebeln dürfen ruhig karamellisieren, aber schwarz ist gleich bitter und damit ungenießbar. Im Zweifelsfall die Rippen auf einen kühleren Platz im Grill ziehen. 


Ich habe heute meinen gemauerten Grill benutzt und der hat keinen Deckel, also lege ich eine zweite umgekehrt auf und verschließe die Nahtstelle zwischen den Schalen mit Alufolie. Die Löcher nach oben dürfen ruhig aufbleiben. 30 Minuten bei moderater Hitze garen, dass heißt bei möglichst weiter Abstand zwischen Rost und Kohlen.


Danach sollte das dann so aussehen.


Nun noch kurz über direkter Hitze von beiden Seiten anrösten. Die Zwiebeln können solange ruhig weiter schmoren.


Rippen dann auf den Zwiebeln anrichten ...


... oder mit den Zwiebeln obenauf servieren. Einfach lecker.
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Flashback:



Heute vor zwei Jahren: Zwiebelkuchen

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