Donnerstag, 10. September 2020

Rigatoni alla Norma


Steig' auf den Hügel, Druidenschar,
Späh' durch die dunkeln Zweige,
Ob hell bestrahlend den Altar
Das neue Licht sich zeige!

Was soll denn das nun wieder? Hat der alte Mann mal wieder die falschen Tabletten genommen? Ha! Ich sage auch noch Bellini. Wer jetzt aber an Venedig und Cocktails mit Pfirsich und Prosecco denkt, liegt falsch. Gemeint ist der große sizilianische Komponist Vincenzo Bellini, nachdem besagtes Getränk natürlich benannt wurde. Eines der großen Werke des musikalischen Genies ist die Oper Norma, deren Anfang ich oben stehend zitiert habe. Unsere heutige Pasta, die aus Bellinis Geburtsort Catania stammt, ist nach eben diesem Gesangswerk gewidmet und gehört zu den berühmtesten Gerichten der dem Stiefel vorgelagerten Insel. 


Wichtig ist hier der Käse. Klassisch sollte es ein Ricotta salata sein, ein aus Schafsmilch hergestellter bröckeliger Käse, der aber wesentlich fester und milder als zum Beispiel als Feta ist. Man bekommt Ricotta salata mittlerweile nicht nur in italienischen Feinkostgeschäften, sondern auch an gut sortierten Käsetheken. Wenn man Zeit hat, kann man notfalls auch versuchen, diesen Käse selbst zu machen.



Für vier Portionen als primo (erster Hauptgang):

  • 1 Aubergine (300 g)
  • 2 - 3 Knoblauchzehen 
  • 1 Dose Tomaten (400 g)
  • 1 Bund Basilikum
  • 250 g Ricotta salata
Ich habe hier noch der Optik wegen eine Handvoll halbierter Cocktailtomaten dazugegen.


Aubergine vierteln und in nicht zu dicke Scheiben schneiden. Salzen und dreißig Minuten stehen lassen.


Auberginen abspülen, trockentupfen und (portionsweise) in Olivenöl goldgelb frittieren. 

Je heißer das Öl ist, desto goldener werden die Eierfrüchte und desto weniger saugen sie sich mit Öl voll. Ich habe sie bei etwa 190° in die mit zwei Zentimeter Öl gefüllte Pfanne gegeben. Dadurch sinkt die Temperatur natürlich, aber auf dem Gasherd reicht das. Im Zweifelsfall lieber in drei oder vier Chargen firttieren.


Auf Küchenkrepp entfetten.


Parallel setzen wir schon die Pasta auf. Hier sind es 300 Gramm Rigatoni. Penne oder sogar Spaghetti sind aber auch okay.



Zwei Esslöffel Öl in der Pfanne lassen und den gehackten Knoblauch hinzufügen.


Tomaten in die Pfanne geben und mit Salz, Pfeffer und gegebenenfalls einer Prise Zucker abschmecken. Kurz bevor die Pasta gar ist, zupfen wir die Basilikumblätter in die Sauce.


Auch die Aubergine darf nun hinzu. Wir legen uns aber ein paar Stückchen als Deko zurück.


Einige geben den Käse erst zum Schluss über das fertige Gericht. Ich finde es aber schöner, wenn sich Käse, Sauce und Pasta in der Pfanne verbinden. Deshalb gebe ich den Ricotta jetzt schon hinzu.


Pasta tropfnass in die Sauce geben, vielleicht noch etwas Kochwasser mit unterrühren.


Pasta mit den restlichen Auberginenstücken, etwas mehr Käse und Basilikum servieren. Das ist Sizilien auf dem Teller, schmeckt aber auch überall zwischen Sibirien, Südafrika, Seattle und Sapporo. 
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Flashback:


Heute vor vier Jahren: Schnittbrötchen

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