Man kann nicht immer gewinnen. Normalerweise weiß ich sofort, wie ein Gericht schmeckt und ob die Familie es mögen wird, wenn ich nur das Rezept lese. So war ich mir auch hier sicher, dass diese Frittata ankommen würde, nachdem ich sie rein zufällig im Onlineangebot einer großen deutschen Illustrierten fand. Als Urheber wurde Geraldo Contaldo genannt, eben jener in Großbritannien lebende italienische (Fernseh-)koch und Restaurantbesitzer, der schon mit dem großen Antonio Carluccio zusammengearbeitet und Celebrity-Chefs wie Jamie Oliver oder auch Tim Mälzer das Pastakochen beigebracht hat. Laut Contaldo sei diese Frittata eine Reminiszenz an seine Kindheit an die neapoletanische Amalfiküste. Wäre für mich wegen der Zitronen und roten Zwiebeln - nicht näher benannt, aber vermutlich Tropea - auch stimmig, aber ich habe das exakt gleiche Rezept mehrfach auf italienischen Rezeptseiten gefunden und da hieß es: "una recetta tutta Siciliana". Was stimmt nun? Ich weiß es nicht. Aber egal, kochen wir erst mal und sehen dann weiter.
Zutaten:
- 400 g rote Zwiebeln (im besten Fall "Tropea")
- 1 Zwiebel (unbehandlet/ungespritzt)
- 250 g Gemüsebrühe
- 1 Bund Petersilie
- 6 Eier (Größe L)
- 40 g Parmesan
- Salz
- Pfeffer
- Butter
- Olivenöl
Zwiebeln abziehen, in dünne Streifen schneiden und in eine Schüssel geben. Zitronenschale abreiben und beiseite stellen. Saft der Zitrone zu den Zwiebeln pressen und mit kaltem Waser auffüllen, bis alles bedeckt ist. dreißig Minuten bis zu einer Stunde marinieren ziehen. Ich habe hier die abgeriebenen und ausgepressten Schalen noch dazu gegeben. Die Zwiebeln werden so weicher, bekömmlicher und noch milder, nehmen aber auch leicht den Zitronengeschmack an.
Nach der Marinierzeit gut ausdrücken und etwas Öl und Buttersieben Minuten leicht schmoren.
Brühe angießen und wieder komplett verkochen lassen.
Die Zwiebeln sollten nun schön weich sein. Pfanne vom Herd nehmen.
Eier - dies ist Größe M, also habe ich acht genommen - mit dem Zitronenabrieb, der gehackten Petersilie (ein bisschen als Deko übrig lassen), frisch geraspeltem Parmesan vermengen, mit Salz und Pfeffer kräftig abschmecken.
Nun die Zwiebeln untermengen.
Zwiebelpfanne mit einem Tuch auswischen, etwas Olivenöl erhitzen und die Eiermischung hinzufügen. Bei niedriger Hitze gut sieben Minuten stocken lassen. Dann an der Pfanne rütteln und hoffen, dass sich die Frittata vom Boden löst. Tut sie das nicht, vorsichtig mit einem Teigschaber vom Rand her unter das Omelett fahren. Eine Teflon-Pfanne ist hier von Vorteil. Je makelloser die Beschichtung, desto einfacher ist das Ganze. Ich schätze, ich brauch bald man was neues.
Wir können nun einen Deckel auflegen und die Hitze aufs Minimum reduzieren oder die Frittata im Ofen fertig garen. Ich mag aber den alten "großen-Teller-auf-Pfanne-legen-beherzt-umdrehen-Frittata-wieder-vom-Teller-in -die-Pfanne-gleiten-lassen-und-fertig-garen-Methode".
So darf dass dann aussehen. Die restliche Petersilie darüberstreuen und die Frittata wie eine Pizza in acht Stücke teilen. Die kann man warm oder auch kalt genießen.
Warum kann man nun nicht immer gewinnen? Nun, die Familie war nur mäßig begeistert. Die Gattin bevorzugt eindeutig die klassische Variante mit Zucchini, Kartoffeln und Rosmarin und auch die Sous-Chefin war in ihrem Urteil eindeutig: "Kann man essen, ist aber nicht so der Hit" Ich fand es okay und könnte es mir in kleineren Stücken zusammen mit anderen Aromen gut auf einem Antipasti-Teller vorstellen. Aber probiert mal selbst und macht euch ein Bild.
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Heute vor drei Jahren: Chicken Étouffée
Find ich jut, dass du auch Sachen postest, die nich so toll ankamen :)
AntwortenLöschenEs soll sich jeder ein eigenes Bild machen.
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