Sonntag, 8. Oktober 2017

Nudeln mit Huhn und Riesengarnelen


Es gibt so ein paar tiefgreifende Weisheiten, für die man nicht unbedingt einen Glückskeks aufmachen muss. "Wer ein Omelett machen will, muss Eier zerschlagen" ist zum Beispiel eine davon. "Man soll den Pelz des Bären nicht verkaufen, bis man ihn hat" ist ein anderes. Hinzugefügt werden sollte noch: "Wer Bratnudeln machen möchte, braucht Nudeln". Normalerweise habe ich immer tonnenweise, besonders chinesische Teigwaren im Haus. Heute sollte es auf Wunsch der Familie Bratnudeln geben und ich hatte schon alles schön vorbereitet, nur um festzustellen, dass aus irgendeinem Grund keine Mie-Nudeln mehr im vorrätig warn. An einem Sonntag natürlich schlecht. Klar, ich hätte mein Stirfry auch mit Reis reichen können, aber beim Durchwühlen der Bestände fiel mir dann eine Packung japanischer Udon-Nudeln in die Hände. Also habe ich - schockschwere Not! - zu einer Crossover-Lösung gegriffen und ein chinesisches Wokgericht mit japanischen Nudeln serviert. Ich hatte schon Angst, dass dies, ähnlich dem Teilen durch Null, das Universum implodieren lässt, aber siehe da, es ist noch mal gut gegangen. Mehr noch, es hat sogar besser als mit Mie geschmeckt.


Der Chinese weiß es schon seit Jahrhunderten: mise en place ist alles. Wir haben hier:
  • 2 Knoblauchzehen
  • 4 Frühlingszwiebeln
  • 3 cm Ingwer
  • 1 Zwiebel
  • 1 Karotte
  • 1 kleine rote Paprika
  • 1 paar Champignons
  • Erbsen
Knoblauch und Ingwer schälen, klein hacken. Frühlingszwiebeln diagonal in Stücke schneiden, weiße und grüne Teile dabei trennen.  

Möhre schälen und zu streichholzgroßen Stücke verarbeiten. Paprika in schräg in Stücke schneiden. Pilze vierteln oder achteln (je nach Größe) und Zwiebel ebenfalls stückeln. 

Als Protein:
  • 15 Riesengarnelen
  • 300 g Hähnchenbrust
Riesengarenelen schälen, das Schwanzstück nach Wunsch dranlassen. Marinade:
  • 1 Prise Salz 
  • weißer Pfeffer
  • 2 Teelöffel helle chinesische Sojasauce
  • 2 TL chinesischer Reiswein (Shaoxing)
  • 1 TL Speisestärke
  • 1 EL Sesamöl
Zutaten bis auf das Öl verrühren, Garnelen einlegen.Öl kurz vor dem Braten unterrühren.

Huhn in dünne Stücke schneiden. Marinade wie bei den Garnelen, es kommt nur noch etwas schaumig geschlagenes Eiweiß dazu.

Sauce:
  • 2 EL helle chinesische Sojasauce
  • 1 TL dunkle chinesische Sojasauce
  • 2 TL süße Chilisauce
  • 1,5 TL Speisetärke
  • 3 EL Zucker
  • 4 EL Wasser
  • Prise Salz
  • Prise weißer Pfeffer
Desweiteren:
  • Öl
  • chinesischer Reiswein (Shaoxing)

Im Prinzip ist es immer das Gleiche. Wenn man einmal ein Stirfry gemacht hat, kann man alle, denn Protein und Gemüse sind eigentlich beliebig austauschbar.

Wok knallheiß werden lassen. Garnelen hinzufügen und eine Minute unter Rühren braten. Aus dem Wok nehmen und beiseite stellen.


Wok auswischen, neues Öl wieder stark erhitzen und nun das Huhn pfannenrühren. Nach eineinhalb Minuten mit einem Schuss Reiswein ablöschen, kurz weiterrühren und auch in eine Schüssel geben.


Wok wieder grob auswischen, Öl hinzufügen und weiße Frühlingszwiebeln, Ingwer und Knoblauch
anbraten.

Nach ein paar Sekunden erst die Pilze in den Wok geben und kurz unter Rühren mitbraten.


Dann die Zwiebeln.


Möhre und Erbsen.


Zuletzt die Paprika hineingeben. Dann Fleisch und Garnelen. Sauce nochmal gut durchrühren, dann angießen.


In der Zwischenzeit haben wir unsere Nudeln nach Packungsanweisung gegart und heben sie nun unter das Wokgericht. Gut vermischen ...


... und mit grünen Frühlingszwiebelteilen garniert servieren. Zum Nachwürzen bei Tisch noch helle chinesische Sojasauce bereithalten. Immer wieder lecker und idiotensicher.
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Flashback:


Heute vor einem Jahr: Gin Tonic

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